Starre Musik

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Beitragvon nullvektor » 21.07.2005 (22:47)

die elektronik-szene, wenn du das so sagen willst, ist eine
inhomogene.

kann ich mal so zustimmen.
der eine will klischee,andere wollen realness,manchen gehts nur um tanzbar......usw.das problem ist, das die überscheidenden szenen sich nicht wirklich tolerieren.schade eigentlich,dabei könnte das mal ne geile sache sein auf nem festival zu sein wo einfach eine grosser teil der verschiedenen richtungen abgedeckt wird.ich persönlich höre alle spielarten electr.musik.weil in jeder gibt es was zu enddecken.
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Beitragvon Shrike » 22.07.2005 (1:33)

Mal ein anderer Erklärungsansatz (unter dem gerade frischen Eindruck des Skalpell, KOTRA, ZAVOLOKA & ANDREY KIRITCHENKO-Konzertes im Kulturbunker):
Die Krachmacher wollen gar keine Zuschauer.
So trieb der Herr Kotra mindestens die Hälfte der, für den Kulturbunker sehr zahlreich anwesenden Gäste (ca 20) gezielt mit höchstfrequenten Tönen in einer Lautstärke die man nur noch als abartig bezeichnen kann, aus dem Saal. Der anscheinend schmerzresistente (oder vielleicht auch taube?) Rest verzog sich, die Hände schützend über die Lauschorgane gelegt, in den hinteren Bereich des Veranstaltungsraumes.
Ich war natürlich eine der Pussies die flüchteten. Aber auch im Vorraum, getrennt vom Geschehen durch meterdicke Wände (ist schliesslich ein alter Bunker) und Stahltüren, war an eine Unterhaltung kaum zu denken.
Wenigstens konnte der tolle Skalpell-Auftritt für die erlittenen Ohrenschmerzen etwas entschädigen (Auch wenn das gezeigte Video irgendwie nicht so recht zur Musik passen wollte. Irgendwas zum Meckern muss ich halt finden, sonst bin ich nicht glücklich...).
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Beitragvon eSpunkt » 22.07.2005 (1:57)

Shrike hat geschrieben:Wenigstens konnte der tolle Skalpell-Auftritt für die erlittenen Ohrenschmerzen etwas entschädigen


ah, gut zu hören. dann bin ich mal auf heute abend gespannt. ich hab's vorhin vorgezogen, mir calexico anzuschauen. großartige band.

eS.
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Beitragvon dcp » 22.07.2005 (2:44)

Shrike hat geschrieben:Die Krachmacher wollen gar keine Zuschauer.
So trieb der Herr Kotra mindestens die Hälfte der, für den Kulturbunker sehr zahlreich anwesenden Gäste (ca 20) gezielt mit höchstfrequenten Tönen in einer Lautstärke die man nur noch als abartig bezeichnen kann, aus dem Saal.


da würde ich mal so spontan einen extrem misslungenen soundcheck als erklärung vorschlagen... manchmal hört man als artist leider nicht sehr genau, was im publikumsraum denn vom krach wirklich so ankommt... dagegen spricht allerdings, das er scheinbar die lautstärke nicht angepasst hat, als die leute flüchteten... mir z.b. wäre das dann irgendwie doch aufgefallen...

hm...

für die regel würde ich das jetzt aber nicht halten, warum in aller welt sollten 'krachmacher' keine zuhörer haben wollen?
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Beitragvon Paradroid » 22.07.2005 (4:05)

Shrike hat geschrieben:ANDREY KIRITCHENKO


wie war er denn?

Skalpell werde ich ja dann heute und morgen hören. :)
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Beitragvon Paradroid » 22.07.2005 (4:07)

nullvektor hat geschrieben:das problem ist, das die überscheidenden szenen sich nicht wirklich tolerieren.schade eigentlich,dabei könnte das mal ne geile sache sein auf nem festival zu sein wo einfach eine grosser teil der verschiedenen richtungen abgedeckt wird.ich persönlich höre alle spielarten electr.musik.weil in jeder gibt es was zu enddecken.


dem kann ich voll zustimmen. ansatzweise gibt es zwar solche festivals, aber mir ist das abgedeckte spektrum bei allen noch zu klein.
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Beitragvon azephalia » 22.07.2005 (6:22)

eSpunkt hat geschrieben:ah, gut zu hören. dann bin ich mal auf heute abend gespannt.



und ich erst...


eSpunkt hat geschrieben:ich hab's vorhin vorgezogen, mir calexico anzuschauen. großartige band.


und ich, zu arbeiten.

irgendwie muss man schließlich die schweineteuren krachorgien finanzieren :lol:
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Re: Starre Musik

Beitragvon MINOR » 22.07.2005 (9:01)

WaD hat geschrieben:
von welchen leuten sprichst du?


ich versuche, den immer größer werdenen Graben zwischen Musiker und Hörer (ich will nicht sagen Fan) zu verstehen bzw. mache ich mir Gedanken darüber, wie man diese Spaltung verhindern kann.
Parties/Konzerte - als Kontaktpunkte, finden immer weniger statt, und wenn, dann (das lese ich hier und in anderen Foren heraus), wird über schlechten Klang, eine unzumutbare Location usw. usw. geredet. Vermutungen werden angestellt, weshalb es z.B. mit so einer Party nicht klappen konnte.
also Dinge, die mir persönlich (auch als Veranstalter) tatsächlich zweitrangig erscheinen, wenn die Leute, die da waren, viel Quatschen konnten, ihren Spass hatten und die kleinen sozialen Netzwerke (sei es durch CDs verborgen) wieder aufgefrischt wurden...und sich gemeinsam eine Band ansehen konnten
tja. ich gebe zu: letzteres klingt, als sei es lange vor 1998 gewesen :wink:
(und bei heutigen Mieten für Anlage und Location und den daraus resultierenden Eintrittspreisen ist natürlich Umdenken angesagt)

mir scheint es eben so: die Musiker sammeln sich in ihren Kreisen/Foren und die Konsumenten ebenso. eine Gruppe wirft der anderen vor, dass sie Schuld daran hat, das alles so schlecht geworden ist.

Gründe, wie im Thread schon angesprochen (vielleicht auch psychologische, soziologische), gibt es genug.
mich interessiert(e), ob das auch anderen aufgefallen ist (oder ob ich wahrscheinlich nur die falschen kenne)
und ob man überhaupt dagegen in dieser Zeit noch etwas tun kann (falls es auch andere stört)
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Beitragvon shake it » 22.07.2005 (9:09)

mich interessiert(e), ob das auch anderen aufgefallen ist (oder ob ich wahrscheinlich nur die falschen kenne)
und ob man überhaupt dagegen in dieser Zeit noch etwas tun kann (falls es auch andere stört)


Also mir fält das schon seit 3 jhren auf, Es geht schleichend, aber es wird immer schlimemr.
Zur Zeit glaub ich nicht, daß man besonders viel machen kann. Zuerst muß es eine Zeit geben, in der man gar nichts mehr hat, dann kommt auch mal wieder der Aufschwung, da die Intoleranz gegenüber anderer Musik im Laufe der Zeit wieder abgebaut wird.
Wenns nix mehr gibt, geht man automatisch auf die nächst bessere Party, nur um überhaupt mal raus zu kommen. Und irgenwann gewöhnt man sich an dei anderen Musikrichtungen. Dann gehts wieder richtig ab, bis sich wieder Grüppchen bilden.
Das hört nie auf. ist doch schon immer so.
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Vergesst alles geschriebene hier!

Beitragvon Herr Herzschmerz » 22.07.2005 (12:02)

DAS ist die Zukunft:

http://wm.warnermusic.com/Sweden/Svensk ... ong_hi.wmv

"I want discipline ..." ist Geschichte ... heute gilt "You touched my tralala ..."

Steinigt mich, wenn`s offtopic ist, aber ich konnt`s mir nicht verkneifen ...

H. H.
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Beitragvon And242 » 22.07.2005 (12:09)

:lol: Das ganze Leben ist ein Pornofilm :lol:
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Beitragvon arbeitsdrone_544 » 22.07.2005 (12:22)

Shrike hat geschrieben:Die Krachmacher wollen gar keine Zuschauer.


"[...]Und dann haben wir aufgedreht. Wir waren extrem laut. Und insofern war das ein Fortschritt: Diesmal war kein einziger Mensch mehr in der Halle. Keine Kirchenmaus. Um das hinzukriegen, musst du schon richtig gut sein" (Holger Czukay, Ex-CAN, aus dem Buch "Verschwende deine Jugend")

Kein neues Phänomen *g*
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Re: Vergesst alles geschriebene hier!

Beitragvon schwarm » 22.07.2005 (15:18)

Herr Herzschmerz hat geschrieben:DAS ist die Zukunft:

http://wm.warnermusic.com/Sweden/Svensk ... ong_hi.wmv

"I want discipline ..." ist Geschichte ... heute gilt "You touched my tralala ..."

H. H.


Tausend Fliegen können sich nicht irren, Scheisse ist gut!

:lol:
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Re: Vergesst alles geschriebene hier!

Beitragvon disorder » 22.07.2005 (16:24)

Herr Herzschmerz hat geschrieben:DAS ist die Zukunft:

http://wm.warnermusic.com/Sweden/Svensk ... ong_hi.wmv

"I want discipline ..." ist Geschichte ... heute gilt "You touched my tralala ..."

Steinigt mich, wenn`s offtopic ist, aber ich konnt`s mir nicht verkneifen ...

H. H.


Oh Gott, ich habe das Grauen gesehen!

Zurück aber zum Thema: Ich finde das alles garnicht so schlimm. Wir machen entspannt unsere club debil-Partys im kleinen Rahmen - bei den Hybryds z.B waren 70 Leute da und das ist alles bisher so austariert, dass es auch finanziell aufgeht, die Preise stimmen und alle Spaß haben. Das funktioniert zwar nur mit einer gehörigen Portion Selbstausbeutung sowie dem Entgegenkommen beider Seiten, doch wer Kohle machen will, der muss halt Mainstream anbieten (s. Link).

Was die anderen elektronischen Szenen betrifft, da habe ich das Problem, dass mir das Meiste viel zu verkopft ist (mit so Zeug wie Kruder und Dorfmeister kann ich nicht viel anfangen, da kommt einfach nichts rüber.). Wenn das nicht immer alles so schrecklich bedeutend und künstlerisch sein müsste, würde es mir vielelicht besser gefallen. Skalpell hab ich übrigens im Dezember in Prag gesehen und die waren einfach Klasse. Vielleicht sind sie ja auch am 28.10. mit in Dresden...
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Beitragvon disorder » 22.07.2005 (16:50)

Mal nochwas zum Thema:

Die ganze Szene ist winzig und dazu noch über das ganze Land verteilt. Muss man halt sehen, dass man sich seine Häschen warm hält. Große Konzerte haben nur einen Sinn, wenn die Leute auch wirklich mal 300-400 km fahren. Da braucht man schon GO als Zugpferd oder so. Realistisch sind z.B. in einer Stadt wie Dresden Parties mit 30-50 Mann, bei Konzerten auch schon mal 100. Danach ist Ebbe. Beim Breakcore etc. könnte ich mir vorstellen, dass ein paar mehr kommen, aber ich mag die Musik nicht. Spätestens nach 15 Minuten geht mir det Janze offn Sack.
Wir spielen (nicht zu meiner Freude) auf unseren Partys viel Technoides fürs Volk aber das muss ich zum Glück nicht selber auflegen, weil ich meine Mitstreiter habe, denen das auch noch gefällt. Natürlich kommt von dem ganzen Gruftie-Quatsch (Tumor und Konsorten) nix, was dazu führt, dass manche nur einmal kommen. Drauf geschissen...
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