Rechtsextremismus aus einem anderen Lager

alles was nicht woanders reinpaßt

Moderatoren: And242, Tardive Dyskinesia

Beitragvon And242 » 25.10.2006 (22:20)

Ulbricht hat geschrieben:Dem Begriff widmet er ein ganzes Kapitel,

Denn um die beiden Zustände geht es ja nur noch: Gewinner und Verlierer
______________________________________________________
Früher bewunderte man die SA, heute bewundere ich die AntiFa!
<WALKINGwithSHADOWS>
Benutzeravatar
And242
 
Beiträge: 7561
Registriert: 04.11.2003 (16:18)
Wohnort: Osnabrück

Beitragvon worldnihil » 01.11.2006 (6:26)

Ich werde mich jetzt mal nur explizit auf den Artikel beziehen und nicht eure Kommentare (bin jetzt zu faul das alles zu lesen).
Eine kleine Polemik:
Um als Türke "Nazi" bzw. Fascho zu sein muß man ja nicht zu den Grauen Wölfen gehen oder sich auf diese beziehen. Die Türkei ist ein Islamisches Land und entsprechend wir da eben auch "gewirtschaftet". Der Islam bietet schließlich außer den Grey Wolves :wink: noch andere radikale identitäre Anlaufstellen a la Hisbollah und Hamas etc. ! Natürlich sind nur die "bösen Juden" und der dekadente Westen an allem Schuld - diese ungläubigen "Untermenschen"! Westliche Schweine! Haben tatsächlich die Frechheit für Fortschritt und Individualismus einzutreten ... Pfui!!! Das eine ganze Menge ausländischer "Mitbürger" (davon kann man, wie ich finde, oft ja auf Grund mangelnder Integration kaum reden) welche dem Islam angehören von der Gesellschaft in der Sie leben eigentlich wenig bis gar nichts halten und wissen wollen, sollte eigentlich auch keinem Menschen in diesem Land entgangen sein. Integration? Ha, süß ... die wird's wohl nicht mehr geben, denn da besteht bei vielen "Integrationszielen" keinerlei Interesse. Die gutmenschelnde, verständnissvolle Multikulti-Hope-Gesellschaft redet sich die Realität gerne schön und entschuldigt faschistoid-islamische Tendenzen gerne damit, daß ja "wir" bösen Deutschen (oder auch Europäer und/oder Amerikaner) bzw. "unsere" rechten Auswüchse und Fremdenfeindlichkeit allein daran schuld seien, daß die Integration nicht funktioniert. Ha! Man kann sich Dinge eben auch einfach machen und auf alte "Weisheiten", die man schon fleissig einstudiert hat berufen! Ich bestreite nicht, daß ein Haufen Deutscher Deppen irgendwie ausländerfeindlich ist, das aber als "universal Heilmittel" bzw. Erklärungsversuch für so ziemlich alle Intergartionsprobleme zu betrachten ist einfach gesagt saudumm und extrem kurzsichtig!
"Je mehr die Deutschen künstliche Mauern gegen Fremde aufbauen, desto mehr ethnisieren sich auch die Migranten." :roll:
Dieser Satz ist eine typische alt-linke bzw. bürgerlich-linke Fehlleistung die nicht weiter als Bündnis 90/ Die Grüne denken kann! Im Prinzip wird hier doch gefordert, daß sich das Gastland an ein ekelhaft totalitär-religiöses Gedankengebäude anpassen soll: den Islam! Danke nein, wir hatten/haben schon genug bekackte Christen-Spinner! Eine freiheitliche Gesellschaft (egal wie mangelhaft auch in vielen Dingen!) sollte und darf solche reaktionären Tendenzen wie den fanatischen Islamismus und damit einhergehenden Nationalismus nicht tolerieren! Wenn man Kackhirne wie die NPD-Spacken & Co. bekämpft, dann sollte man auch nicht bei gelichartig dummen Migranten-faschos halt machen! Jedem halbwegs klarsehenden Menschen müsste eigentlich auch aufgefallen sein, daß seit dem 11. September weltweit eine Radikalisierung islamischer Positionen stattgefunden hat! Wer das nicht sieht, will es einfach nicht sehn! Eine Parallelgesellschaft existiert schon seit geraumer Zeit und wird in Zukunft noch zu heftigen bzw. weit heftigeren Konflikten führen.
"Wir haben ein Tabu angetastet" steht in dem Artikel. Toll wenn man sich als Vorreiter der "guten Sache" halluzinieren kann! Auf diese "Faschismus und Rechtsradikalismus bei Migranten"-Probleme weist die Antideutsche Linke schon seit Jahren hin. Toll das die bürgerlich Presse endlich mal nachzieht, auch wenn dabei solche intellektuellen Fehlleistungen zustande kommen! Ich persönlich hab von diesem ganzen Gutmenschen-Verständniss-Gewäsch die Schnauze voll: keine Toleranz für islamischen Fanatismus und Nationalismus!:evil: Scheiss auf Allah, Alta!

Bild
"We are vain and we are blind. I hate people when they're not polite."

http://www.myspace.com/worldnihil
http://www.hnpe.blogspot.com
Benutzeravatar
worldnihil
 
Beiträge: 235
Registriert: 10.05.2003 (20:13)
Wohnort: Gross-Gerau

Beitragvon Goat93 » 01.11.2006 (12:02)

hmm, das Problem ist meines Erachtens, das nur Deutsche
Faschos und Nazis in der Öffentlichkeit sein können und das
ein immigrant nieeeeeemaaaaals jemals eine solche Einstellung
haben kann. Antisemitismus ist übrigends auch von Deutschen=Nazis
gepachtet :?

Hab mehrere Diskussionen schon geführt, wo man den Leuten kaum
begreiflich machen konnte, das es außerhalb der Internationalen
Skinhead/Neonazi Szene Antisemiten gibt ("außer die Palestinääänser
aber die sind ja im Recht und dürfen das auch " Zitat Ende)

Es dauert sehr sehr lange, bis diese Sachen ind en Köpfen der Leute
kommt. Mir erscheint es eher so, das mit dem islam schnell ein
neues Feindbild geschaffen wird, ohne eben auf die wirklichen
Problematiken einzugehen..wie immer :cry:
Goat93
 
Beiträge: 1580
Registriert: 16.03.2005 (21:44)

Beitragvon worldnihil » 02.11.2006 (8:34)

Die Hisbollah stimmt in einigen Punkten durchaus mit NS-Positionen überein (Islamofaschismus). Die Türkei ist im übrigen auch traditionell mit Deutschland verbündet gewesen. So z.B. während des 1. Weltkrieges, wo die Deutschen auch tunlichst wegschauten als die Türkei 1,5 Mio. Armenier kaltmachte. Tatsache ist auch, daß der frühere Obermufti von Jerusalem (der Name ist mir leider entfallen!) zur Zeit des NS tatkräftig an der Deprotation und Eliminierung von Juden beteiligt war und mit den Nazis kollaborierte. So schanzte er u.a. den Nazis über 4000 Jüdische Kinder zu, welche dann auch prompt durch den Schornstein gingen! Wenn man dann jetzt Herrn Ahmadinedschad bei so manchen seiner doch sehr interessanten Ausführungen zuhört, kann man schon auf die Idee kommen, daß der u.a. ein ganz kleines bischen was gegen Juden hat! :wink:
Der Journalist Hannes Stein kommentierte für Die Welt: ?Der islamische Fundamentalismus (...) hatte europäische Lehrmeister. Er wurzelt nicht nur im Koran, sondern auch in der deutschen Volkstumsideologie.?

Hahaha ... ja das Problem kenn ich sehr gut! Viele kapieren gar nicht wie weitgreifend der Antisemitismus (auch in sehr versteckter Form oftmals) verbreitet ist. Gerade etliche Deutsche (und da tun sich z.B. besonders gerne die antiimperialistischen Linken hervor) die sich immerwieder anmaßen müssen Israel zu "kritisieren" ... natürlich alles auf ganz "freundschaftlicher" Basis. Dabei wird dann gar nicht die eigene Borniertheit bemerkt ... das braucht Israel: Deutsche die ihnen bezüglich Gewaltanwendung gute Ratschläge geben! Bravo!!! Und die Paligeschichte ist natürlich weitgehend bekannt (vorallem wenn man in linken Kreisen verkehrt oder verkehrt hat). Dazu kenne ich ein tolles Lied von Atom & his Package mit dem schönen & wahren Titel: "The Palestinians are not the rebel alliance, jackass!"

Natürlich sollte man keinesfalls alle Muslime in einen Topf werfen und eine Hexenjagd veranstalten. Andererseits ist es auch brandgefährlich die Thematik des sich ausbreitenden radikalen Islamismus zu ignorieren oder schönzureden. Immer zu behaupten an fehlgeschlagener und nicht vollzogener Integration sei nur die Arroganz (die es sicher gibt ... keine Frage) der Deutschen (oder anderer Gastländer wie z.B. Frankreich) schuld, ist glaube ich einfach nur gutmenschelndes Verständnisgeschwafel und einfach falsch. Es gibt viele Migranten (vornehmlich solche aus islamischen Landstrichen) die sich nicht integrieren wollen, die westliche Werte verachten, auf die vorherrschende Ordnung der Gesellschaft in der sie leben scheissen und nichts von all dem wissen wollen! Und das sind keine seltenen Einzelfälle, sondern kommt sehr häufig vor. Toleranz und Verständnis lädt auch allzuoft dazu ein selbiges zu mißbrauchen. :x Es gibt dazu passend in der Church of Satan eine schöne Regel bzw. Ratschlag: Sinngemäß: Wenn jemand Dich zu sich nach Hause einlädt begegne ihm mit Respekt. Lädst Du jemanden zu Dir ein und er benimmt sich daneben, behandle ihn grausam und ohne Nachsicht. Irgendwo schon Common Sense, wat?!
Cheers ... Matt
"We are vain and we are blind. I hate people when they're not polite."

http://www.myspace.com/worldnihil
http://www.hnpe.blogspot.com
Benutzeravatar
worldnihil
 
Beiträge: 235
Registriert: 10.05.2003 (20:13)
Wohnort: Gross-Gerau

Beitragvon And242 » 02.11.2006 (9:03)

Ein Pfarrer hat gestern Selbstmord begangen, weil ihm der Einfluss des Islams inzwischen zu groß geworden ist.
______________________________________________________
Früher bewunderte man die SA, heute bewundere ich die AntiFa!
<WALKINGwithSHADOWS>
Benutzeravatar
And242
 
Beiträge: 7561
Registriert: 04.11.2003 (16:18)
Wohnort: Osnabrück

Beitragvon =H[a]µ/N?~Z= » 02.11.2006 (9:46)

worldnihil hat geschrieben:Gerade etliche Deutsche (und da tun sich z.B. besonders gerne die antiimperialistischen Linken hervor) die sich immerwieder anmaßen müssen Israel zu "kritisieren" ... natürlich alles auf ganz "freundschaftlicher" Basis. Dabei wird dann gar nicht die eigene Borniertheit bemerkt ... das braucht Israel: Deutsche die ihnen bezüglich Gewaltanwendung gute Ratschläge geben! Bravo!!!

Vielleicht ist jetzt der Moment gekommen, wo mir ein (vermeintlicher) Anti-Deutscher diesen Zusammenhang mal zu erklären bereit ist: Mir ist nicht wirklich klar, warum ich als Deutscher, dessen Eltern schon keine Sekunde NS-Herrschaft mehr erleben mußten, israelisches Vorgehen nicht kritisieren darf (trotz oder gerade wegen der historischen Erfahrungen des eigenen Volkes, wenn Du darauf schon nicht verzichten magst), ohne als Antisemit diffamiert zu werden. Ich verstehe durchaus, in welcher Lage sich Israel befindet, aber muß ich deshalb vor ekstatischer Freude die Fahne raushängen, wenn seine Streitkräfte in Sabra, Schatilla usw. usf. die Sau rauslassen? Manchmal frage ich mich, ob Teile der Linken hinter ihrer bedingungslosen Solidarität mit Israel nicht ihre eigene menschenverachtende Gesinnung verstecken, die es ihnen erlaubt, mit Kriegsbeginn in Afghanistan und Irak den Dom Pérignon zu köpfen und dabei auch noch die Moralkeule zu schwingen. Freundschaft in deinem Sinne heißt wohl "Maul halten", auf solche Freundschaften verzichte ich tatsächlich gerne. Die Tatsache, daß Fundamentalismus keine deutsche Erfindung ist, sondern jedem Kulturkreis innewohnt, und man wohl überall irgendwen findet, der aus Opportunitätsgründen mit den Nazis kollaborierte, sei nur mal am Rande erwähnt. Deshalb wundert es mich auch nicht, daß andere Kulturen Radikalismus entwickeln, auch in Deutschland (ist ebenso bei den Russen usw., die sich in Deutschland aufhalten, nur interessiert es da keinen). 5 % Idioten gibt es überall, das raubt mir eigentlich nicht den Schlaf. Hätten Hisbollah & Co. Raketen entsprechender Eignung übrig, dann wäre sicher auch eine für Deutschland dabei (soviel auch zu den Pali-Fahnen schwenkenden Nazis), insofern kann ich dich beruhigen, was freundschaftliche Tendenzen angeht. In einigen Positionen stimmen islamistische Kampfgruppen auch mit dem Marxismus/ Leninismus überein, trotzdem zeigt kein Mensch mit dem Finger nach Moskau. Ich weiß nicht ... war das jetzt schon Antisemitismus? :lol:
Zuletzt geändert von =H[a]µ/N?~Z= am 02.11.2006 (19:23), insgesamt 1-mal geändert.
~ Wenn Du rennst, stirbst Du nur muede! ~
Benutzeravatar
=H[a]µ/N?~Z=
 
Beiträge: 218
Registriert: 21.09.2005 (19:41)
Wohnort: Halle (Saale)

Beitragvon Toxxiq » 02.11.2006 (10:22)

Ich kann nicht den Anflug von Antisemitismus erkennen, wenn man Israel für bestimmte jüngste Vorgehensweisen kritisiert. Ich halte es eher für eine Notwendigkeit. Genauso kritisch sollte allerdings auch der Blick auf die Gegenseite gerichtet werden. Historische Gründe anzuführen, warum aus Deutschland keine kritischen Töne in Richtung Israel kommen sollten halte ich für längst überholt. Das ist generell ein Problem in der heutigen Politik, daß Reaktionen durchgängig von wirtschaftlichen, historischen oder freundschaftlichen Abhängigkeiten geprägt sind und nicht vom Versuch einer objektiven Betrachtungsweise.


worldnihil hat geschrieben:Die Hisbollah stimmt in einigen Punkten durchaus mit NS-Positionen überein

tatsächlich?
Bild
Toxxiq
 
Beiträge: 1748
Registriert: 05.11.2003 (14:26)

Beitragvon Ulbricht » 02.11.2006 (10:45)

Toxxiq hat geschrieben:Ich kann nicht den Anflug von Antisemitismus erkennen, wenn man Israel für bestimmte jüngste Vorgehensweisen kritisiert. Ich halte es eher für eine Notwendigkeit. Genauso kritisch sollte allerdings auch der Blick auf die Gegenseite gerichtet werden.


Sehr richtig. Die "klassische" Positionierung pro/kontra Israel/Palestinenser (nach Belieben gemischt) ist meines Erachtens nach eh hinfällig.
Eine nähere Betrachtung der palestinensischen Politik ist gut geeignet eventuelle Sympathien für PLO, Arafat, Hamas und Hisbollah zu zerstreuen (ein Blick auf deren "arabische Brüder" ist auch heilsam)... ist halt noch ein Relikt aus der Zeit als PLO und Intifada stark sozialistische Züge hatten.

Eine durchgehende "pro"-Haltung in Sachen Israel erübrigt sich ebenso wenn man sich die historischen Fehler ansieht.

Hinterher und aus der Entfernung ist man ja aber eh immer schlauer.
"Der Feind hat Radar."
Benutzeravatar
Ulbricht
 
Beiträge: 772
Registriert: 20.07.2004 (11:39)
Wohnort: Oldenburg

Beitragvon worldnihil » 02.11.2006 (12:01)

Hmmmm .... ob ich Anti-Deutscher bin weiß ich nicht. Ist mir auch irgendwo egal, da ich vom Großteil der Linken Moralisten weitestgehend die Schnauze voll hab ... dafür hab ich viel zu viele Interessen und Ansichten die mir "Linke" als "unmoralisch" oder "degeneriert" oder sonstwas ankreiden würden. :lol: So vonwegen Sexist, Fascho, Machoarsch, Nazi, Antisemit hab ich schon so manches gesagt bekommen!
Gedanklich komme ich aber natürlich schon aus der Linken und mußte mich daher auch mit Anti-Deutschen Positionen beschäftigen und muß sagen, daß ich einiges an Anti-Deutscher Kritik durchaus im positiven Sinne bedenkenswert finde. Manche Aussagen von z.B. Justus Wertmüller aber dann wiederum auch ziemlich ... ähm ... daneben. Wenn man aus einer Polemik heraus plötzlich von Araberfressen daherschwafelt, dann wird's doch ein bissl "schräg". Naja ...
Die Frage die sich da wohl stellt ist: Warum WILL man zwanghaft Israel kritisieren? Dazu ein schöner Spruch:
Niemand interessiert sich für die Palästinenser, aber alle interessieren sich gegen die Juden. (Dr. Andreas Rahmatian)
Wieso zieht man automatisch über DEN Staat im nahen Osten her, welcher dort als einziges demokratische Werte vertritt und gerade deshalb stetig mit Vernichtung bedroht wird? Weshalb setzt man sich nicht gerade dafür ein, daß Israel bzw. die Juden nicht mehr von antisemitischen Fanatikern bedrängt und bedroht werden ... gerade wenn man angeblich nur "freundschaftlich" handelt!? Wieso tragen genügend Linke immer noch Palitücher auf Demos? Ich schwenke auf solchen übrigens keine Israel-Flagge, auch wenn ich nicht verstehe warum diese Flagge auf etliche Leute so extrem provozierend wirkt, während ich schon beobachtet habe, daß es gegen eine Iranische Flagge keine Einwände gab .... traurig!
"Israel verteidigt nicht nur seine territoriale Sicherheit, es kämpft gegen einen islamistischen Antisemitismus. Die europäische Politik will ihn nicht wahrhaben. Sie verleiht ihm mit ihren Forderungen nach Verhandlungen im Gegenteil Legitimität. ..... In Bild und Text kommen israelische Juden nur als Täter und Aggressoren vor, es werden vor allem Männer, Soldaten abgebildet; der Libanon hingegen scheint aus Frauen und - vorzugsweise toten - Kindern zu bestehen." (Zitate TAZ)
Natürlich ist Fanatismus keine rein Deutsche Erfindung - das habe ich aber denke ich auch nicht behauptet!? Im übrigen finde ich auch den Begriff der "unbedingten Solidarität" recht blöde, denn wenn man sich mit wasauchimmer solidarisiert, so ist das wohl grundlegend an irgendwelche Bedingungen geknüpft! Ich finde auch "bedingungslose Solidarität" klingt schwer nach: Ich schalte mein Hirn aus und jubel einfach mal kräftig mit - was da auch komme!
Natürlich wäre da auch die eine oder andere Rakete für Deutschland bzw. andere Europäische Staaten dabei, aber darum ging's hier ja mal ursprünglich! Um wachsenden islamisch-nationalistischen Radikalismus IN Europa bzw. in diesem Falle Deutschland! Und über die Blödheit der Nazis, welche sich hierbei auch explizit in ihrer aktuellen Begeisterungsfähigkeit für Diktaturen wie den Iran zeigt, brauchen wir ja hoffentlich nicht diskutieren!?
Ja, Du bist ein gaaaanz böser Antisemit! :wink:

Hier noch die erste Strophe von besagtem Song von Atom & his Package:

You're so Leftist
You're so pro-peace
You hate the death penalty
But love it in the Middle East
Don't know the facts
Just catch phrase words
No different than the Nazi boneheads
The other side just got to you first

Es lebe die Hedonistische Front!
Viva la ebriedad! (Es lebe der Rausch!)

Matt
"We are vain and we are blind. I hate people when they're not polite."

http://www.myspace.com/worldnihil
http://www.hnpe.blogspot.com
Benutzeravatar
worldnihil
 
Beiträge: 235
Registriert: 10.05.2003 (20:13)
Wohnort: Gross-Gerau

Beitragvon Toxxiq » 02.11.2006 (15:07)

worldnihil hat geschrieben:Wieso zieht man automatisch über DEN Staat im nahen Osten her, welcher dort als einziges demokratische Werte vertritt und gerade deshalb stetig mit Vernichtung bedroht wird?


Die Hauptgründe für die Bedrohung Israels sehe ich eher in den von den Palästinensern wahrgenommenen Territorialverletzungen und Israels politischer Nähe zu den verhaßten Amerikanern.

Schauen wir uns Israel und seine geographische Lage einmal genauer an:

Staat Israel: 7 Mio. Einwohner (77% Juden, 18 % Muslime)

Im Süden: Agypten: 72 Mio. Einwohner (94% Muslime)
Im Norden: Libanon u. Syrien: ges. 22 Mio. Einwohner (86% Muslime)
Im Osten: Jordanien: 5 Mio. Einwohner (93% Muslime)
Rings herum: Türkei, Irak, Iran, Saudi-Arabien, Sudan etc. mit weit über 200 Mio. Einwohnern (ca. 90% Muslime)

Heikle Lage, nicht?

Wenn man bedenkt, daß beide Seiten die Gebiete aus historischen Gründen beanspruchen und ganz unterschiedliche Ansichten hinsichtlich eines unabhängigen Staates Palästina haben, dürfte sich so schnell auch keine Eindämmung des Konfliktes abzeichnen. Da bereits mehrere Generationen dort mit Krieg und Haß gegen die andere Seite aufgewachsen sind und in jedem Familien- und Freundeskreis Opfer zu beklagen sind, wird auch ein proforma Waffenstillstand oder sich andeutender Friede nicht viel bringen. Splittergruppen, die sich nicht an Abmachungen gebunden fühlen, werden immer für kleinere Eskalationen sorgen. Lösungen sehe ich keine. Israel umzusiedeln ("Gebt den Juden Schleswig-Holstein") ist reine Utopie. Selbst die Anerkennung eines Staates Palästina nebst Gebietsabtretungen durch Israel sind für mich aufgrund der prekären geographischen Lage keine Garantie für einen nachhaltigen Frieden. Dem Rest der arabischen Welt wird die amerikanische Enklave auch weiterhin ein Dorn im Auge sein. Ohne wirtschaftliche Erfolge in der Region, durch die die Probleme in den Hintergründ rücken könnten, wird uns das Geschehen noch lange erhalten bleiben.

Nicht, daß hier ein falscher Eindruck entsteht. Ich habe keinerlei Verständnis für die Vorgehensweise der Islamisten, selbst die Werte eines normalen Muslims sind mir eher fremd und Du hast völlig Recht, daß wir werteseitig eher eine Nähe zu den Israelis haben. Aber manchmal muß man sich einfach den Realitäten stellen. Mir persönlich sind beide Seiten mit den in den letzten Jahrzehnten an den Tag gelegten Verhaltensweisen gleich unsympathisch.
Aber ich schweife ab. Worum ging es in diesem Thread nochmal?
:?
Toxxiq
 
Beiträge: 1748
Registriert: 05.11.2003 (14:26)

Beitragvon ohmnoise » 02.11.2006 (16:21)

And242 hat geschrieben:Ein Pfarrer hat gestern Selbstmord begangen, weil ihm der Einfluss des Islams inzwischen zu groß geworden ist.


Ist leider keine Massenbewegung geworden.
Benutzeravatar
ohmnoise
 
Beiträge: 1126
Registriert: 19.06.2005 (22:19)

Beitragvon Goat93 » 02.11.2006 (17:49)

ohmnoise hat geschrieben:
And242 hat geschrieben:Ein Pfarrer hat gestern Selbstmord begangen, weil ihm der Einfluss des Islams inzwischen zu groß geworden ist.


Ist leider keine Massenbewegung geworden.


Hmm, aber schon der dritte Bekannte der sich wegen zu Großen
Einfluß anderer selbst umbringt :lol:
Goat93
 
Beiträge: 1580
Registriert: 16.03.2005 (21:44)

Beitragvon =H[a]µ/N?~Z= » 02.11.2006 (19:17)

Toxxiq hat geschrieben:Heikle Lage, nicht?

Sehe ich im Bezug auf Palästina ebenso, ansonsten eher nicht. Die Palis sind ein einigermaßen hoffnungsloser Fall, sie hätten längst die Chance gehabt, den Konflikt vernünftig zu beenden. Die Länder, welche Du aufzählst, sind allenfalls von der Glaubensstruktur her vergleichbar (von den bekannten religiösen Feinheiten abgesehen), aber ihre offizielle Politik zeigt doch, daß dies gerade nicht zu gleichen Ergebnissen führt. Die einen treten offen aggressiv auf, andere halten sich (offiziell) raus, wieder andere kann man fast als Partner des "Westens" (wer auch immer das sein soll) bezeichnen. Es ist u. a. deshalb nicht zum ganz großen Knall gekommen, weil man es immer wieder geschafft hat, die sog. arabische Bruderschaft (so eine Familie würde ich mir nicht wünschen) zu spalten. Im Prinzip klingt es komisch, aber Israel ist doch im Augenblick sicher wie nie zuvor. Ich denke schon, daß man weitere Länder in der Region zu Partnern machen könnte, auch wenn die aussichtslose Lage in Palästina den Pöbel immer neu radikalisiert (vielleicht sollte man als aufrechter Demokrat froh sein, daß der Mob dort selten was zu melden hat). Syrien z. B. ist bei einem entsprechenden Angebot sicher dabei, die Allianz mit dem Iran ist ohnehin höchst amüsant (wenn auch clever) und zweifellos disponibel. Es scheint nur so zu funktionieren, jedenfalls nicht durch die (auch von Anti-Deutschen) immer wieder beschworene Härte. Auch wenn ich verstehe, daß Israel neulich zur Demonstration abschreckender Unberechenbarkeit den Psychopathen gespielt hat, so kann ich nicht nachvollziehen, warum man gerade dort noch kurzsichtige Kriege im Stile des vergangenen Jahrhunderts führt. Das sollte man kritisieren, anstatt johlend mit der Israel-Fahne alte Omas zu erschrecken. Das erwarte ich von Freunden, denn bei der derzeitigen Politik kann man nicht sicher sein, daß es den Staat in 100 Jahren noch gibt. Letztlich hat sich auch D seinen Frieden zu großen Teilen erkauft. Das muß man nicht gut finden, aber immerhin kennen unsere Kinder den Luftschutzkeller nicht persönlich. Israel ist auch den Ägyptern nicht in den Hintern gekrochen, sondern man hat ihnen vernünftige Angebote gemacht. Alles oder nichts, Mauerbau usw. ... ich denke, in dieser Hinsicht können gerade wir den Israelis einiges erzählen. Und jetzt (man glaubt es kaum) kommt auch mein Bogen zum eigentlichen Thema: Ich denke, daß man auch die Radikalisierung in D nicht mit Härte in den Griff bekommt, denn z. B. der (mE durchaus harte) Kampf gegen die Nazis und die Wasserwerferpolitik der Franzosen gegen ihre Vorstädte verdeutlichen, daß Haß und Ideenreichtum nur wachsen. Was wollt ihr den Leuten denn noch wegnehmen? Wenn man ausgegrenzt und bekämpft wird, dann zieht man sich nur noch mehr in sich selbst zurück. Ausgehend von der These, daß mind. 5 % aller Gruppen von Mitbürgern hoffnungslose Fälle sind, gilt für die übrigen, daß Anpassung dort erfolgt, wo den Leuten Chancen geboten werden. Denn ein Iraner, der bei BMW Tariflohn oder mehr bekommt, denkt an Mauritius, aber nicht an Allah. Ich habe letztens in Augsburg bemerkt, daß Ausländer dort im Gegensatz zu Hagen oder FFM kaum auffallen (und das liegt nicht an ihrer Zahl), weil sie offensichtlich mehrheitlich sehr gut integriert sind.

In diesem Sinne: Macht die Schweine dekadent! :lol:
~ Wenn Du rennst, stirbst Du nur muede! ~
Benutzeravatar
=H[a]µ/N?~Z=
 
Beiträge: 218
Registriert: 21.09.2005 (19:41)
Wohnort: Halle (Saale)

Beitragvon Toxxiq » 02.11.2006 (20:54)

=H[a]µ/N?~Z= hat geschrieben: Die Länder, welche Du aufzählst, sind allenfalls von der Glaubensstruktur her vergleichbar (von den bekannten religiösen Feinheiten abgesehen), aber ihre offizielle Politik zeigt doch, daß dies gerade nicht zu gleichen Ergebnissen führt. Die einen treten offen aggressiv auf, andere halten sich (offiziell) raus, wieder andere kann man fast als Partner des "Westens" (wer auch immer das sein soll) bezeichnen. Es ist u. a. deshalb nicht zum ganz großen Knall gekommen, weil man es immer wieder geschafft hat, die sog. arabische Bruderschaft (so eine Familie würde ich mir nicht wünschen) zu spalten.


Zunehmende Radikalisierungstendenzen, die teilweise ja bewußt gesteuert werden (siehe Karikaturenstreit), werfen aber die Frage auf, wie lange es noch dauert bis die arabischen Staaten an einem Strang ziehen. Die Muslimbruderschaft hat in Ägypten bei den letzten Parlamentswahlen enorme Zugewinne verbuchen können und auch in Saudi-Arabien befinden sich die Fundamentalisten im Aufwind. Sollten dort die Königsfamilien mit ihrem Öl zukünftig einmal an Einfluß verlieren, hätte das wohl nicht nur Konsequenzen für die Sicherheit Israels.
Toxxiq
 
Beiträge: 1748
Registriert: 05.11.2003 (14:26)

Beitragvon haiwire » 02.11.2006 (21:21)

werfen aber die Frage auf, wie lange es noch dauert bis die arabischen Staaten an einem Strang ziehen.


solange zwischen den staaten extreme ökonomische unterschiede bestehen: never. und da liegt wohl auch die hauptursache: platz für rattenfänger gibt es in eher benachteiligten staaten wohl wesentlich mehr als in den reichen islamistischen ländern. was ebenso auf die hier lebenden muslime zutrifft: radikalisiert ist hautsächlich der abschaum, oder neuerdings auch unterschicht genannt. (trifft natürlich nicht auf die genannten machtstreber und rattenfänger zu wohl aber auf jede radikale bewegung heutzutage).
ä!§$%&/()][}{=?*öü+#-.,µ|<>@^°
haiwire
 
Beiträge: 1721
Registriert: 18.07.2002 (20:19)

VorherigeNächste

Zurück zu streettalk

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 21 Gäste

cron