Kimble hat geschrieben:Aber mal so ne Frage an die Herren Musiker hier ,die sich da so äußern,wahrt Ihr am Anfang wirklich gleich so die Großen Knaller
habt ihr am Anfang nie was verbrochen was Euch heute peinlich ist..wow!
Habt Ihr dann auch solche Kommentare bekommen?
Hi Kimble,
nun ja; da spielt halt auch der Zeitgeist mit.
Vor 15 Jahren, als ich angefangen habe, gabs nun mal noch keine Musik-PCs (zumindest bezahlbare), so musste man sich schon erstmal mit Hardware ein Weilchen auseinandersetzen, bevor man überhaupt was aufnehmen konnte. Dann gabs ebenso wenig die Möglichkeit, seinen "Ergüsse" einer weltweiten Bevölkerung preiszugeben; in einer Art, dass in Sekunden Millionen Menschen Zugang zu einem Liedchen haben, dass man erst zwei Minuten vorher - ich nenns mal produziert hat. Vor einigen Jahren musstest Du Deine Lieder zu einem Plattenlabel schicken, und hoffen, dass es dort den Leuten gefällt; somit hattest Du eine Chance, dass man etwas veröffentlicht. Selber gepresste CDs waren ja auch noch nicht möglich! So wurde von den Label-Leuten der gröbste Unfug gleich aussortiert. Zudem - wie schon erwähnt - war es sehr schwer an entsprechendes Equipment heranzukommen (Erfahrung war nötig sowie einige Tausender für Gerätschaften...), weil eben noch kein Free-Download-Synthi im Bravoheft erhältlich war.
Heute kann jeder mit einem einigermassen antiken PC ohne Kosten (oder mit nem gecrackten "Cubase") Musik produzieren, eine Auflage im Brenner machen und anbieten, bzw. im Internet weltweit zum Anhören breitstellen. Wer Sonntag Nachmittag Langeweile hat, weil Oma da ist - setzt sich an den PC und kloppt irgendwas zusammen, was dann nach dem Kaffee-Kränzchen schon im Krachcom steht.
Das ist eben der Fluch UND Segen vom Internet. Ich kann mit meinem Zeugs die ganze Welt erreichen, völlig unzensiert - dann MUSS man auch mit diesem Medium leben können, dass man sich auch harsche Kritik einfangen kann. Ist im Endeffekt wie "Deutschland sucht den Super-Pinsel"; dort ergibt sich heutzutage auch die Möglichkeit, einem Millionen-Publikum zu zeigen, was man kann (oder auch eben NICHT), und muss sich dann nicht wundern, wenn der lustige Bohlen einen in der Glotze voll blamiert. Wer da dann flennt, gehört gleich noch verdrescht.
Ich persönlich bewerte Musik immer auf zwei Arten:
1. Mein persönlicher Geschmack, wie mir ein Lied gefällt - und dann kann ich auch sagen, hey, mir gefällt das Lied nicht, aber es ist musikalisch prima gemacht (das gilt teils auch für Popmusik) - Respekt!
2. Wie ist das Lied von der Qualität her gemacht? Ich denke, ich kann zwischenzeitlich unterscheiden zwischen einem runtergekurbelten Schrott und einer kreativen Produktion.
Was mir auf der Page von Dream(0815) oder wie das hier heisst geboten wurde war ein Minimalst-Bumms-Geballer aus der untersten Schublade. Das hab ich wirklich schon hunderte Mal besser und nicht sooo überflüssig gehört. Das ist nicht "Musiker" sein, sondern irgendwo mitschwimmen wollen. Schick das mal bei Hands, Antzen oder wo ein, das geht das sofort in die Tonne. Punkt. Aber wir sollen uns den Müll hier anhören, anschliessend coole Statements abgeben und so den Herren Dream dazu verleiten, noch mehr von diesem unterirdischen Gedönze auszugeifern.
Tut mir leid, meine Meinung.