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Beitragvon .siamesiC Twin. » 02.08.2003 (16:23)

ak75 hat geschrieben:Ich weiß, dass Tolkien das literarische Rad nicht erfunden hat, und seine Geschichte bisweilen auch sehr langatmig geschrieben ist. Die Umsetzung ist also durchaus mangelhaft, jedoch kann ich mir vor dem Hintergrund des Silmarilion, und der Trilogie definitiv sagen, dass er alles andere als Einfallslos war. Ja, das meiste von dem was er geschrieben sind Metaphern für Gestalten der Nordischen Mythologie, aber man darf nicht vergessen, das so etwas wie der Herr der Ringe vorher noch nicht in der Form existiert hatte, und allein der Umfang der Gestaltung und Detailierung der Welt Mittelerde ist bis Heute schlichtweg unerreicht.


ja, auch ich habe mich manchmal durch seitenlacge beschreibungen gequält, aber man sollte tolkien nicht so sehr am hdr festmachen. der herr der ringe ist lediglich der literarische eisberg einer ganzen mystischen welt mit einer eigenen geschichte und geographie, die bisher von keinem werk auch nur annähernd erreicht wurde.

vielleicht war der alte zausel ein wenig verschroben, sich über jahrzehnte eine eigene mythologie zu schaffen.

ich denke mal, man kann den herrn der ringe nur lieben oder hassen, es ist halt ein sehr polarisierendes werk. als tip vielleicht der kleine hobbit, der im gegensatz zum hdr wesentlich einfacher und unkomplizierter ist - ein tolkien für kiddies..... ;)
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Beitragvon ak75 » 02.08.2003 (17:29)

@Cripple

Du hast Recht, ich habe die Otherland tatsächlich nicht bis zum Ende gelesen. Ich dachte mir sogar, dass am Ende so eine Art aha Erlebnis stehen würde. Die Abwegung die ich getroffen habe war ob mir die letzten zwei Bücher den Spaß wert wären bis dahin. War aber nicht an dem, da ich bei den ersten Dreien schon so meine Probleme mit der Kosten/Nutzen Rechnung hatte. Für meine Verhältnisse geht die Spannung bei einem Buch flöten wenn die Geschichte so endlos in die Länge gezogen wird. Da bin ich inzwischen eher Fan von einem gewissem Minimalismus in der Literatur.

Ich habe mich damals entschlossen lieber Phillip K. Dicks "Ubik" zu lesen, und empfand das für mich als die bessere Alternative.
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Beitragvon ak75 » 02.08.2003 (18:05)

.siamesiC Twin. hat geschrieben:vielleicht war der alte zausel ein wenig verschroben, sich über jahrzehnte eine eigene mythologie zu schaffen.


Glaube ich nicht, es war ja Tolkiens Beruf sich mit Nordeuropäischen Sagen zu befassen. Das Literearisch bedeutendste Werk von ihm ist eigentlich auch seine Beowulf übersetzung. So weit ich mich entsinne ist die Mythologie von Herr der Ringe (Das Silmarillion) auch viel aus diesen Arbeiten heraus entstanden in denen er versuchte mit gewissen Aspekten der Sagenwelt zu experimentieren. Man beachte die Einleitung zur Beowulf übersetzung. Tolkien schreibt hier, dass es in der Heutigen Sprache unmöglich ist Beowulf komplett "richtig" zu übersetzen, da uns wichtige Spracheigenschaften seit dem verloren gegangen sind, bzw. sich so weit verändert haben dass man Heute (also Damals) diverse feinheiten nicht wiedergeben kann. Ich kann da nur mutmaßen, dass das Silmarillion also ein Versuch seinerseits war manche dieser Feinheiten für seine Recherchen wieder her zu stellen. Woraus dann der Hobbit und später HDR entwachsen ist.


Ähnliches fiel mir auch bei Frank Herbert und seiner Dune Saga auf. Ich habe in einer seiner Statements dazu gelsen, dass es der Versuch sei gewisse soziale, wirtschaftliche und philosophische Gedanken imaginär weiter zu führen. Unter diesem Aspekt sehe ich sowohl Dune, als auch HDR als so etwas wie literarische Hyperbeln.

So gesehen ist Dune wohl auch der einzige Epos dem ich HDR gleichsetze in seiner Bedeutung, wenn vielleicht auch nicht in seinem Umfang.
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Beitragvon vac » 03.08.2003 (10:17)

ak75 hat geschrieben:So gesehen ist Dune wohl auch der einzige Epos dem ich HDR gleichsetze in seiner Bedeutung, wenn vielleicht auch nicht in seinem Umfang.

äh... sicher? was gibts von hdr? die 3 bände, der kleine hobbit und das silmarillion. richtig? wen ich dagegen noch in eine meiner bücherkisten schaue, finden sich darin 6 oder 7 dune-bände. welche ich nie gelesen habe, weil es mri einfach zu langweilig war. ich habe den ersten teil gelesen, aber das war schon eine ziemliche qual.
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Beitragvon .siamesiC Twin. » 04.08.2003 (8:23)

vac hat geschrieben:äh... sicher? was gibts von hdr? die 3 bände, der kleine hobbit und das silmarillion. richtig? wen ich dagegen noch in eine meiner bücherkisten schaue, finden sich darin 6 oder 7 dune-bände. welche ich nie gelesen habe, weil es mri einfach zu langweilig war. ich habe den ersten teil gelesen, aber das war schon eine ziemliche qual.


hdr bücher gibt es keine weiter, aber unzähliche geschichten und unveröffentlichte manuskripte diein diesem universum spielen. das simarillion ist ja auch weniger eine erzählung als mehr eine historische abhandlung...die zu lesen den hdr wesentlich verständlicher machen, da hier viel von der geschichte tolkiens universums erzählt wird.
also das ganze ist schon sehr komplex, auch wenn nicht viel 'story' herausgekommen ist... ;)

dune ahb ich leider noch nicht gelesen....
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Buchtip - Stephen Fry - Geschichte machen

Beitragvon Cripple » 06.09.2003 (14:24)

Mal noch ein Buchtip von mir!

Stephen Fry - Geschichte machen

Was wäre wenn es GröFaZ nicht gegeben hätte?
Ein Möglichkeit beschreibt dieses Buch auf teilweise
wunderbar subtile und satirische Weise, welche mit
einer großen Protion englischen, schwarzen Humor
gewürzt wird!

*lob*

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