Eigenes Label gründen

musiker und nerds unter sich

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Beitragvon hardcore » 25.04.2006 (9:26)

SimonSchall hat geschrieben:Ist es in Deutschland echt so arg mit den Kontrollen? Ich mein wo kein Kläger da kein Richter. Und bei Auflagen von 100-200 Stück kriegt das doch sowieso keiner raus.


Wenn man darüber nachdenkt bei Ebay zu verkaufen, geht das sicher schnell schief. Das Finanzamt ist dort wohl Dauergast. Seit dem 1.4. muss man sogar klicken ob man privater oder gewerblicher Verkäufer ist. Wenn Du privat anklickst und 200 CD`s verkauft fällt das bestimmt auf.
SimonSchall hat geschrieben:Am Anfang macht doch sowieso jeder nur CD-R`s oder lässt sich die Sachen in Tschechien oder Polen pressen

Hast Du zufällig eine Adresse oder sogar Erfahrungen zu diesem Thema. Ich hätte da vielleicht drei Alben zupressen
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Beitragvon MINOR » 25.04.2006 (9:26)

white room hat geschrieben:@ Minor: Ich denke, der Kollege will sich nicht hauptberuflich der Industrie-Musik verschreiben, das geht sicher nicht. Um nur von der Musik leben zu können, müsste ein Musiker pro Monat mind. 300 CDs verkaufen - im Eigenvertrieb. Das ist sicher Utopie.


Du wirst lachen, ich werde schon ab&an an meinen Plattenständen gefragt, ob ich (mittlerweile) davon leben kann (!!!)

wer aktiv in der Musik unterwegs ist, weiss natürlich mehr
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Beitragvon MINOR » 25.04.2006 (9:31)

hardcore hat geschrieben:Hast Du zufällig eine Adresse oder sogar Erfahrungen zu diesem Thema. Ich hätte da vielleicht drei Alben zupressen


www.gzcd.com

mit denen erlebt jeder seine eigene individuelle Geschichte :twisted:
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Beitragvon hardcore » 25.04.2006 (9:34)

MINOR hat geschrieben:www.gzcd.com

mit denen erlebt jeder seine eigene individuelle Geschichte :twisted:


also ehr die Finger von lassen?
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Beitragvon MINOR » 25.04.2006 (9:43)

hardcore hat geschrieben:
MINOR hat geschrieben:www.gzcd.com

mit denen erlebt jeder seine eigene individuelle Geschichte :twisted:


also ehr die Finger von lassen?


kommt drauf an 8)
kleinere Dinge, die immer wieder bei den sogenannten Tschechen-Pressungen auffallen:
- schlechte Kommunikation (vier Monate hört man kein Wort trotz etlicher Emails, dann sind plötzlich die Testpressungen da, zwei Tage später, ehe man weiss, wie einem geschieht, die Rechnung, zwei Tage später die Platten...*rumms*)
- da wird auch ab und an mal ein Master (mit dem man sich Wochen herumschlug) irgendwie verkackt...z.B. der Noise weggeschnitten :shock:

und dann sollte man nie vergessen, dass der Zoll zulangt, was man sich an MwSt. zu sparen erhofft...

ich bin mittlerweile für deutsche Presswerke, weil man sich da wenigstens unterhalten kann und ggf. auch einen Anruf bekommt ("das Master ist Müll" o.ä.)
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Beitragvon white room » 25.04.2006 (9:44)

MINOR hat geschrieben:Du wirst lachen, ich werde schon ab&an an meinen Plattenständen gefragt, ob ich (mittlerweile) davon leben kann (!!!)



Etwa nicht?

Einmal im Monat nen Plattenstand auf nem netten Festival; 100 CDs verkaufen zu je 15 Euro = 1500 Euro in der Kasse.

reicht Dir das nicht einen Monat lang? So viel verdiene ich in etwa auch in meiner Quark-Matscherei.
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Beitragvon MINOR » 25.04.2006 (9:48)

white room hat geschrieben:100 CDs verkaufen


klingt gut, aber so viele hab ich gar nicht im Lager 8)
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Beitragvon hardcore » 25.04.2006 (9:49)

MINOR hat geschrieben:- schlechte Kommunikation (vier Monate hört man kein Wort trotz etlicher Emails, dann sind plötzlich die Testpressungen da, zwei Tage später, ehe man weiss, wie einem geschieht, die Rechnung, zwei Tage später die Platten...*rumms*)
- da wird auch ab und an mal ein Master (mit dem man sich Wochen herumschlug) irgendwie verkackt...z.B. der Noise weggeschnitten :shock:



Danke für den Tipp.
Für mich ist das nichts. Ist sowieso besser die Arbeit, wenn es auch wenig ist, nicht zu exportieren.
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Beitragvon SimonSchall » 25.04.2006 (10:03)

hardcore hat geschrieben:Hast Du zufällig eine Adresse oder sogar Erfahrungen zu diesem Thema. Ich hätte da vielleicht drei Alben zupressen



Leider nicht mehr ...

Hab mich da vor ein paar Jahren mal informiert, bevor ich Max von Steinklang kennengelernt hab, weil ich die ersten Sachen noch selbst veröffentlichen wollte.

Das war irgendein Presswerk in Tschechien wo man Vinyl pressen lassen konnte. Die Preise waren gar nicht mal so schlecht... Ich glaub ab einer Abnahme von 100 Stk. hast 2 - 3,5 ? für ne 7" und 4-4,5 ? für ne 10" bezahlt.

Da ich zwar jetzt wieder auf Labelsuche bin kommt für mich aber die Selbstveröffentlichung nicht mehr in Frage, da ich

1. kein Geld für so ein Risikogeschäft hab
2. Mir nicht die Arbeit der Selbstveröffentlichung im großen Stil antun will, also im 200-500 Stk. bereich. So kleinauflagen um bekannter zu werden in nem Kreis von 30-40 Stk. is ja kein Problem. Hab da eh schon einige Sachen in der Vergangenheit gebastelt.
3. Ich bei meinem Traumlabel rauskommen möcht und mal abwarte was besagtes Label von meiner, erst in der Entstehung befindlichen Demo haltet.

Ausserdem find ich so Labelgründungen, damit man seine eigenen Sachen veröffentlichen kann, weils kein "bekannteres" Label haben möchte, nicht so berauschend.
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Beitragvon MINOR » 25.04.2006 (10:09)

SimonSchall hat geschrieben:Ausserdem find ich so Labelgründungen, damit man seine eigenen Sachen veröffentlichen kann, weils kein "bekannteres" Label haben möchte, nicht so berauschend.


warum?, wenn man fragen darf
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Beitragvon SimonSchall » 25.04.2006 (10:18)

MINOR hat geschrieben:
SimonSchall hat geschrieben:Ausserdem find ich so Labelgründungen, damit man seine eigenen Sachen veröffentlichen kann, weils kein "bekannteres" Label haben möchte, nicht so berauschend.


warum?, wenn man fragen darf


Hmm ... Wie schreib ich das jetzt:

Ist Geschmackssache ...

Ich find es gibt derzeit ein so ein rießiges überangebot an Labels, dass ich persönlich vor lauter Newsletter nicht mehr den überblick behalten kann. Und ich glaub, dass es anderen auch so geht.

Das ist es eigentlich .. Früher hats halt so 5-10 Labels gegeben und da hast gwusst auf was dich einlässt wennst dir von dort was kaufst.
Heute hast so 50-70 Labels und es wird echt schon jeder Schrott veröffentlicht. Damals hast halt noch so ne Art Qualitätsausselektierung gehabt.

Aber wie gesagt ... Ist halt alles rein subjektiv.
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Beitragvon Thälmann » 25.04.2006 (10:26)

SimonSchall hat geschrieben:
MINOR hat geschrieben:
SimonSchall hat geschrieben:Ausserdem find ich so Labelgründungen, damit man seine eigenen Sachen veröffentlichen kann, weils kein "bekannteres" Label haben möchte, nicht so berauschend.


warum?, wenn man fragen darf


Hmm ... Wie schreib ich das jetzt:

Ist Geschmackssache ...

Ich find es gibt derzeit ein so ein rießiges überangebot an Labels, dass ich persönlich vor lauter Newsletter nicht mehr den überblick behalten kann. Und ich glaub, dass es anderen auch so geht.

Das ist es eigentlich .. Früher hats halt so 5-10 Labels gegeben und da hast gwusst auf was dich einlässt wennst dir von dort was kaufst.
Heute hast so 50-70 Labels und es wird echt schon jeder Schrott veröffentlicht. Damals hast halt noch so ne Art Qualitätsausselektierung gehabt.

Aber wie gesagt ... Ist halt alles rein subjektiv.


sehe ich genauso...

ist zwar schön für jene die sonst nie aus ihrem Kämmerlein nach 'draussen' gelangt wären..
aber ich denke die Qualität der Veröffentlichungen hat darunter gelitten
und der Markt ist ziemlich übersättigt...

dann der Limitierungswahn der damit einhergegangen ist,
heute ist ne Limitierung nur noch ein Alibi weil evtl. das Produkt zu uninteressant ist oder weil man zu faul.. zu pleite, oder was weiss ich ist einen eigenen Release unbefristet durchzuziehen...
...aber meine Meinung zählt ja im Allgemeinen nicht viel.



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Beitragvon kawumm » 25.04.2006 (12:24)

SimonSchall hat geschrieben:3. Ich bei meinem Traumlabel rauskommen möcht und mal abwarte was besagtes Label von meiner, erst in der Entstehung befindlichen Demo haltet.

Out of Line wird dich schon nehmen. Keine Bange! ;-)
242 Euro geschenkt!!!

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Beitragvon sex machine » 25.04.2006 (12:59)

kawumm hat geschrieben:
SimonSchall hat geschrieben:3. Ich bei meinem Traumlabel rauskommen möcht und mal abwarte was besagtes Label von meiner, erst in der Entstehung befindlichen Demo haltet.

Out of Line wird dich schon nehmen. Keine Bange! ;-)

Celtic Circle :D
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Beitragvon MINOR » 25.04.2006 (14:29)

SimonSchall hat geschrieben:
Das ist es eigentlich .. Früher hats halt so 5-10 Labels gegeben und da hast gwusst auf was dich einlässt wennst dir von dort was kaufst.
Heute hast so 50-70 Labels und es wird echt schon jeder Schrott veröffentlicht. Damals hast halt noch so ne Art Qualitätsausselektierung gehabt.


ich weiss, was Du meinst, doch stimme ich mit Dir nicht so ganz überein.
einige Dinge würde ich dazu sagen wollen, da ich mich auch ein wenig angesprochen fühle und mehrfach mit derartigen Haltungen und auch nicht selten mit direkten Mitteilungen über mich und meine Arbeit zutun habe...
aber es soll kein Kontra oder Widersprechen sein...vielleicht ein anderer Standpunkt aus einer anderen kleinen Ecke der Szene, die doch so oft übergangen oder abfällig nur ganz kurz erwähnt wird...

Tape/Trash-Labels hat es früher fast annäherend in der gleichen "Schwemme" (ich bevorzuge da "Vielfalt") gegeben, nur hat man von ihnen auf überegionaler Ebene nicht allzu viel mitbekommen, weil das Internet als bisher leichteste und bequemste Informationsplattform fehlte...
derjenige, der sich darum gekümmert hat, sprich: auf Konzerten Listen mitnehmen, aus Booklets Adressen heraussuchen und Leute anschreiben, hat die gleiche "Schwemme"/"Vielfalt" an unbekannten Musikern und Müll (!!!) gehabt wie heute...allein der (abgekupferte) Stil auf den Releases der "billigen" Szeneschichten ändert sich mit dem Trend.
...man möge bedenken, dass man die Leute heute einfach viel direkter wahr nimmt, weil sie sich einem in Foren, auf myspace und all den anderen fragwürdigen Tummelplätzen der Jetztzeit "aufdrängen".
von Simon Schall habe ich das erste Mal gehört, als er sich in diesem Forum zu Worte meldete :D

auch sollte man ehrlich sein: die Qualitätsselektierung bildet man sich im Nachhinein oft nur ein. ich weiss nicht, wie es Dir geht, aber ich habe genug CDs zu Hause von "damals", und die sind schlecht...und bei ebay geht mit denen nur deshalb die Post ab, weil man gesagt bekommt, dass das Pflicht sei und früher alles besser gewesen sein muss.
wenn ich keine Lust habe, sagt mir der heutige schöngeschliffene "Lärm" ebensowenig wie der rohe von vor 10 Jahren und umgekehrt

ich persönlich denke, dass die Newsletterflut weniger Verschulden der Labels selbst ist, sondern dann wohl darin begründet liegt, dass man sich notgedrungen auf Dynamik und Bedürfnisse des Publikums einstellen musste...und das ist nunmal leider stinkefaul
(und die heute 20jährigen sind nicht einmal fähig, Demos in Briefen - mit Adresse drauf und Briefmarke und sowas natürlich- zu verschicken...)
könnte man sich auf seine Leute noch verlassen, dann hätte sich das fast erübrigt

ich bekomme immerwieder zu hören: wann schickst du mal wieder einen Newsletter, warum hast du noch keinen myspace-account...
was soll ich also tun? :wink:
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