Rechtsextremismus aus einem anderen Lager

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Rechtsextremismus aus einem anderen Lager

Beitragvon And242 » 20.10.2006 (15:45)

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Re: Rechtsextremismus aus einem anderen Lager

Beitragvon ohmnoise » 20.10.2006 (16:19)

Es gibt Nazis bei den Amis, bei den Russen, bei den Chinesen, eigentlich fast überall.
Und warum auch nicht bei den in Deutschland aufgewachsenen Türken?
Ein Minderwertigkeitskomplex ist schließlich kein Verbrechen sondern ein Gemütszustand.
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Beitragvon And242 » 20.10.2006 (16:25)

Weil Deutschland diesbezüglich einen anderen Status hat, als besipielsweise die USA. Es geht auch nicht um die Einstellung der Einzelpersonen, sondern um die Art und Weise wie hier bestimmte Organisationen operieren (dürfen).
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Beitragvon weinsi » 20.10.2006 (19:50)

Aber liegt in diesem Sonderstatus nicht genau das Problem?
Bzw es macht diese Probleme erst möglich!
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Beitragvon haiwire » 20.10.2006 (21:32)

And242 hat geschrieben:Weil Deutschland diesbezüglich einen anderen Status hat, als besipielsweise die USA. Es geht auch nicht um die Einstellung der Einzelpersonen, sondern um die Art und Weise wie hier bestimmte Organisationen operieren (dürfen).


ist aber kein grundsätzliches problem, am beispiel pkk oder kalifatstaat oder auch dkp sieht man, das offensichtlich militante organisationen durchaus verboten werden können. ok, beim beispiel dkp wars eine andere zeit. indizien (für manche vllt ausreichend) reichen nicht (zum glück) aus um eine organisation zu verbieten. jeder, der mal in einem totalitären staat gelebt hat, wird das wahrscheinlich auch so sehen.
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Beitragvon And242 » 20.10.2006 (21:38)

Von Verboten war nicht die Rede. Mir geht es vielmehr darum, dass so etwas auch mal an die große Glocke gehängt wird. Und nicht immer nur Themen wie Schulhof-CD und Schild um den Hals.
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Beitragvon haiwire » 20.10.2006 (22:16)

ja. eine gewisse berührungsangst gegenüber solch sensibler themen ist unverkennbar. sind aber definitiv nicht die einzigen dinge, die hier totgeschwiegen werden.
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Beitragvon And242 » 20.10.2006 (22:26)

Ist schon recht interessant, welche Themen durch die Medien gepuscht werden und welche überhaupt nicht behandelt werden.

Manchmal werden sogar Sendungen aus dem TV-Programm genommen, damit sich der Pöbel auf andere Dinge konzentrieren kann. Nicht weil der Sendeplatz gebraucht wird, sondern weil man Angst hat, dass vielleicht die Mehrzahl die vorgegebene Meinung nicht übernimmt.
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Beitragvon haiwire » 20.10.2006 (23:07)

stichwort vorzensur. die es ja laut mediengesetz hier nicht gibt. teilweise wird es selbstkontrolle genannt.
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Beitragvon UNTERDRUCK » 21.10.2006 (9:56)

And242 hat geschrieben:Weil Deutschland diesbezüglich einen anderen Status hat, als besipielsweise die USA. Es geht auch nicht um die Einstellung der Einzelpersonen, sondern um die Art und Weise wie hier bestimmte Organisationen operieren (dürfen).


Das ist so nicht ganz richtig.
Eine der Hauptthematiken in dem Artikel ist doch die aus mangelnder Integration hervorgehende Persepktivlosigkeit ist, die als Fundament für rechtes Gedankengut dient.
Diese Perspektivlosigkeit ist ein roter Faden wenn's darum geht die Hauptursachen für eine Radikalisierung von Menschen, bzw einer Gesellschaft zu suchen.

Das beste Mittel um diesen radikalisierenden Tendenzen entgegen zu wirken ist tatsächlich eine Integration. Im diesem konkreten Fall würde dazu gehören, dass nicht nur Zuwanderer sich integrieren, sondern auch, dass wir uns einzeln wie auch gesellschaftlich mehr gegenüber diesen Menschen öffnen.
Im Artikel steht:
[...] Perspektivlosigkeit führe dazu, dass sie Schutz in der türkischen Community suchten. "Dort bieten unter anderem islamistische Moscheen und die 'Grauen Wölfe' ethnische Nischen an, wo sich türkische Jugendliche in ihrer Sprache und ihrer Kultur geborgen fühlen können. [...]


In meinem engeren Bekannten und Freundeskreis sind Thailänder, Vietnamesen, Griechen, Italiener, Türken, Polen, Ungarn, Rumänen, Kazakhen, Russen, Ukrainer, Kroaten, Franzosen, Äthiopier und was weiß ich was für Nationalitäten. Keiner von diesen Leuten ist irgendwie ansatzweise Rechts orientiert. Ganz im Gegenteil. An diesen Leuten sehe ich eindeutig dass Integration nicht nur funktioniert, sondern obendrein nur Vorteile mit sich bringt. Für alle involvierten.
Da ist halt einfach jeder wer er/sie ist und der Kultruelle Hintergrund ist einfach ein Teil der Person und im Zweifelsfall eine Bereicherung.

Im Endeffekt sehe ich an diesen Menschen auch dass Integration viel effektiver ist als irgendwelche Organisationen zu verbieten.
Keiner dieser Leute würde überhaupt auf die Idee kommen sich einer extremistischen Vereinigung anzuschliessen, auch weil dafür keinerlei Grundlage existiert.

Es geht also durchaus um einzelne Personen, und nicht darum irgendwelche Gruppen operieren lassen zu düfren. Die einzelnen Personen um die es geht sind allerdings nicht (nur) die angesprochenen jungen Türken, die sich extremistischen Organisationen zuwenden, sondern eben wir alle.
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Beitragvon Phelios » 21.10.2006 (10:26)

Die wahre Gefahr lauert doch bei H&M in der Unterwäscheabteilung:

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Beitragvon Seelensturm » 21.10.2006 (12:44)

Ist das nicht eher die Kinderkleidungsabteilung?!? :lol:
Nichts ist, wie es scheint...
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Beitragvon white room » 21.10.2006 (12:51)

ich würde jeden einbuchten, der was von diesem Kleiderständer kauft. Das ist ja fast schon illegale Parteispende...
ATROX - OUT NOW:

"BLUT AN DEN HÄNDEN" - BOX 2MCD in G3-Magazin.

ATROX - "Skulptur" CDR / Ambient-Tracks zu Phobos 3

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Beitragvon And242 » 22.10.2006 (21:53)

UNTERDRUCK hat geschrieben:
And242 hat geschrieben:Weil Deutschland diesbezüglich einen anderen Status hat, als besipielsweise die USA. Es geht auch nicht um die Einstellung der Einzelpersonen, sondern um die Art und Weise wie hier bestimmte Organisationen operieren (dürfen).


Das ist so nicht ganz richtig.
Eine der Hauptthematiken in dem Artikel ist doch die aus mangelnder Integration hervorgehende Persepktivlosigkeit ist, die als Fundament für rechtes Gedankengut dient.
Diese Perspektivlosigkeit ist ein roter Faden wenn's darum geht die Hauptursachen für eine Radikalisierung von Menschen, bzw einer Gesellschaft zu suchen.

Irgendwie hast Du Dir überhaupt nicht durchgelesen bzw. verstanden, worum es mir geht. Mir ging es nicht darum, warum Leute sich diesen Organisationen anschließen, sondern darum, dass Missstände nur in der Vordergrund gerückt werden, wenn es Deutsche betrifft.
Beispiel: Hotelkauf, da werden mal eben Spendengelder zusammengekratzt, die in dieser Höhe sicherlich nicht für hungernde afrikanische Kinder aufgebracht würden.
Organisationen wie die Grauen Wölfe sind der Mehrheit unserer Gesellschaft aber eher unbekannt.
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Beitragvon UNTERDRUCK » 23.10.2006 (4:16)

Ah Okay. So hast Du das gemeint. :)

Was meinst Du, wo liegt da der Zusammenhang? Wird das so verhältnismäßig wenig in den Vordergrund gestellt, weil es die Leute nicht interessiert, oder interessiert es die Leute nicht weil es so wenig in den Vordergrund gestellt wird?

Ob und wie vielen oder wenigen Menschen in unserer Gesellschaft jetzt die Grauen Wölfe bekannt sind maße ich mir nicht an einzuschätzen. Ich kenne keine Statistiken darüber.
Als Optimist hoffe ich zumindest, dass es ein paar mehr Leute sind, als diejenigen die dahinter eine politische Vereinigung von Rentnern vermuten.

Letztendlich bin ich ebenfalls der Meinung es könne kaum genug Berichterstattungen über die Missstände in anderen Regionen der Welt, gerade den Entwicklungsländern, geben.
Mal ganz vom humanitären Standpunkt abgesehen, nicht zuletzt weil es auch in unserem eigenen Interesse ist wenn es diesen Menschen besser geht.
Vielleicht fehlt in der existierenden Berichterstattung auch ein wenig der Faktor, der dem Betrachter erläutert weshalb die Gegenstände dieser Berichte auch und gerade für uns und unsere Situation hierzulande von teilweise gravierender Bedeutung sind?
Ein Zusammenhang der meines Erachtens nach ebenfalls zu wenig in den Vordergrund gestellt, bzw erläutert wird.

Wenn ich Deine Worte jetzt richtig deute, sind wir da einer ähnlichen Ansicht? Wie siehst Du das?
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