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"Caroliner" (experienteller Banjo-Noise aus den USA) live in Deutschland
29.03. Neu-Ulm, Salon-Hansen
Man versetzte sich einmal zurück in das Amerika des frühen 19. Jahrhunderts: Neben Indianern und Cowboys gehören unbedingt auch Goldgräber zum Film, der sich nun vor dem geistigen Auge abspielen müsste. Genau in dieser Zeit lebte ein Bulle namens "Caroliner". Die Besitzerin dieses vierbeinigen Geschöpfes (die selbst bitterarm war) erkannte schnell, dass Caroliner eine ganz besondere Gabe hatte: Er konnte singen. Wie ein lebendiger Kassettenrekorder nahm der Bulle Melodien auf, die man ihm vorsang und gab sie anschliessend wieder. So zog die Frau mit Caroliner von Goldmine zu Goldmine und verdiente sich ein wenig Geld hinzu. Als sie nach einiger Zeit des Umherreisens wieder nach Hause kam, stellte sie fest, dass ihr Geld trotzdem nicht dazu reichen würde, um sich etwas zu essen zu kaufen. Tja, und obwohl der singende Bulle etwas besonderes war, schlachtete sie ihn und ass ihn auf. Die Songs des begabten Tieres wären somit fast verloren gegangen...
...wenn nicht im Jahre 1983 eine Musikgruppe aus San Francisco diese Songs wieder zum Leben erweckt hätte. Man nannte sich nach dem Bullen "Caroliner", veröffentlichte eine LP nach der anderen und reiste selbst umher um den genialen Wiederkäuer wieder ins aktuelle Bewusstsein zu holen! Und nachdem die Lieder wirklich eine ganz besondere Energie besitzen, musste in diesem Jahr Europa daran glauben!
Die 6-köpfige Gruppe Caroliner, deren Mitglieder immer wieder neue Pseudonyme tragen, ist im Frühjahr dieses Jahres nun auch in Deutschland zu sehen. Wobei...? Eigentlich ja nicht, denn dank Schwarzlicht und halluzinationsfördernder überbunter Dekoration weiss man gar nicht mehr was jetzt Hintergrund ist, und was die Band. Wie Chamäleons verschwinden die freakigen Akteure tarnkappengleich zwischen rot-grünen Mustern und Ornamenten und schaffen es, dass einem als Besucher dieser Caroliner-Welt nicht mehr ganz klar ist, was jetzt Realität ist und was Illusion. Da verwischen die Grenzen schon ein wenig...
Und die Musik? Wirre Töne zwischen banjogestützen elektrischen Klangcollagen und bizzarem experimentellem Noise, in dem ab und an neben Orgelklängen auch der ein oder andere synthetische Blubbersound auftaucht.
Ob sie denn die Lieder ihres Namensgebers aus dem 19. Jahrhundert originalgetreu wiedergeben? Gereicht hat es bisher immerhin für 10 LPs, die alle auf Vinyl erschienen sind - das meiste ist dabei handgemacht, von selbstgemalten Covers bis zur Erstellung bizarrer Collagen. Dieser Do-It-Yourself-Gedanke spielt eine so grosse Rolle, dass man auch richtig liegt, wenn man das Ansinnen der Band mit der ursprünglichen Bedeutung von Punk in Verbindung bringt. Vielleicht ist es bei Caroliner eben alles nur ein wenig seltsamer und märchenhafter...
Wer wissen will, wie sich Alice im Wunderland wirklich gefühlt haben muss, als sie zu tief in den Pilz gebissen hatte, der hat in Süddeutschland an folgenden Terminen dazu die Gelegenheit...:
29.03. Neu-Ulm, Salon Hansen
weitere Termine in anderen Städten: www.google.de
Die Zeit gehört uns.
Informationen zu Neu-Ulm unter: www.ku-ulm.de
KU01/2005
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