Das ist der Herr Bush..

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Das ist der Herr Bush..

Beitragvon Maidchen » 31.03.2003 (21:03)

ein schriftliches Nachspiel der allseits bekannten (oder auch nicht) Die-Sendung-mit-der-Maus.mp3 :lol:
Maidchen
 
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Beitragvon vac » 04.04.2003 (15:55)

ahja... soviel zum thema link ;)

beim spiegel gibts heut auch was nettes. die bilder sind hübsch und die beiden links darin genial :)
vac
 
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Beitragvon .siamesiC Twin. » 06.04.2003 (16:53)

> Ein paar Wahrheiten
>
>
> Der Schriftsteller und Filmemacher Michael Moore ("Stupid White
>Men",
>"Bowling for Columbine") hat sich am Vorabend des Irak-Kriegs in einem
>offenen Brief an seinen Präsidenten gewandt. Hier der Wortlaut des
>Schreibens.
>
> Lieber Gouverneur Bush,
>
> heute ist also der Tag, an dem, wie Sie es nennen, die "Stunde der
>Wahrheit" gekommen ist, der Tag an dem "Frankreich und der Rest der Welt
>ihre Karten auf den Tisch legen müssen".
> Ich bin froh, dass dieser Tag nun endlich da ist. Denn, das muss ich
>Ihnen sagen, nach 440 Tagen mit Ihren Lügen und Ihren Halbwahrheiten war
>ich
>nicht sicher, ob ich das noch länger ausgehalten hätte.
> So bin ich beruhigt zu hören, dass heute der Tag der Wahrheit
>gekommen
>ist, denn ich möchte Ihnen gerne ein paar Wahrheiten mitteilen:
>
> 1. Es gibt im Grunde genommen NICHT EINEN in Amerika (ausgenommen
>Talk-Radio-Spinner und Fox News), der Gung-Ho-mäßig [Gung Ho ist ein
>Plastiksoldat, Anm. d. Red.] wild darauf ist, in den Krieg zu ziehen.
>Vertrauen Sie mir in diesem Punkt. Gehen Sie aus dem Weißen Haus heraus in
>irgendeine Straße und versuchen Sie, fünf Leute zu finden, die
>leidenschaftlich gerne Iraker umbringen möchten. SIE WERDEN SIE NICHT
>FINDEN! Warum? Weil keine Iraker jemals hierher gekommen sind und einen von
>uns getötet haben. Kein Iraker hat jemals gewagt, dies zu tun. Sie sehen,
>so
>denken wir Durchschnitts-Amerikaner: Wenn irgend jemand irgendetwas tut,
>was
>nicht als Angriff auf unser Leben wahrgenommen wird, dann - glauben Sie es
>oder nicht - wollen wir ihn nicht töten. Lustig, wie so was läuft.
>
> 2. Die Mehrheit der Amerikaner - die, die Sie niemals gewählt haben
>-
>sind nicht auf Ihre Gehirnwäsche hereingefallen. Wir wissen, was die
>wirklichen Probleme sind, die unser tägliches Leben betreffen - und keiner
>fängt mit einem I an und hört mit einem K auf. Das hingegen macht uns
>wirklich Angst: Zweieinhalb Millionen Menschen verloren Ihre Arbeit,
>seitdem
>Sie im Amt sind, die Börsenkurse sind zu einem schlechten Witz verkommen,
>keiner weiß, ob die Rentenfonds in Zukunft noch existieren werden, Benzin
>kostet mittlerweile fast zwei Dollar ? diese Liste könnte noch endlos
>fortgesetzt werden. Den Irak zu bombardieren, wird keine einzige Lösung
>dafür bringen. Es gibt nur eins: Sie müssen gehen, damit die Dinge sich
>verbessern können.
>
> 3. Wie [der Talkshow-Moderator, Anm. d. Red.] Bill Maher letzte
>Woche
>sagte: Wie tief sind Sie gefallen, um einen Beliebtheitswettbewerb gegen
>Saddam Hussein zu verlieren? Die ganze Welt ist gegen Sie, Mr. Bush. Zählen
>Sie die Amerikaner dazu.
>
> 4. Der Papst hat gesagt, der Krieg sei falsch, er sei eine SüNDE.
>Der
>Papst! Aber es kommt sogar noch schlimmer: Die Dixie Chicks sind nun auch
>gegen Sie. Wie tief muss es noch mit Ihnen bergab gehen, bevor Sie merken,
>dass Sie Armee von nur einem Menschen in diesem Krieg sind. Natürlich ist
>das ein Krieg, in dem Sie nicht persönlich kämpfen müssen. Genauso als Sie
>sich unerlaubt von der Truppe entfernten und die anderen armen Kerle statt
>Ihrer nach Vietnam verschifft wurden.
>
> 5. Von den 535 Mitgliedern des Kongresses hat nur EINER (Sen.
>Johnson
>aus South Dakota) seinen Sohn oder seine Tochter beim bewaffneten Militär
>eingetragen. Wenn Sie wirklich für Amerika einstehen wollen, schicken Sie
>bitte sofort Ihre Zwillingstöchter nach Kuwait und lassen Sie sie dort Ihre
>chemischen Armee-Sicherheitsanzüge tragen. Und lassen Sie uns sehen, ob
>alle
>Mitglieder des Kongresses mit Kindern im militärfähigem Alter ihre Kinder
>für diesen Kriegseinsatz opfern würden. Was haben Sie gesagt? Das glauben
>Sie nicht? Gut, okay, wissen Sie was - das glauben wir auch nicht!
>
> 6. Schlussendlich: Wir lieben Frankreich. Gut, sie haben einige
>Dinge
>richtig verbockt. Ja, einige von ihnen können sogar verdammt nerven. Aber
>Sie haben vergessen, dass wir dieses Land [die USA] nicht mal als Amerika
>gekannt hätten, wenn es die Franzosen nicht gegeben hätte. War es nicht mit
>ihrer Hilfe während des Revolutionskrieges, mit der wir gewonnen haben? Und
>waren es nicht unsere größten Denker und Gründerväter - Thomas Jefferson,
>Ben Franklin etc. -, die viele Jahre in Paris verbrachten, wo sie die
>Konzepte überarbeiteten und verfeinerten, die uns zu unserer
>Unabhängigkeitserklärung und unserer Verfassung geführt haben? War es nicht
>Frankreich, das uns die Freiheitsstatue geschenkt hat? War es nicht ein
>Franzose, der den Chevrolet gebaut hat, und waren es nicht ein paar
>französische Brüder, die das Kino erfanden? Und nun tun sie das, was nur
>ein
>guter Freund tun kann - Ihnen die Wahrheit über Sie, Mr. Bush, sagen,
>geradeheraus und ohne Umschweife. Hören Sie auf, auf die Franzosen zu
>pinkeln, und danken Sie ihnen, dass die es endlich einmal richtig machen.
>Wissen Sie, Sie hätten wirklich mehr verreisen sollen (zum Beispiel ein
>Mal), bevor Sie Präsident geworden sind. Ihre Ignoranz gegenüber der Welt
>hat Sie nicht nur lächerlich aussehen lassen, sondern hat Sie auch in eine
>Ecke gedrängt, aus der Sie nicht wieder herauskommen.
>
> Hey, nehmen Sie es nicht so tragisch - jetzt kommen die guten
>Neuigkeiten: Wenn Sie diesen Krieg wirklich durchziehen, wird er mit
>ziemlicher Wahrscheinlichkeit schnell vorbei sein, denn ich schätze, dass
>es
>nicht viele Iraker gibt, die ihr Leben zum Schutze Saddam Husseins lassen
>wollen. Nachdem Sie den Krieg gewonnen haben, werden Sie einen enormen
>Zuspruch in der Bevölkerung erfahren, da jeder Gewinner liebt - und wer
>möchte nicht ab und zu einen ordentlichen Arschtritt sehen (vor allem, wenn
>es ein Dritte-Welt-Arsch ist). Also, versuchen Sie Ihr Bestes und tragen
>Sie
>diesen Sieg den ganzen Weg bis zur Wahl im nächsten Jahr mit sich.
>Natürlich
>ist das noch ein weiter Weg, und so haben wir alle noch eine lustige Zeit
>vor uns, während wir zugucken, wie die Wirtschaft immer weiter den Bach
>runtergeht!
>
> Aber, Mensch, wer weiß, vielleicht finden Sie ja Osama ein paar Tage
>vor den Wahlen! Sehen Sie, SO müssen Sie denken! Bloß nicht die Hoffnung
>aufgeben! Tötet Iraker - sie haben unser Öl!!!
>
> Hochachtungsvoll
> Michael Moore
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Beitragvon vac » 06.04.2003 (19:07)

naja.. der gute mann hat ja recht und "bowling for columbine" ist ein muß-film, aber irgendwie hab ich den eindruck er macht von berufswegen auf badguy der sich gegen die regierung stellt....
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Beitragvon Maidchen » 07.04.2003 (19:49)

ähm..ich war mir 100% sicher den link gepostet zu haben. :?
jetzt weiß ich auch nich mehr wo das war :x
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Beitragvon .siamesiC Twin. » 08.04.2003 (9:21)

Maidchen hat geschrieben:ähm..ich war mir 100% sicher den link gepostet zu haben. :?
jetzt weiß ich auch nich mehr wo das war :x


naja, macht doch nix, hier wird eh manches doppelt gepostet.....
:oops:
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Beitragvon vac » 05.06.2003 (19:20)

vac hat geschrieben:naja.. der gute mann hat ja recht und "bowling for columbine" ist ein muß-film, aber irgendwie hab ich den eindruck er macht von berufswegen auf badguy der sich gegen die regierung stellt....


heute im heise forum hierüber gestolpert. das ganze lässt mich den mann und auch seine filme leider immer weniger ernst nehmen. polemik und aufruhr ist sein geschäft. siehe auch die "sensationell mutige" rede bei der oscar-verleihung (ich bin immer noch der ansicht, bei dem mann ist das eher geschäftstrieb als ehrliche meinung).
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Beitragvon micha_p » 06.06.2003 (8:53)

moore hat mit sicherheit mit seinen aussprüchen einen hang zum übertreiben. (mancheäußerungen kann man lieben, andere eher das gegenteil...)
aber: der brief an bush und die sache beim oscar, war auch für ihn gefährlich. die mehrheit der amerikaner waren und sind durch die informationspoltik der regierung stark pro-irak-kireg orientiert.
moore hat sich sehr weit aus dem fenster gelehnt und riskierte damit das ende seiner karriere in den usa. us-regierung und wirtschaft stehen sich sehr nah. gut, zwischen hollywood (eher liberal) und dem staat gibt es schon immer differenzen. aber das geld, das kennt nur die mächtigen, denn das ist der einzige garant für mehr geld.
morre stellt also seine eigene zukunft in frage - zumindest in den usa, aber vielleicht denkt er sich - wenn die usa mich nicht mehr will, dann gehe ich halt nach europa, dort verdient man 50% mehr die stunde! :D
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Beitragvon <<Azid>> » 06.06.2003 (11:21)

Wer mal viel Zeit hat zum Lesen, dem möchte ich diese beiden links empfehlen:

Link 1

Link 2

Zugegeben, investigativer Journalismus ist immer etwas diferenziert zu betrachten, zumal einige angeführten Fakten durch den Autor nicht stichhaltig belegt werden können, da die USA einen Mantel des Schweigens um alles hüllen und die Sicherheitsmassnahmen innerhalb der Staaten als auch innerhalb der Regierung auf ein immer höheres Niveau geschraubt werden. Fakt war für mich aber nach dem Lesen folgendes:
1.Die Regierung und die Wirtschaft in den USA streben danach, sich eine möglichst gering gebildete Bevölkerung zu erziehen (ein Beispiel ist die Kreationistenbewegung, die seit Reagan bildungspolitisch gefördert wird). Den link hier kann ich nur empfehlen: Grenzdebile erklären uns die Natur anhand der Bibel!!! :D

2.Die Medienmaschine der USA ist ein propagandistischer Apparat, und hier kommt man wieder zu Bowling for Columbine: Angst und Hass werden durch die Medien verbreitet, die Bevölkerung wird wissentlich manipuliert, und auf die Haltung der Regierung eingeschworen.

3.Nicht die USA im Ganzen, sondern nur die Wirtschaft und ihre Interessen bestimmen die politische Marschrichtung (interessant hierzu der Aspekt, das die Deckung des US-Dollars durch die Goldreserven aufgehoben wurde, um zum einen mehr Geld drucken zu können, und zum anderen, um die Vormachtstellung der Ölkonzerne zu steigern, Öl gilt mittlerweile als indirekte Deckung de Dollars).

4.Die USA geht über Leichen: Das die Ermittlungen zum Unglück am WTC verschleppt wurden, um Ungereimtheiten zu vertuschen, gerade die witzigen Bilder vom angeblichen Flugzeugabsturz am Pentagon, lassen die Vermutung zu, das auch damit die Bevölkerung manipuliert und polarisiert werden sollte, und einen direkten Grund zum Krieg in Afghanistan bot.

5.Die USA sind gefährlich und sie benehmen sich wie hungrige Wölfe auf der Suche nach dem nächsten Opfer, das gilt sowohl innenpolitisch als auch aussenpolitisch. Moore begibt sich hier wirklich auf dünnes Eis: Egal was seine Beweggründe sein mögen, er arbeitet gegen den Mainstream, indem er eine ungeliebte Wahrheit vertritt- egal ob mit oder ohne Segen der Mächtigen in den USA. Es gibt jederzeit Mittel und Wege, in zu beseitigen, sollte er es mal übertreiben. Denn eines zeigt auch BfC: er hält sich zurück und geht nicht direkt auf Konfrontationskurs.

6. Sehe ich heute eine Rede aus den USA, sei es der Aussenminister oder den Präsidenten, muss ich mich immer fragen, was jetzt wohl hinter den hohlen Wortfrasen stecken möge. Das Gleiche gilt witzigerweisse auch für die deutsche Regierung... Viele Worte ohne Inhalt.

Naja, das könnte man dann noch so weiter fortführen, lest einfach mal selbst rein, ich führ meinen Teil sehe die Welt jetzt mit etwas anderen Augen, denn einen Eindruck hinterliessen diese Artikel auf jeden Fall bei mir: Auch in der Politik hat die Medaille immer zwei Seiten, und man sollte nicht alles soeinfach schlucken, was einem geboten wird, manchmal lohnt sich der Versuch, sich einen anderen Blickwinkel zu verschaffen.
Der Nachteil des Himmels besteht darin, daß man die gewohnte Gesellschaft vermissen wird.
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