Weil`s so schön war, hier noch eine kleine Zusammenfassung des "In Camera"-Auftritts gestern:
Erst mal ein paar Worte zum doch recht ungewöhnlichen Veranstaltungsort: Bei dem "Scheidgen Architektur Pavillion" handelt es sich um einen kleinen eingeschossigen Bau am Ende (oder Anfang, je nachdem aus welcher Richtung man kommt) des Zülpicher Walls zu dem eine kleine Wiese gehört, welche nur durch einen Zaun von der Strasse getrennt ist. Wer sich also nächste Woche noch Minit anschauen will, jedoch nicht gewillt oder in der Lage ist den geringen Um- (bzw Un-) Kostenbeitrag aufzubringen, kann sich auch einfach vor eben jenen Zaun stellen um der Musik lauschen. Auf der Grünfläche war ein kleines Zelt aufgebaut, unter dem sich das Instrumentarium befand. Beleuchtet wurde alles durch ein paar Kerzen und ein Lagerfeuer, welches zwischen den nicht überdachten Zuschauersitzen und dem Musikerzelt entzündet wurde.
Zum Glück hatte der Regengott ein Einsehen und hielt sich während des Konzertes mit Schauern zurück.
Nach Einbruch der Dämmerung (gegen 22 Uhr) betraten die eigentlichen Protagonisten die Szene und begannen mit ihrem ca 45-minütigen Set, dabei bediente Herr Heemann einen Moog-Synthesizer und den CD-Player, während Herr van Luyck, wie schon beim
Mirror-Konzert vor einiger Zeit, allerlei Selbsgebasteltes mitgebracht hatte. Los ging`s mit verhaltenem Glöckchengebimmel zu dem sich nach und nach immer mehr Geräusche gesellten, bis schliesslich eine der schon für Mirror typischen Drones im Raum (bzw hier: auf der Wiese) stand, die dann im Laufe der Zeit ständig variiert wurde und zum Schluss hin gar Andeutungen von Melodien zu erahnen waren. Obwohl hier nur die Hälfte der Mirror-Besetzung am Werk war, tönte es doch, im Gegensatz zu diesen, wesentlich abwechslungsreicher aus den Boxen. Erstaunlich auch, wie gut sich das ganze mit den Umgebungsgeräuschen (Das Rauschen einer naheliegenden Hauptverkehrsader, ein passierender Radfahrer, der seine Klingen betätigte, einige vorbeidonnernde Züge auf der ca 50 Meter entfernten Bahnlinie,...) vertrug und teilweise gar zu einer Einheit mit diesen verschmolz.
Fazit: Ein aussergewöhnliches Open-Air-Erlebnis an einem ungewöhnlichem Ort. Falls der Tatort nächste Woche nicht "Tip des Tages" sein sollte, oder ein sonstiges unerwartetes Ereignis ähnlicher Tragweite eintritt, werde ich mir auf jeden Fall auch noch das letzte Konzert dieser innovativen Konzertreihe anschauen und mich bis dahin ärgern, Aki Onda verpasst zu haben.