ich finde es auch etwas übertrieben, in einer Zeit, da jeder nur noch jammert, dass niemand (s)eine CD (mehr) kauft, eine Empfehlung zur Unternehmengründung, die auf Musikverkäufe abzielt, zu machen.
da das finanziell sowieso nur aufzugehen scheint, wenn man sich einen Superstar an Bord holt oder sich und seine Träume ohne Rücksicht auf Idealismus/Szenekodex (hehe) verkauft, würde ich als Tipps in erster Linie folgende geben:
scheiden sich die Geister zwar, ob d-i-y wirklich der Anfang aller Dinge ist, so würde ich doch sagen:
- überlege Dir, in welcher musikalischen Richtung Du arbeiten möchtest. "Hans-Dampf-in-allen-Gassen" verhindert zwar, dass es Zuhause beim Demos hören langweilig wird, verwirrt aber mitunter das Publikum...die Chance ist einfach größer, auch mal einen unbekannten Musiker gut unterzubringen, wenn die Leute durch die Orientierung des Labels wissen, was sie ungefähr zu erwarten haben
- überlege Dir, welches Image Du pflegen möchtest und richte Dich darauf ein, dass Du auch als Person scheinbar (vor allem in Foren) dafür gerade stehen musst. (8))...
- meistens ergibt es sich (zwangsläufig), dass man sich selbst um den Vertrieb kümmern muss, es sei denn, man hat gleich Hits auf Lager und kann sich einen großen Vertrieb/Mailorder angeln. meist jedoch verschickt man über einen längeren Zeitraum immer kleinere Stückzahlen, oder man tauscht mit anderen Labels und ist quasi gezwungen, sofern man das nicht alles seinen Freunden zum Geburtstag schenken möchte, einen Mailorder zu eröffnen. Parties/Konzerte eignen sich gut für einen Plattenstand, um sich den Leuten vorzustellen. um dann um die Standgebühren herumzukommen, die ggf anfallen, wenn man wirklich am Abend Kassen füllt, und um das Mailorder-Programm auch mal auf die Musik der Veranstaltung abzustimmen, fängt man irgendwann an, selbst soetwas zu organisieren (nicht zuletzt auch, um die eigenen Musiker mal vorzustellen)
irgendwann stellt man dann fest, dass man selbst seit 3 Jahren keine Musik mehr gemacht hat, das letzte Release des eigenen Labels 2 Jahre zurückliegt und man eigentlich nur noch am Hin&Herrennen ist.

ich glaube, das sollte auch jeder wissen...
Steuer/Unternehmensberater...naja...ich wage anzuzweifeln, ob in dieser Zeit gegründete Labels mit Zielgruppe Underground, die auf dieses professionelle Level abzielen, noch/überhaupt Chancen haben...da sich der kompakte Tonträger zum Anfassen langsam aber sicher zu erübrigen scheint...