Toxxiq hat geschrieben:Ich sehe das allerdings genauso wie foules.noires in seinem letzten Beitrag.
Eltern sind nun mal die ersten Vorbilder, die ein Kind hat und behalten diese Funktion auch recht lange, zumindest im vorpubertären Alter des Kindes.
Die sozialen Kontakte im Kindergarten oder in der Schule spielen sicher auch eine gewichtige Rolle, aber gerade in den frühen Jahren sind es doch wohl die Eltern, mit denen der Nachwuchs die meiste Zeit verbringt.
Ich hoffe, jetzt kommt keiner mit dem Argument, daß das Fernsehen auch einen großen Einfluß auf die Entwicklung des Kindes nimmt. Dann haben die Eltern eh was falsch gemacht und sollten mal den Fernsehkonsum der Sprößlinge zurückschrauben.
Sorry,
da muss ich leider grösstenteils wiedersprechen. Mein Sohn ist jetzt 6 jahre alt, und noch im Kindergarten. Es stimmt, in den ersten - vielleicht 4 Jahren kannst Du ein Kind als Eltern schon 100%ig beeinflussen. Aber - sobald das Kind eigene Freunde hat, sich auch auserhalb des Elternhauses aufhält, entgleitet Dir dieser Einfluss zunehmend. (@ siamesic Twin - da hast Du absolut recht). Du hast da keine Chance, ein Kind von - vor Allem Medien (!) fernzuhalten.
Mein Kind sieht praktisch nicht "fern" (ich denke so max. 2 Stunden IN DER WOCHE!- er treibt sich lieber in Papis Studio rum...); trotzdem weiss er alles, was für dieses Alter von Interesse ist. aktuelle Spielsachen, Mc Donalds, Bob Baumeister undundund.
Er schaut nur unter Aufsicht fern, und nur was ich ihm erlaube.(Sandmännchen, Tierfilme, Zeichentrick). Aber er bringt das Wissen von Freunden mit, aus dem Kindergarten, was er im Radio aufschnappt oder wenn man unterwegs ist.
Wie willst Du / Ihr das verhindern? Das Kind einsperren? Fernsehverbot bis 18 Jahre? Nie zum Pommes essen? Klamotten nicht kaufen, die sich ein Kind wünscht? Angesagte Spielsachen boykottieren?
Du erreichst damit vielleicht etwas, bis das Kind in die Schule geht. Aber spätestens dann ist das vorbei. Wenn Du einem Kind all diese Dinge vorenthälst - erreichst Du damit zwei, drei jahre später den Gegeneffekt.
Und bis dahin grenzt Du das Kind aus der Gesellschaft aus, er wird in der Schule gehänselt, kann nicht mitreden und machst ihn zum (unglücklichen) Aussenseiter.
Gegenvorschläge? Vielleicht Werbung für Kinder abschaffen? Es ist definitiv ein Gesellschaftliches Problem, dass Kindern der Konsum schmackhaft gemacht wird. Aber man kann die Kinder beim besten Willen nicht vor den Einflüssen schützen, wenn es 5,6 Jahre alt ist. Diese sind allgegenwärtig.
Deshalb bin ich für eine Schuluniform, denn damit könnte man den ersten Schritt in eine "Gleichstellung" in der Schule machen. Einen guten Ansatz macht auch unser Kindergarten: Verbot von "Fruchtzwerge-Quark". Aber bitte - wo anfangen, wo aufhören?
Wir leben in einem konsum-orientierten, demokratischen Land, damit kannst Du Dich nur abfinden, oder das Land wechseln (z.B.:Nordkorea wäre zu empfehlen, da gibts solche Probleme sicher nicht...

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