Filmtipp: Der Baader-Meinhof-Komplex

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Filmtipp: Der Baader-Meinhof-Komplex

Beitragvon And242 » 27.09.2008 (10:57)

Hab ihn mir gestern angeschaut. Kurzes Urteil: Absolut sehenswert!

Bemerkenswert ist, dass die Filmkritiker mit ihren Urteilen direkt ins Schwarze getroffen haben.

Warum sich die Gruppe damals Rote Armee Fraktion nannte, ist mir allerdings schleyerhaft. Viel besser wäre Rote Anarchisten Fraktion gewesen.

Andreas Baader, der hervorragend durch Moritz Bleibtreu verkörpert wurde, muss wohl damals ein hitzköpfiger und partygeiler Macho gewesen sein. Ihm konnte man in keiner Art und Weise Sympathien entgegenbringen. Mit Frau Esslin war es ähnlich.

Ulrike Meinhof hingegen, spielte eine Person, die gerne auch mal vor Aktionen ihr Gehirn eingeschaltet hat, sich aber nicht durchsetzen konnte. Was wohl später zum Terroristen-Mobbing führte.

Richtig sympathisch und überzeugend kamen meiner Meinung die Kommandanten des jordanischen Ausbildungslagers rüber. Aber auch Horst Herold wirkte sehr besonnen.

Aussage des Films: Ficken und Schießen gehören unmittelbar zusammen.

Fazit: Man muss sich nicht unbedingt für Politik interessieren, um bei dem Film unterhalten zu werden. Es gibt genug nackte Haut und Titten zu sehen.
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Beitragvon 890 » 27.09.2008 (11:26)

mir scheint man sollte bei den "baader-meinhof-komplex" von aust bleiben,
bei geschichtlichen interesse ...
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Beitragvon stahlfritz » 27.09.2008 (14:58)

890 hat geschrieben:mir scheint man sollte bei den "baader-meinhof-komplex" von aust bleiben,
bei geschichtlichen interesse ...


aber auch da fehlt mir ne menge "vorgeschichte" - gerade bei ensslin (pastorentochter, hochreligiöses elternhaus) und meinhof (weg von interlektueller journalistin zur politisch radikalisierten terroristin) herr aust beschränkt sich da wohl auf das was er "miterlebt" hat.
wahrscheinlich müsste man dafür aber einzelbiografien lesen, keine "komplex"-abhandelungen.
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Beitragvon And242 » 27.09.2008 (15:12)

stahlfritz hat geschrieben: ...und meinhof (weg von interlektueller journalistin zur politisch radikalisierten terroristin) ...

Darauf wird zumindest ein wenig eingegangen.
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Beitragvon sex machine » 28.09.2008 (15:49)

RAF ist Pop. Und das nicht erst seit (vor-)gestern. Trotzallem tat man sich in deutschen Landen mit dem Thema immer aeusserst schwer. Anscheinend sind die Wunden noch offen oder es koennen sich noch zu viele Leute an die Geschehnisse erinnern. Viele Schauspieler aus Deutschland starteten ihre internationale Karriere als Nazi-Darsteller (Mueller-Stahl, Brandauer, Prochnow etc.) und auch Herr Bleibtreu gab uns ja grad erst in einem franzoesischen Film den Nazi. Jetzt also RAF als Export-Schlager? Viel mehr hat die deutsche Geschichte dann aber doch nicht mehr zu bieten, oder?
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Beitragvon Pro-Sexist » 29.09.2008 (18:04)

[quote schleyerhaft.[/quote]

Schleyerentführung.
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Beitragvon And242 » 29.09.2008 (19:29)

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Beitragvon kracher » 30.09.2008 (23:21)

Danke für die Kritik, wollte mir den Film auch im Kino anschauen, jetzt ist er mir umso schmackhafter gemacht worden ;-)
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Beitragvon logic_system » 01.10.2008 (12:11)

ich fand das buch nicht schlecht, aber die kritik vor allem im spiegel ist aufgrund der früheren funktion von herrn aust mit vorsicht zu genießen.

die raf sind tatsächlich eines der wenigen wirklichen pop-phänomene der (bundes)deutschen nachkriegs-politgeschichte. interessanter filmstoff wäre eventuell noch ein film zur spitzelaffäre, die letztendlich willy brandt das rückgrat gebrochen hat. sonst fehlen aber die möglichkeiten konkrete abläufe in nem schönen spannungsbogen an personen und einzelschicksalen festzumachen. da bietet die raf natürlich genug munition zum verballern, die man auch schussgenau in der bader-meinhof-komplex zum einsatz brachte.

die luftbrücke mitsamt berlin-krise wurde ja schon einmal quer durch den schmalztopf gezogen. mauerbau usw. auch, da kanns nur noch schmalzig werden, wenn man sich deutsche populär-film kultur anschaut.
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Beitragvon And242 » 01.10.2008 (17:20)

logic_system hat geschrieben:interessanter filmstoff w�re eventuell noch ein film zur spitzelaff�re, die letztendlich willy brandt das r�ckgrat gebrochen hat.

Hat es schon gegeben im Fernsehfilm Schatten der Macht

Interessant ist/war die Tatsache, dass gerade Guillaume von Willy Brandt's Sohn gespielt wurde.
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Beitragvon Pro-Sexist » 02.10.2008 (16:28)

[quote]Viel besser wäre Rote Anarchisten Fraktion gewesen. [/quote]

Liberale Kommunisten, noch ein Wortspiel.

Ich warte jetzt noch auf eine verfilmte Schleyer Biographie, vom SS Offizier zum Arbeitgeberpräsidenten und zurück zur Unschuld. Dabei interessiert am meisten, wieso der so fett geworden ist. Na gut, Weight Watchers gabs noch nicht.
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Beitragvon And242 » 02.10.2008 (16:59)

:arrow: UnSSchuld
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Beitragvon tamat » 09.10.2008 (11:40)

also hab mir den film auch mal angeschaut, ich finde mit folgender kritik es ganz gut getroffen:

http://www.youtube.com/watch?v=ZPatOc40d84
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Beitragvon kracher » 25.10.2008 (14:38)

wird heute abend geguckt!
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Beitragvon haiwire » 25.10.2008 (16:30)

tamat hat geschrieben:also hab mir den film auch mal angeschaut, ich finde mit folgender kritik es ganz gut getroffen:

http://www.youtube.com/watch?v=ZPatOc40d84


absolut. schade eigentlich, das veronika ferres, till schweiger oder katja riemann nicht noch mit dabei waren, das hätte die sache dann vollkommen perfekt gemacht.

es gab jedoch schon einige recht annehmbare filme über das thema, aber natürlich nicht vom erfolgsduo produziert.
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