Rechtsextremismus aus einem anderen Lager

alles was nicht woanders reinpaßt

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Beitragvon And242 » 24.10.2006 (8:05)

eSpunkt hat geschrieben: war man das? ich glaub die wenigstens lindenstrasse-zuschauer werden das daf-stück ein zweites mal in ihrem leben gehört und insofern wohl auch kaum jemanden aufgrund dessen politisch (vor)verurteilt haben.

eS.

Mir reichen meinen eigenen Erfahrungen, um das aufzuführen.
Außerdem ist es unabhängig davon, ob die Medien damit einen Erfolg erzielt haben, oder nicht. Sie haben es zumindest probiert.
Wenn es nicht deren Absicht gewesen wäre, hätten sie einen anderen oder gar keinen Song nehmen sollen.
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Beitragvon UNTERDRUCK » 24.10.2006 (9:44)

Goat93 hat geschrieben:
Ich kenne die innepolitischen VerhältnisseundGegebenheiten, Gesellschaftsstrukturen, etc. nur zu gut. Können wir gerne diskutieren.


Schieß mal los :D


Mir fehlt das lohnende Ziel. 8)
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Beitragvon UNTERDRUCK » 24.10.2006 (10:46)

Ulbricht hat geschrieben:Ach ja, Politik,Wirtschaft und Gesellschaft sind zwar eng miteinander verzahnt, aber das humorige "Signaturenschmunzelspiel", Globalisierung (primär wirtschaftliches Phänomen) mit Rechtsradikalismus (primär gesellschaftlich/politisches Phänomen) auf eine Ebene zu setzen geht nicht so wirklich auf, oder? :wink:


Sehe ich auch so.
Globalisierung hat auch viel mit technologischer Weiterentwicklung zu tun. Deswegen meinte ich, sie wäre nicht aufzuhalten. Ich brauche mich nur an meinen Rechner setzen und kann mit Menschen überall auf dem Erdball verstreut Diskutieren, kann Nachrichten aus verschiedenen Ländern der Welt lesen und so weiter.
...und das ohne großen Aufwand oder zeitliche Verschiebung. Die Welt wird durch all diese Kommunikationsmedien einfach kleiner. Wie will man das effektiv stoppen?

Wirtschaftlich gesehen ist das ähnlich. Man kann die zunehmende liberalisierung des Welthandels nicht aufhalten.
Man kann jedoch Organisationen wie ILD oder attac unterstützen, die sich für eine gerechte Globalisierungsentwicklung einsetzen.

Was das jetzt mit Rechtsradikalismus zu tun hat, bzw wie Globalisierung damit zu vergeliechen wäre, ist mir unklar, aber vielleicht will mir ja jemand beweisen, dass das nicht nur platte Polemik gewesen ist.
Ich bleibe weiterhin zuversichtlich. 8)
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Beitragvon And242 » 24.10.2006 (11:40)

UNTERDRUCK hat geschrieben:Wie will man das effektiv stoppen?

überhaupt nicht, aber es einfach in Ordnung zu finden, weil ist da ist, ist wohl das falsche Argument.
Wenn man das jedoch als Argument akzeptiert, dann muss man auch mein "Argument" akzeptieren. Hätte auch was über Kindesmisshandlung oder Parksünder schreiben können, um Deine Logik zu verdeutlichen, nur hätte dass dann überhaupt nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun.
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Beitragvon UNTERDRUCK » 24.10.2006 (20:40)

Okay, vielleicht hätte ich schreiben sollen, dass ich mich nicht dagegen stelle, weil es effektiv nichts bringt, bzw ich es als sinnvoller betrachte Globalisierung zu beeinflussen als sie schlicht aufhalten zu wollen.
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Beitragvon Noizilla » 25.10.2006 (14:01)

UNTERDRUCK hat geschrieben:Okay, vielleicht hätte ich schreiben sollen, dass ich mich nicht dagegen stelle, weil es effektiv nichts bringt, bzw ich es als sinnvoller betrachte Globalisierung zu beeinflussen als sie schlicht aufhalten zu wollen.


Haste recht.
Das Gleiche kann auch über Rechtsradikalismus behauptet werden.
Vertilgen kann man es ja jämmerlicherweise nicht, da es nach Abzug der Giftwolke sofort wieder aus allerhand Ritzen hervorkriecht...
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Beitragvon UNTERDRUCK » 25.10.2006 (17:21)

Ich glaube wir hatten das doch schon mal, dass man das beides nicht wirklich vergleichen kann.

Abgesehen von den bisher aufgelisteten Unterschieden, ist ein wesentlicher Unterschied zwischen Rechtsradikalismus und Globaliserung, dass Globalisierung eng mit Fortschritt verbunden ist, während bei Rechtsradikalismus im Prinzip das genaue Gegenteil der Fall ist.

Es mag zwar immer irgendwie Menschen geben, die sich gegen den Fortschritt stellen oder versuchen ihn aufzuhalten, aber letztendlich scheitern sie ausnahmslos.

Im Allgemeinen bin ich generell kein Fan von Radikalismus und glaube wir könnten als Menschheit ganz gut und prinzipiell ohne diesen leben.
In meinen Augen basiert Radikalismus, oder das was sich daraus ergibt, im Großen und Ganzen darauf, dass ein paar wenige in vielen Anderen Ängste schüren um sich so ein Machtfundament zu konstruieren, bzw zu erhalten.

Im Gegensatz zum Fortschritt, denke ich mal nicht, dass wir das brauchen...
:)
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Beitragvon And242 » 25.10.2006 (17:34)

UNTERDRUCK hat geschrieben:Abgesehen von den bisher aufgelisteten Unterschieden, ist ein wesentlicher Unterschied zwischen Rechtsradikalismus und Globaliserung, dass Globalisierung eng mit Fortschritt verbunden ist, während bei Rechtsradikalismus im Prinzip das genaue Gegenteil der Fall ist.

Aus Sicht der Rechtsradikalen ist es sicherlich genau andersherum und die Linksradikalen stehen auch nicht so auf Globalisierung.

Was Globalisierung mit Fortschritt zu tun haben soll, kann ich nicht ganz nachvollziehen: Wir verlagern die primitive Arbeit ins Ausland, weil es günstiger ist und maximieren so unseren Gewinn. Gut, dass leuchtet ein.
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Beitragvon UNTERDRUCK » 25.10.2006 (17:53)

Wie dieverse Radikale das sehen weiß ich nicht, bin keiner.
Ich sehe das aus meinem Standpunkt heraus.

Globalisierung:

Unter Globalisierung versteht man den Prozess der zunehmenden internationalen Verflechtung in allen Bereichen (Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt, Kommunikation etc.). Diese Intensivierung der globalen Beziehungen geschieht auf der Ebene von Individuen, Gesellschaften, Institutionen und Staaten. Als wesentliche Ursachen der Globalisierung gelten der technische Fortschritt (siehe auch: Digitale Revolution), insbesondere in den Kommunikations- und Transporttechniken, sowie die politischen Entscheidungen zur Liberalisierung des Welthandels.


http://de.wikipedia.org/wiki/Globalisierung

Globalisierung ist ein bischen weiter gefächert als Wirtschaft. Du siehst das ein wenig undiffernziert und erhebst einen Teilaspekt zur Definition des Ganzen.

Aus dem was ich gelesen habe sind zumindest gewisse linke Gruppierungen wie attac nicht gegen Globalisiserung an sich, sondern eher für einen gerechten Ablauf des wirtschaftlichen Aspekts der Globalisierung.
Im Prinzip genau den Aspekt der Globalisierung den Du gerade stellvrertrend hervorgehoben hast.
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Beitragvon And242 » 25.10.2006 (18:15)

UNTERDRUCK hat geschrieben:http://de.wikipedia.org/wiki/Globalisierung

Globalisierung ist ein bischen weiter gefächert als Wirtschaft. Du siehst das ein wenig undiffernziert und erhebst einen Teilaspekt zur Definition des Ganzen.

Wenn man es so definiert, dann schon. Die Konsequenzen sind allerdings alles andere als positiv.

Bei uns in der Firma wurde ein Prozess gestartet, um die Anwesenheit der Mitarbeiter zu optimieren, indem die Krankheitstage reduziert werden.
Verkauft wurde es uns so: Die Kranheitsbilder sollen untersucht werden, um dann gemeinsam mit dem Mitarbeiter eine Lösung zu finden, damit er schonender eingesetzt werden kann. Klingt irgendwie gut.

Beim ersten Mal krankfeiern im Jahr gibt es ein Rückkehrgespräch mit dem Teamleiter, beim zweiten Mal ist dann der Bereichsleiter dabei und beim dritten Mal der Personalchef.
Fakt ist, die Leute schleppern sich seit dem krank zur Arbeit und Fehlzeiten existieren so gut wie nicht mehr. Die Einschüchterung hat also komplett funktioniert.

Mit dem Beispiel will ich nur zum Ausdruck bringen, dass mich Definitionen nicht die Bohne interessieren, besonders wenn die Realtität mit dem Geschriebenen nicht viel zu tun hat.

P.S.: Ich habe nichts gegen Fortschritt, damit verdiene ich mein Geld. Allerdings sollte der Fortschritt zum Nutzen der Menschen sein und nicht zur Befriedigung der Geldgier dienen.
Zuletzt geändert von And242 am 25.10.2006 (18:19), insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Ulbricht » 25.10.2006 (18:19)

@ And242 (und andere auch)

Hier ein Buchtipp der Dich eventuell interessieren könnte:

Peter Glotz
Die beschleunigte Gesellschaft

- Kulturkämpfe im digitalen Kapitalismus

Klappentext
Die digitale Revolution verändert den Schaltplan unserer Gesellschaft.
Aber die Zukunft wird anders, als es uns naiver Utopismus oder schwarze Skepsis weismachen wollen.
Der digitale Kapitalismus bringt eine militante Unterklasse von Ausgegrenzten und Aussteigern hervor, die das Tempo nicht mithalten können oder wollen, und so entbrennen Kulturkämpfe um die richtige Lebensführung.


Das Buch wurde vor dem Platzen der Dotcom-Blase und dem Ende der "New Economy" geschriben, was man teilweise merkt.
Die Sympathien des Autors liegen eindeutig nicht auf Seite der Passimisten, was er aber auch offen zugibt.
Nichtsdestotrotz (oder auch gerade deswegen?) sehr lesenswert und vielseitig, obwohl ich die Meinung des Autors nicht überall teile.
Ich habe es noch nicht durch (Ein Buch über die Finanzierung von Konflikten und Bürgerkriegen und Kriegswirtschaft in Konfliktgebieten kam mir dazwischen :wink: ), bisher fand ich es aber wirklich sehr interessant.

ISBN 3-499-61137-6
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Beitragvon And242 » 25.10.2006 (18:21)

Klingt mir viel zu allgemein. Allein der Begriff digitaler Kapitalismus wirft mehr Fragen auf, als das er Antworten gibt.
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Beitragvon Ulbricht » 25.10.2006 (18:51)

Ein Klappentext ersetzt nicht die Lektüre des gesamten Buches.
Er wirft den Begriff auf und definiert ihn natürlich. :roll:

Vielleicht findest Du es mal auf nem Wühltisch, mein Exemplar hat drei Euro gekostet (Mängelexemplar).
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Beitragvon And242 » 25.10.2006 (19:00)

Ulbricht hat geschrieben:Ein Klappentext ersetzt nicht die Lektüre des gesamten Buches.

Sollte aber Hunger auf mehr machen.
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Beitragvon Ulbricht » 25.10.2006 (22:06)

Stimmt, zumindest bei mir hat es das getan.
Dem Begriff widmet er ein ganzes Kapitel, es bleibt also nicht beim Allgemeinplatz o.ä.
Kann aber auch verstehen das der erste Eindruck eher in Richtung Geschwurbel und einr Neubezeichnung geht, die nichts aussagt sondern eher verunklart (na, ob es das Wort gibt...).
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