KOMPRESSOR - faces of war

industrial und artverwandter bereich

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Beitragvon Al.Machine.O » 17.05.2009 (12:05)

Danke @ Goat. besser hätt ichs nicht schreiben können.
Ich entschuldige mich hiermit auch direkt für den vorhergehenden Text von mir, da er nicht der Nettikette entspricht.

Es macht mich jedoch wahnsinnig, wenn mir Leute, die nicht mal halbsoalt sind, wie ich, erzählen wollen, was Industrial ist, und damit auf synthetischen monoton Kram verweisen. Sorry, was ich mir in der letzten Zeit zu sogenannten Industrial/Noise/Power Electronic - Parties antun musste, war eher schlechter Rave der 90er.
Als dann noch letztens zwei Halbwüchsige laut bei SPK und TG pfiffen und den DJ (der endlich mal das gute Zeug rausholte) fragten, wann der Scheiss endlich vorbei sei, wars bei mir echt aus.
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Beitragvon simulation » 17.05.2009 (12:26)

Al.Machine.O hat geschrieben:sorry, da krieg ich den drang mit nem königstiger in deine nrw-disse reinzurauschen und hühnerbrüstige spackos in röcken mit bunten gartenschläuchen in den haaren, schweisserbrillen und trillerpfeifen equipped --- einfach wegmachen.


ich hätte fast mein rührei auf den monitor gespuckt. danke, habe mich köstlich amüsiert.
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Beitragvon chikan » 17.05.2009 (13:04)

tja, was das gute Zeug ist, ist dann wohl Ansichtssache, zumindest sehen es die "halbwüchsigen" anders.
Ich will beileibe nicht sagen, daß deren Musik besser ist, aber da haben wir sie nun mal, die nächste Generation. Es wäre doch vielleicht auch nicht so schlecht ihnen zu zeigen was sonst noch so geht.
Irgendwo wird auch Al.Machine.O das Zeug damals vor 16 Jahren zum ersten Mal gehört haben.
Bei mir war es, wenn ich mal hier und da die Neubauten und so übeles Experimentalgeblubber usw. in den 80ern weglasse 1990 Test Dept., Controlled Bleeding, NON, NWW, NOX, PTV, SPK
Was weiß denn ich, ich guck doch auch nur zu!

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Beitragvon Phelios » 17.05.2009 (13:14)

Es gibt keinen einzigen Genrebegriff, der sich nicht in ganz unterschiedlichen Formen interpretieren lässt. Es gibt immer verschiedene Gruppen von Menschen, die einen Begriff anders definieren. Was ist denn bitte so schlimm daran, dass es Musik aus einem anderen Spektrum gibt, die die gleichen Begriffe benutzt? Die selben Leute, die sich hier über Onlineüberwachung und Einschränkung der Meinungsfreiheit aufregen wünschen sich offenbar ein Patent- und Katasteramt, in dem alle zu veröffentlichende Musik vorher registriert und überprüft werden muss, bevor sie angeboten werden darf, damit keine unrechtmäßigen Überschneidungen mit bereits belegten Genrebegriffen entsteht. STellt Euch mal nicht so an!
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Beitragvon white room » 17.05.2009 (13:19)

Goat93 hat geschrieben:Wenn ich in einem Eiscafe einen Becher Schokieis
order, will ich nunmal kein Wiener Schnitzel haben...


also bei uns in der eisdiele gibts ein "Wiener Schnitzl-Eis"... *pranger*

Goat93 hat geschrieben: Was mich immer wieder stutzig macht, wieso muß
man mit dieser Art von Musik an Begriffen wie Noise oder Industrial
so festhalten, wenn diese vordefiniert sind....


ganz einfach:

"industrial, noise, noizzze" usw. hört sich einfach "härter, böser, wüster, aufreissender" usw. an als "puschel-bummbumm, soft-rhythm oder schmuse-techno".

und - irgendwie ist es für musiker dieser richtung das verlangen, sich mit federn zu schmücken, die ihnen einfach nicht zustehen. und das kennen wir ja auch von der auto-geschichte: ich kleb mir einfach einen Turbo-Aufkleber auf meinen 55-PS Polo und fühl mich cool. sieht einfach besser aus fürs andere geschlecht.

was manchmal auch alles unter EBM auf den tisch kommt... *kotz*
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Beitragvon Goat93 » 17.05.2009 (13:37)

Phelios hat geschrieben:Es gibt keinen einzigen Genrebegriff, der sich nicht in ganz unterschiedlichen Formen interpretieren lässt. Es gibt immer verschiedene Gruppen von Menschen, die einen Begriff anders definieren. Was ist denn bitte so schlimm daran, dass es Musik aus einem anderen Spektrum gibt, die die gleichen Begriffe benutzt? Die selben Leute, die sich hier über Onlineüberwachung und Einschränkung der Meinungsfreiheit aufregen wünschen sich offenbar ein Patent- und Katasteramt, in dem alle zu veröffentlichende Musik vorher registriert und überprüft werden muss, bevor sie angeboten werden darf, damit keine unrechtmäßigen Überschneidungen mit bereits belegten Genrebegriffen entsteht. STellt Euch mal nicht so an!


Hmm, mal so als Beispiel. Wenn ich hingehe und die Toten Hosen als
Nazi Black Metal bewerbe, so im großen Stil mit viel Werbeaufwand.
Das längerfristig. Zuerst werden die meisten darüber lachen und den
Kopf schütteln meiner Dummheit gegenüber, denn ich hab ja nichts
verstanden, schon gar nicht die Aussage der Band oder den Sinn der
Musik, die die spielen. Nun mach ich aber weiter. Dadurch werden
andere das irgendwann glauben und irgendwann später ist man an
einem Punkt, wo eine ganze Masse an Leute wirklcih glaubt, die
Toten Hosen wäre Black Metal. Weniger glauben dann, es wäre
Nazikrams, aber davon wird es dann auch genügend geben.
Nun die Frage dabei, was für einen Sinn macht es überhaupt, eine
linke Poppunk Band als Black Metal verkaufen zu wollen und wieso
würde ich da so krampfhaft dran festhalten? Es gibt keine über-
schneidungen zwischen Kirmestechno und Industrial, da beide
einen völlig anderen ursprung in der Intention, Idee, Umsetzung
und Grundlage haben. Das erstere ist Unterhaltungsmusik zum
feiern, tanzen und chillen, das andere eine Hilfe um tabus zu
kristalisieren und zu thematisieren. Das bedeutet, im techno
gibt es strenge Vorlagen, worauf ein Lied aufgebaut sein muß,
damit es funktioniert. Es muß einen irgendwie tanzbaren rythmus
haben (diese elyptischen Zukungen bei den Leuchtstäbchen auf der
Tanzfläche halt). Das muß Industrial nicht, es KANN einen rythmus
haben, es MUß es aber nicht. Für den Industrial ist der ganze Sound
also nur Mittel zum Zweck, während der Techno sich über den Sound
erst wirklich definiert. Ich sehe da einfach keine überschneidung zwischen,
gerade da der Industrial vom ideologischen und Ideelen gelebt hat.
Zugegebenermaßen macht industrial auf der Tanzfläche daher keinen
Spaß oder weniger Spaß, nur stellt sich die Frage, wieso man also nun
Grundlegende Sachen in einer Musikrichtung ändern soll, damit
irgendwer mit dem begriff Werbung machen kann?
Mit der Werbung kann man allerdings ALLES als etwas anderes verkaufen.
Man hat Wumpscut als /Nazi/ Black Metal ebenso verkaufen können wie
Straftanz als Industrial. Wumpscut hat mit Black Metal recht wenig zu
tun, ich behaupte einmal, mit Nazi Black Metal noch weniger. Trotzdem
glauben nicht gerad wenig Leute, das Wumpi sowas spielen würde.
Und mir ist sowas nicht egal. Ich geb schließlich ganz krass gesagt
geld für den Scheiß aus, dann will ich auch was vernünftiges dafür
bekommen. Ob das Tonträger oder Eintrittspreise bei Diskos oder
Konzerten sind, das ist MEIN Geld, was da flöten geht. Und es ist
MEINE Zeit, die ich mit so einer Scheiße unnütz verschwende.
Nene, das hat mit anders definieren schon nichts mehr zu tun...

edit:

ist das dann ein eiskaltes schnitzel oder eis in schnitzelform? :oops:
Weil, daran könnte man das ja mal festmachen mit den ändern der
Stile. Ein Eis in Schnitzelform ist eine "zulässige" änderung, die basis,
das eis, ist ja vorhanden. Aber ein kaltes, zähes Schnitzel ist ähhh
pfui
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Beitragvon Al.Machine.O » 17.05.2009 (13:40)

chikan hat geschrieben:tja, was das gute Zeug ist, ist dann wohl Ansichtssache, zumindest sehen es die "halbw�chsigen" anders.
Ich will beileibe nicht sagen, da� deren Musik besser ist, aber da haben wir sie nun mal, die n�chste Generation. Es w�re doch vielleicht auch nicht so schlecht ihnen zu zeigen was sonst noch so geht.


DJs haben nunmal auch gewissermaßen einen "Bildungsauftrag". Leider wird überwiegend die "sichere Schiene" runtergeleiert - also das, was grad modern ist und die Masse zum Tanzen bringt.

chikan hat geschrieben:Irgendwo wird auch Al.Machine.O das Zeug damals vor 16 Jahren zum ersten Mal geh�rt haben.
Bei mir war es, wenn ich mal hier und da die Neubauten und so �beles Experimentalgeblubber usw. in den 80ern weglasse 1990 Test Dept., Controlled Bleeding, NON, NWW, NOX, PTV, SPK


Tja, so war das. Als ich als Halbwüchsiger zu Neubauten, BDN, Neurosis und all dem ganzen schrägen Zeug mitgenommen wurde, ich SPK, TG, PTV, MC, B**d Rice/NON, Test Dept. etc in die Hand kriegte, traf das voll ins Herz und blieb da.
Dagen wuchs die Abneigung gegenüber Chart- und Tanzmusik überproportional an.

Was ich noch loswerden möchte: wenn ein (nunja...) Nachwuchsmusiker öffentlich einen track vorstellt, sollte er auch mit Kritik oder "Spitzen" leben können, und nicht, wie es Herr Kompressor tat, wie ein bockiges kleines Kind rumzubrüllen. Vor allem nicht auf dem Niveau "ich bin schon länger in dem Forum angemeldet als du - ätschbätsch blahblubb". Na Hilfe -.-
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Beitragvon logic_system » 17.05.2009 (19:40)

"ich bin schon länger in dem Forum angemeldet als du - ätschbätsch blahblubb". Na Hilfe -.-


ich bin aber schon älter als du *quietschquengel* ;)

im ernst. was jetzt ´industrial hardcore´ sein soll, verschließt sich mir ein wenig. ungeachtet dessen kann man auch einfach nen standardpost von mods vorbereiten, in dem man literaturtipps (denke da an div. werke über tg, die re/search-reihe etc.), wikipedia-artikel, evtl. den sterneck-aufsatz, ein link zu diesem "guide to electronic music" oder wie das ding hieß. ferner die grundsatzerklärung, dass man doch cybergoten grundsätzlich scheiße findet, einige leute hier im forum extrem true sind, andere hingegen wieder nicht, andere übergewichtig, andere einfach nur dumm, wieder andere hübsch, hochintelligent und erotisch (ich denke da jetzt z.b. an mich ;) ).

dann weiß man woran man ist und gut is.

ganz im ernst: GNAH! diese ewigen diskussionen sind lame, nervig, überflüssig, machen 60% der gesamtkapazität dieses forums aus und sind in etwa so zukunftsträchtig wie das wahlprogramm der linken - gar nicht.
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live:
30/04/11 - Howard der Delphin präsentiert: Musik für Eingeweide. New Force, Erlangen

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