SimonSchall hat geschrieben:
Das ist es eigentlich .. Früher hats halt so 5-10 Labels gegeben und da hast gwusst auf was dich einlässt wennst dir von dort was kaufst.
Heute hast so 50-70 Labels und es wird echt schon jeder Schrott veröffentlicht. Damals hast halt noch so ne Art Qualitätsausselektierung gehabt.
ich weiss, was Du meinst, doch stimme ich mit Dir nicht so ganz überein.
einige Dinge würde ich dazu sagen wollen, da ich mich auch ein wenig angesprochen fühle und mehrfach mit derartigen Haltungen und auch nicht selten mit direkten Mitteilungen über mich und meine Arbeit zutun habe...
aber es soll kein Kontra oder Widersprechen sein...vielleicht ein anderer Standpunkt aus einer anderen kleinen Ecke der Szene, die doch so oft übergangen oder abfällig nur ganz kurz erwähnt wird...
Tape/Trash-Labels hat es früher fast annäherend in der gleichen "Schwemme" (ich bevorzuge da "Vielfalt") gegeben, nur hat man von ihnen auf überegionaler Ebene nicht allzu viel mitbekommen, weil das Internet als bisher leichteste und bequemste Informationsplattform fehlte...
derjenige, der sich darum gekümmert hat, sprich: auf Konzerten Listen mitnehmen, aus Booklets Adressen heraussuchen und Leute anschreiben, hat die gleiche "Schwemme"/"Vielfalt" an unbekannten Musikern und Müll (!!!) gehabt wie heute...allein der (abgekupferte) Stil auf den Releases der "billigen" Szeneschichten ändert sich mit dem Trend.
...man möge bedenken, dass man die Leute heute einfach viel direkter wahr nimmt, weil sie sich einem in Foren, auf myspace und all den anderen fragwürdigen Tummelplätzen der Jetztzeit "aufdrängen".
von Simon Schall habe ich das erste Mal gehört, als er sich in diesem Forum zu Worte meldete

auch sollte man ehrlich sein: die Qualitätsselektierung bildet man sich im Nachhinein oft nur ein. ich weiss nicht, wie es Dir geht, aber ich habe genug CDs zu Hause von "damals", und die sind schlecht...und bei ebay geht mit denen nur deshalb die Post ab, weil man gesagt bekommt, dass das Pflicht sei und früher alles besser gewesen sein muss.
wenn ich keine Lust habe, sagt mir der heutige schöngeschliffene "Lärm" ebensowenig wie der rohe von vor 10 Jahren und umgekehrt
ich persönlich denke, dass die Newsletterflut weniger Verschulden der Labels selbst ist, sondern dann wohl darin begründet liegt, dass man sich notgedrungen auf Dynamik und Bedürfnisse des Publikums einstellen musste...und das ist nunmal leider stinkefaul
(und die heute 20jährigen sind nicht einmal fähig, Demos in Briefen - mit Adresse drauf und Briefmarke und sowas natürlich- zu verschicken...)
könnte man sich auf seine Leute noch verlassen, dann hätte sich das fast erübrigt
ich bekomme immerwieder zu hören: wann schickst du mal wieder einen Newsletter, warum hast du noch keinen myspace-account...
was soll ich also tun?
