02.03.08 [ANSCHLAG] Audiovisuelles (dys-)Konzert in DA

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02.03.08 [ANSCHLAG] Audiovisuelles (dys-)Konzert in DA

Beitragvon exMachina » 13.02.2008 (20:36)

Bild

Vom wunderbaren Wandel der Happeninggesellschaft zur Anschlagsgesellschaft ...

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www.christoph-bornheimer.de
www.exm-music.de
Das Gute missfält uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind. ~ Friederich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches II
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Beitragvon exMachina » 14.02.2008 (13:36)

Der Eintritt ist für Schüler und Studenten jetzt kostenlos!
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Beitragvon Thesadorc » 15.02.2008 (22:15)

:o das ist fair :D
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Beitragvon a.nienie » 16.02.2008 (11:04)

klingt schon mal sehr gut.
gibt's näheres zum konzept?
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Beitragvon exMachina » 17.02.2008 (13:48)

Näheres ist eigentlich geheim, aber wie gesagt handelt es sich um eine atonale Kombination von elektronischem Krach mit der spätromantischen Orgel der Kirche - beides wird dazu dienen eine Videoperformance zu unterstützen. Ach, ein Epiano wird wohl auch zum Einsatz kommen. Das ganze kommt nebenbei nicht unpolitisch daher, wie ja bei dem Thema ja selbstverständlich sein sollte. :)
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Beitragvon exMachina » 27.02.2008 (23:19)

Die Dreharbeiten kommen gut vorran - hier mal zwei Apptetithäppchen aus der ersten Szene.

http://img99.imageshack.us/img99/627/shot1rr3.gif
http://img132.imageshack.us/img132/1983/shot2xj8.gif
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Beitragvon exMachina » 01.03.2008 (21:22)

Morgen ists soweit. Mensch bin ich fertig, die ganze Woche lang haben wir hart gearbeitet. Aber es wird geil.
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Beitragvon exMachina » 04.03.2008 (6:02)

Das Konzert lief hervorragend, wenn wir auch mehr Publikum verdient hätten, aber immerhin haben wir eine Rezension in der lokalen Presse bekommen :)

http://www.echo-online.de/suedhessen/static/581157.htm




Schüsse in monotonem Takt
Performance: Bilder und Musik der mörderischen Welt: „Der Anschlag“ von Christoph Bornheimer und Moritz Herrmann
leer
DARMSTADT. Ein Schuss, der gerade noch als elektronische Imitation erkennbar ist. Noch einer. Die Schüsse verdichten sich zu einem monotonen Takt, in den die Orgelbässe legato einstimmen. Diskantklänge schieben sich darüber, und das mächtige Instrument in der Johanneskirche verbindet mit dem Rhythmus aus den Lautsprechern.

Glissando auf Glissando türmt der Organist, und das Kirchenschiff reflektiert sie als Klangflächen. Auf der Leinwand erscheint ein geschlechtsloses Wesen mit langen Ohren: „Wir begrüßen die Zu- und Wegschauer.“ Am Sonntag wurde „Anschlag“ in der Johanniskirche uraufgeführt.

Der Jungkomponist Christoph Bornheimer hat gemeinsam mit dem Elektroniker Moritz Herrmann die Reaktionen von Politik und Wirtschaft auf Kriege, politisch begründeten Mord und weltweiten Verlust von Grundrechten sowie die Rolle der Medien dabei in der audiovisuellen Performance „Anschlag“ verarbeitet. Ihr Ausgangspunkt: der Anschlag auf die New Yorker World-Trade-Center-Türme am 11. September 2001, der zum Menetekel für spröden Frieden und brüchige Freiheit wurde. Tausende von Menschen mussten sterben, weil Fanatiker ein Fanal setzen wollten.

Der Darmstädter Organist Bornheimer hat sich nach dem Abitur zu einem sozialen Jahr in Berlin entschlossen. Er arbeitet dort in der Gedächtniskirche, wo ebenfalls eine herrliche Orgel steht. Um das „Nine-Eleven-Project“ zu verwirklichen, ist er jedoch für acht Tage nach Darmstadt gekommen, Tage, die er zusammen mit dem Elektronik-Musiker Herrmann fast ausschließlich in der Johanneskirche verbracht hat.

Auf der Video-Leinwand artikulieren sich menschliche Wesen, deren Gesichter aus Pappe sind. Sie reden von Zensur und Verschwörungstheorien. Ihre Statements sind so geschickt in den Hall des Kirchenschiffs und die Musik eingebettet, dass oft nur Sprachfetzen zu verstehen sind. Während Hetzparolen im „Zeitalter von Lüge und Dummheit“ immer unerträglicher erscheinen und die Orgel bis zum Fortissimo anschwillt, werden im Bild ausgeblasene Eier mit einem Hammer zerschlagen.

„Ewiges Wachstum“: Die Orgel schwillt an. „In einem freien Markt kann es nicht nur Gewinner geben“: Sphärenklänge überdecken röhrenförmige Glocken. Ein Entführungsopfer führt Selbstgespräche, während elektronische Schritte immer lauter werden. Der Synthesizer produziert Kratzgeräusche, die sich von hinten nähern. Irgendjemand spricht von modernen Kreuzzügen, und man glaubt, das Zerbersten von Mauern wahrzunehmen. Die Orgel stürmt mit hastigen Akkorden nach oben. Schüsse – Rückkoppelung – Stille.

„Kann die Kunst die Welt verändern?“ Christoph Bornheimer lotet in einer faszinierenden „Passacaglia“ von Bach (BWV 582) die Grenzen der Orgelklangfarben aus. Die Kunst gibt uns keine Antwort, aber sie macht nachdenklich.
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