allerseelen

smalltalk, empfehlungen, diskussionen ...

Moderatoren: haiwire, And242

Beitragvon Calle » 31.01.2005 (18:08)

Naja, da ich Neofolk und son Zeugs ja schon allein von der Musik her bescheiden finde, berührt mich so ein ausgefallenens Konzert ja eher wenig. Habe aber seit ich auf krachcom bin ja mal öfters Bandseiten recherchiert und mancher Schwachsinn, der da abgelassen wird, ist echt haarsträubend. Deshalb braucht man sich eigentlich auch kein Stück zu wundern...
Bild Bild

Push Yourself. Don't think, anyone else does it.
Benutzeravatar
Calle
 
Beiträge: 1480
Registriert: 21.01.2003 (10:58)
Wohnort: Ennepetal

Beitragvon And242 » 31.01.2005 (19:26)

arbeitsdrone_544 hat geschrieben:
And242 hat geschrieben:In diesem Zusammenhang fällt mir der treffende Spruch wieder ein:

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Produkt der Antifa!


Naja, so ganz richtig ist das auch wieder nicht :roll:


Sie erreichen sehr viel: Beispielsweise werden aus neutralen Personen...
______________________________________________________
Früher bewunderte man die SA, heute bewundere ich die AntiFa!
<WALKINGwithSHADOWS>
Benutzeravatar
And242
 
Beiträge: 7561
Registriert: 04.11.2003 (16:18)
Wohnort: Osnabrück

Beitragvon Calle » 02.02.2005 (19:57)

Wenn ich Bands hören würde, die sich so zweideutig äussern und darstellen, dürfte ich mich auch nicht wundern (wie in den Anfängen von 242 z.B.). Und in diesem Fall kann ich die AntiFa nicht verteufeln. Das lag bei Sol Invictus z.B. anders, da fand ich das Vorgehen der AntiFa nach einiger Recherche völlig daneben, trotz meiner fehlenden Sympathie für die Neofolk-Dudelei. Ich differenziere da sehr wohl. Und wenn Ihr nicht mal langsam dafür sorgt, dass es nicht weiter so unheimlich schick ist, sich mit einer zweifelhaften Aura zu umgeben, ist Euch sowieso nicht zu helfen. (Ich gehe jetzt nicht weiter auf den ganzen Runen- und Uniform-Blödsinn ein...)
Bild Bild

Push Yourself. Don't think, anyone else does it.
Benutzeravatar
Calle
 
Beiträge: 1480
Registriert: 21.01.2003 (10:58)
Wohnort: Ennepetal

Beitragvon ennos » 02.02.2005 (20:13)

Calle hat geschrieben:Wenn ich Bands hören würde, die sich so zweideutig äussern und darstellen, dürfte ich mich auch nicht wundern (wie in den Anfängen von 242 z.B.). Und in diesem Fall kann ich die AntiFa nicht verteufeln.


Warum ? Weil alle nach deren Regeln tanzen müssen ?? :shock:

Calle hat geschrieben:Ich differenziere da sehr wohl.


Das stellst du hier aber sehr polarisiert dar ...

Calle hat geschrieben:Und wenn Ihr nicht mal langsam dafür sorgt, dass es nicht weiter so unheimlich schick ist, sich mit einer zweifelhaften Aura zu umgeben, ist Euch sowieso nicht zu helfen. (Ich gehe jetzt nicht weiter auf den ganzen Runen- und Uniform-Blödsinn ein...)


Wer sagt, daß wir eine zweifelhafte Aura schick finden ? Die findet eigentlich nur die Antifa schick, denn daraus konstruiert sie ihr Feindbild. Und was du Blödsinn nennst, muß nicht auch Blödsinn für andere sein. :wink:
Benutzeravatar
ennos
 
Beiträge: 110
Registriert: 09.04.2004 (1:22)
Wohnort: Region Hannover

Beitragvon arbeitsdrone_544 » 02.02.2005 (20:36)

And242 hat geschrieben:
arbeitsdrone_544 hat geschrieben:
And242 hat geschrieben:In diesem Zusammenhang fällt mir der treffende Spruch wieder ein:

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Produkt der Antifa!


Naja, so ganz richtig ist das auch wieder nicht :roll:


Sie erreichen sehr viel: Beispielsweise werden aus neutralen Personen...


Und was hat das damit zu tun, dass der Spruch eine Relativierung der faschistischen Systeme des 20. Jahrhunderts darstellt? Demnach hat es nämlich keinen Faschismus gegeben sondern wurde dieser lediglich von der Antifa konstruiert. Dass einige Antifas über das Ziel hinausschiessen ist eine andere Sache.
Faschismus hat es real gegeben (oder wie würdest du das Regime unter Mussolini bezeichnen?)... oder willst du aussagen, dass es den Faschismus erst durch den Antifaschismus gegeben hat? Also dass der Antifaschismus vor dem Faschismus da war?
Ich finde die Aussage genauso sinnvoll wie die der Linken, die alle als Faschisten bezeichnen, die nicht in deren Gedankenwelt passen (der schöne Otto Shily - Hermann Göring-Vergleich)...
arbeitsdrone_544
 
Beiträge: 1042
Registriert: 04.04.2004 (19:15)

Beitragvon Calle » 02.02.2005 (20:41)

ennos hat geschrieben:
Calle hat geschrieben:Wenn ich Bands hören würde, die sich so zweideutig äussern und darstellen, dürfte ich mich auch nicht wundern (wie in den Anfängen von 242 z.B.). Und in diesem Fall kann ich die AntiFa nicht verteufeln.


Warum ? Weil alle nach deren Regeln tanzen müssen ?? :shock:


Das hast Du, glaube ich, falsch verstanden. Ich meinte im Fall "Allerseelen". ;)
Bild Bild

Push Yourself. Don't think, anyone else does it.
Benutzeravatar
Calle
 
Beiträge: 1480
Registriert: 21.01.2003 (10:58)
Wohnort: Ennepetal

Beitragvon And242 » 02.02.2005 (23:20)

arbeitsdrone_544 hat geschrieben: ...Faschismus hat es real gegeben (oder wie würdest du das Regime unter Mussolini bezeichnen?)... oder willst du aussagen, dass es den Faschismus erst durch den Antifaschismus gegeben hat? Also dass der Antifaschismus vor dem Faschismus da war?
Ich finde die Aussage genauso sinnvoll wie die der Linken, die alle als Faschisten bezeichnen, die nicht in deren Gedankenwelt passen (der schöne Otto Shily - Hermann Göring-Vergleich)...


Endlich mal jemand, der weiß, woher dieser Begriff überhaupt kommt. Die Linken haben damit ja so ihre Probleme. Sie benutzen ihn einfach für ihre Hetzkampagnen und äußern sich dann nur mit ihren vorgefertigten Parolen.
Ich habe diesen "Linken" Spruch nur verändert, um zu zeigen, dass sie das verwenden, was sie eigentlich bekämpfen wollen.

Ähnlich ist es mit einem Spruch, der ebenfalls missbraucht wird. "Stell Dir vor, es gibt Krieg, und keiner geht hin..."
Könnte glatt ein Pazifist geschrieben haben, wenn man nur diesen Teil aus dem gesamten Text rauskopiert.

So ist das mit den Halbwahrheiten der sogenannten "Gutmenschen".
______________________________________________________
Früher bewunderte man die SA, heute bewundere ich die AntiFa!
<WALKINGwithSHADOWS>
Benutzeravatar
And242
 
Beiträge: 7561
Registriert: 04.11.2003 (16:18)
Wohnort: Osnabrück

Beitragvon arbeitsdrone_544 » 03.02.2005 (0:27)

And242 hat geschrieben:Endlich mal jemand, der weiß, woher dieser Begriff überhaupt kommt. Die Linken haben damit ja so ihre Probleme. Sie benutzen ihn einfach für ihre Hetzkampagnen und äußern sich dann nur mit ihren vorgefertigten Parolen.
Ich habe diesen "Linken" Spruch nur verändert, um zu zeigen, dass sie das verwenden, was sie eigentlich bekämpfen wollen.

Ähnlich ist es mit einem Spruch, der ebenfalls missbraucht wird. "Stell Dir vor, es gibt Krieg, und keiner geht hin..."
Könnte glatt ein Pazifist geschrieben haben, wenn man nur diesen Teil aus dem gesamten Text rauskopiert.

So ist das mit den Halbwahrheiten der sogenannten "Gutmenschen".


Mhm, kann das, denke ich mal, ein wenig nachvollziehen, wenn sich der Spruch auf den Missbrauchs des Faschismus-Begriffs bezieht. Leider werden in der linken Szene Begriffe aus Unwissenheit durcheinandergebracht, insofern mag der Spruch bedingt zutreffen. Ich kann mich noch an ein Gespräch mit einem Antifa erinnern, der John F. Kennedy vorgeworfen hat ein Nazi zu sein. Er mag ja alles mögliche gewesen sein, nur eben kein Nazi (also Nationalsozialist). Im Endeffekt kam dann heraus, dass er deswegen ein nazi sei. weil er sexistisch eingestellt war. Für ihn war Sexismus = Nazismus. Es fehlt bei vielen die nötige Differenzierung der Tatbestände. Das ist der Antifa anzukreiden: Unwissenheit und Undifferziertheit. So wird aus einem ansich guten Ansatz eine Farce, womit man sich selber disqualifiziert.

Und was die Loslösung von Sätzen aus einem Zusammenhang bedeutet: Womöglich weiss kaum ein Linker, was das so oft zitierte "Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um meinen Schlaf gebracht" im Kontext des ganzen Werkes bedeutet, nämlich vermutlich nicht das, was die Linke damit ausdrücken möchte...
arbeitsdrone_544
 
Beiträge: 1042
Registriert: 04.04.2004 (19:15)

Beitragvon vac » 03.02.2005 (8:13)

ich habe das mal abgetrennt.
vac
 
Beiträge: 3425
Registriert: 27.06.2002 (18:05)
Wohnort: Chemnitz

Beitragvon stahlfritz » 03.02.2005 (13:25)

Was mir an der Sache so mißfällt, ist das die Leute nicht zu dem Stehen was sie tun. Stellung beziehen und dann mit den Reaktionen umzugehen ist scheinbar out.

Wenn ich der Meinung bin, das Deutschland zwischen '33 und '45 toll war und ich desshalb entsprechende (abgewandelte - da die echten ja verboten sind) Symbole benutze, dann muss ich auch dazu stehen, und mich entsprechend äußern.
Wenn ich eine Platte über geschichtliche oder gesellschaftliche Extreme mache, weil ich meine Sichtweise zur Diskussion stellen möchte (oder gottweiß warum), und diese Sachen eher ablehne obwohl ich deren Ästhetik benutze, dann mach das in oder auf meinem Machwerk deutlich oder sag was dazu.
Und wenn ich keine Ahnung davon hab dann mach ich eben ein Lied über ein Krokodil und versuche nicht mit verkaufsfördernder leicht anstößiger Symbolik Kohle zu machen!

Sicher ist das bei bestimmten Ansichten nicht ganz einfach, aber warum geh' ich denn mit meinen Statements an die Öffentlichkeit wenn die sooooo ambivalent sind, das 'eh keiner weiß was Sache ist. Wenn nicht rauszukriegen ist ob eher 'Schlachtfeldromantik' (beschissener Ausdruck für etwas das es meiner Meinung nach nie gegeben hat, aber sei's drum!) oder der 'vaterländische Einmarsch in Polen' gemeint ist und verherrlicht wird - was bringt das dann noch?

Wenn 'The Grey Wolves' sich als 'Cultural Terrorists' bezeichnen, antidemokratisch sind und diese Haltung mit verschiedenen Ansätzen auf ihren Platten untermauern, dann ist das ein Statement mit dem ich was anfangen kann - ob ich damit konform gehe, und auch finde das ein Totalitäres System eine interessante Obtion ist kann ich mir dann immer noch aussuchen, aber mit Verherrlichung von Terroregimen würde ich das nicht gleich verbinden. Antidemokratisch - ja. Antiimperialistisch - auf jeden Fall! Antiklerikal - immer! Gesellschaftskritisch und Obrigkeitsfeindlich - auch. Faschistoid - nein.
Wobei ich bei der Obrigkeitsfeindlichkeit im Zusammenhang mit Totalitarismus gern sehen würde wie das funktioniert, aber da lasse ich mit gern von einem Experten belehren, der die Infos nicht nur wie ich von Plattencovern und der Homepage der Grey Wolves hat.

Vielleicht blende ich bei den Grey Wolves aber auch nur die Ungereimtheiten soweit aus, da ich die Musik mag, während Allerseelen mir nicht zusagt - andererseits mag ich die Scheiben von Dagda Mor auch, finde aber deren 'nichtaussagen' ziemlich scheiße...

Korrigiert mich bitte wenn ich Fakten nicht kenne - und wie immer bei diesem Thema: Zerreißt mich in der Luft!

fritze.
.:EVERYTHING IS MISCELLANEOUS:.
Benutzeravatar
stahlfritz
 
Beiträge: 687
Registriert: 29.05.2003 (13:05)
Wohnort: Kassel

Beitragvon And242 » 03.02.2005 (13:53)

Laibach transportieren auch etwas, ohne eine konkrete Aussage zu treffen.
______________________________________________________
Früher bewunderte man die SA, heute bewundere ich die AntiFa!
<WALKINGwithSHADOWS>
Benutzeravatar
And242
 
Beiträge: 7561
Registriert: 04.11.2003 (16:18)
Wohnort: Osnabrück

Beitragvon haiwire » 03.02.2005 (14:11)

Laibach transportieren auch etwas, ohne eine konkrete Aussage zu treffen.


im unterschied zu den miltär-poppern bedienen sie ein wesentlich breiteres themenspektrum. erst die einseitigkeit macht die meisten bands anrüchig.

und laibach trägt nur jägeruniformen ;)
ä!§$%&/()][}{=?*öü+#-.,µ|<>@^°
haiwire
 
Beiträge: 1721
Registriert: 18.07.2002 (20:19)

Beitragvon Calle » 03.02.2005 (14:15)

And242 hat geschrieben:Laibach transportieren auch etwas, ohne eine konkrete Aussage zu treffen.


Das ist so nicht richtig. Wenn man verschiedene Interviews mit Laibach liest oder sieht, wird sehr schnell klar, wo da der Hase läuft. Nämlich nicht in der Richtung, in die sie manchmal gestellt werden. Und ich sage da auch noch ganz platt, dass Mute garantiert keine Faschos unter Vertrag hätte. ;)

Gutes Beispiel ja auch, wenn jemand "Geburt einer Nation" falsch versteht und man ihn aufklärt, von wem das von L. übersetzte Original stammt.

Aber stahlfritz hat da einen guten Ansatz.
Benutzeravatar
Calle
 
Beiträge: 1480
Registriert: 21.01.2003 (10:58)
Wohnort: Ennepetal

Beitragvon stahlfritz » 03.02.2005 (14:24)

And242 hat geschrieben:Laibach transportieren auch etwas, ohne eine konkrete Aussage zu treffen.


Wenn man sich Laibach auch im Kunstkontext ansieht wird ziemlich klar welche Aussage sie Treffen. Gerade Laibach ist ein schlechtes Negativbeispiel.
.:EVERYTHING IS MISCELLANEOUS:.
Benutzeravatar
stahlfritz
 
Beiträge: 687
Registriert: 29.05.2003 (13:05)
Wohnort: Kassel

VorherigeNächste

Zurück zu der noiste klatsch & tratsch

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste