von MK » 11.10.2003 (13:59)
Der Erfolg des Governators im Wahlkampf liegt nicht zuletzt darin begründet, daß Kaliforniern keine "ernstzunehmende" Alternativen zu bieten hat - mal davon abgesehen, daß das Wörtchen "ernstzunehmend" in seinem Fall auch eher relativ auszulegen ist...
Interessant ist allerdings, daß Kaliforniern mehrheitlich demokratisch gewählt wird, Schwarzenegger aber Republikaner ist. Daran schieden sich schon immer die Geister, denn seine Frau ist eine Kennedy - bekanntlich die Royal Family unter den amerikanischen Demokraten.
Böse Zungen behaupten, der Wahlsieg eines Republikaners in Kalifornien würde sich sehr wichtig auf die Wiederwahl des Bushkriegers auswirken, da dieser Bundesstaat einer der wichtigsten, wenn nicht DER wichtigste in den USA ist. Hier eine republikanische Mehrheit zu besitzen, könnte für George Dubbleyou und seine Wiederwahl 2004 das Zünglein an der Waage darstellen. Der Süden der USA wählt ohnehin mehrheitlich republikanisch, der Norden ist gemischt, jedoch mehrheitlich demokratisch - allerdings sind diese Staaten nicht bevölkerungsreich, somit liegt das Schwergewicht auf den Südstaaten. Als Kuriosum mit Schlagsahne und Kirsche "on top": In Florda sitzt Bush's Brüderchen auf dem Governator-Sessel. Wie wir alle wissen, ging es in Florida seinerzeit nicht mit rechten Dingen zu... Jetzt wird's wohl mit "rechten Dingen" zugehen - zumindest oberflächlich!
Im übrigen Sinne sollte man sich gar nicht mit Spekulationen über eine Verschlimmerung des Zustandes innerhalb der amerikanischen Politik aufhalten. Schwarzenegger kann sich überhaupt nicht, wie bereits richtig bemerkt, als Präsident der USA wählen lassen. Desweiteren ist es doch ohnehin völlig egal wer der "mächtigste Mann der Welt" ist und zukünftig wird - die Marschroute steht ohnehin bereits fest! Ob sich also George Jr., George Jr. the 2nd oder Billy-Bob Woods aus Louisiana als Spokesmen für die "Freiheit" verdingen, dürfte niemanden wirklich interessieren. Vielleicht schafft's ja irgendwann mal wieder ein "Demokrat", welcher dann für ruhigere Zeiten sorgt und sich, was die Unauffindbarkeit von Massenvernichtungswaffen und andere Kleinigkeiten, öffentlich entschuldigt, damit Frankreich und Deuschland wieder mit Bruderkuß strammstehen.
Man sagt nicht umsonst von Republikanern und Demokraten: Two cheeks on the same ass!
Ein wunderschönes Wochenende - MK