Mark Reeder (Die Unbekannten / Shark Vegas)

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Mark Reeder (Die Unbekannten / Shark Vegas)

Beitragvon Plastikmann » 07.06.2008 (15:19)

Mark Reeder, ein in den 60ern geborener Engländer, der Ende der 70er nach Berlin zog. Was mag an diesem Menschen so interessant sein, dass ich ihn interviewen sollte. Diese Frage mag sich der eine oder andere zu Beginn dieses Interviews stellen, doch beim Lesen werdet ihr herausfinden, dass er sicherlich eine wichtige Person im Berlin Anfang der 80er Jahre war. Er war der deutsche Repräsentant des renommierten FACTORY Labels und hat mit seinen Bands DIE UNBEKANNTEN und SHARK VEGAS bemerkenswerte Platten veröffentlicht, die nicht erst nach der Wiederauflage des DIE UNBEKANNTEN Materials durch das Vinyl On Demand Label im Jahr 2005 für Begeisterung bei den Fans dieser Musik sorgten. Mich interessierte, was dieser Mensch zu erzählen hat und wer das auch wissen will, sollte jetzt einfach weiter lesen.

Du bist in den 60ern geboren und mit Bands wie PINK FLOYD, LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE etc gross geworden. Schildere kurz, warum diese Bands eine wichtige Rolle für Dich spielten.

Ich bin 1958 geboren. Soweit ich mich erinnere, waren DIE BEATLES und andere scharfe Gitarrenbands wie THE TORNADOS, THE SHADOWS, HERMANNS HERMITS, MANFRED MANN oder FREDDIE AND THE DREAMERS sehr populär als ich ein Kind war. Sie trugen alle die gleiche Kleidung, enge anliegende Anzüge und „Winkle Picker“ Schuhe. England war in einer Epidemie aus populärer Musik und der Beatlemania gefangen und es schien, als wolle jeder ein Teil davon sein. England gab in Bezug auf Musik, Mode, Kunst und Industrie den Ton an. Diese sich neu entwickelnde Popkultur begegnete Dir praktisch jeden Tag, sogar schon zum Frühstück. Wenn Du genug Deckel von Deinen Cornflakes-Packungen gesammelt hattest, konnte man sich sogar eine elektrische Gitarre mit 10 Aufnehmern und einer Menge Schalter kaufen. Meine Mutter verbot, dass ich mir eine kaufte, da sie dachte, ich würde mich damit selbst umbringen (sie ging davon aus, das man sie direkt an den Strom anschliesst, wie eine Lampe).
Ich besuchte früher mit meinem älteren Cousin immer einen Plattenladen in Manchester, „Rare Records“. Dort konnte man immer die neuesten Sachen hören und dort war es auch, wo ich mit der „Underground“ Seite der Rockmusik wie z.B. JIMI HENDRIX, PINK FLOYD, DEEP PURPLE, LED ZEPPELIN und vielen anderen in Kontakt kam. Wenn man ein Album anhören wollte, musste man einen Assistenten fragen und ging in eine Art Telefonzelle und schloss die Tür. Natürlich wurde meine musikalische Entwicklung durch solche Dinge beeinflusst. Ich hatte fast schon Ehrfurcht vor den stereophonen Effekten, ich liebte den Wahnsinn von Pink Floyd und die Energie und die Atmosphäre von Led Zeppelin und Deep Purple. Später, als diese Bands reifer und kommerzieller wurden, verloren sie ihre „Frische“ und ich verlor das Interesse.

Deine erste Platte war JIMI HENDRIXs „Electric Ladyland“ und Du hast die „Deluxe“ Ausgabe gekauft. Warum war diese Platte so wichtig für Dich und besitzt Du das Exemplar immer noch ?

Ja, natürlich habe ich dieses Album noch, das auf Track Records herauskaum. Electric Ladyland war so wichtig, weil es die erste Platte war, die ich je gekauft habe. Und nicht nur das, sie zu kaufen war eine Mission, ich plante es wie eine Operation. Ich hörte die Platte so oft im Plattenladen, dass ich sie in und auswendig kannte und war nicht nur von den sci-fi sounds beeindruckt, sondern auch vom Cover mit seinen nackten Frauen. Dieses Cover wurde dann später nach einer langen Debatte über Anstand und Verzögerungen bei der Veröffentlichung in den USA geändert und durch langweilige Hippie-Kunst ersetzt. Ich machte alle möglichen Arbeiten um das begehrte Album zu kaufen, es war sehr teuer für einen 10 Jahre alten Jungen. Dann endlich, an einem Samstag, unter dem Vorwand, ich würde ein Plastik-Flugzeug kaufen, nahm ich den Bus in die Stadt und kaufte die Platte. Ich bin sicher, dass die Leute im Plattenladen ihren Spaß hatten, wussten sie doch , dass ich sie genauso wegen des Covers wie für die Musik kaufte. Ich wusste, dass meine Mutter mich die Platte eh nicht behalten lassen würde, also versteckte ich sie für Jahre in einer Kiste unter meinem Bett und hörte sie heimlich in der Nacht oder wenn meine Eltern nicht zuhause waren.

In einem der Plattenläden, die Du aufgesucht hast, trafst Du auf IAN CURTIS, Sänger der wohl wichtigsten Post Punk Band JOY DIVISION. Erinnerst Du Dich noch daran, wie er war? Kannst Du mir etwas über ihn und seinen Einfluss erzählen ?

Ian arbeitete in dem Laden, in dem ich Jahre vorher die „Electric Ladyland“ kaufte. Ich kannte ihn durchs dort „herumhängen“. Ich kann mich natürlich daran erinnern, wie er war, aber es war nicht so, dass ich dachte: „Oh dieser Kerl wird mal eine berühmte Ikone“ Er sah eben sehr normal aus und benahm sich auch so. Später, als ich bei Virgin Records arbeitete, kam er in seiner Mittagspause in den Plattenladen und wir fanden heraus, dass wir nicht nur musikalisch ähnliche Interessen hatten, wie z.B. Geschichte. Ich weiß wirklich nicht, ob Ian einen Einfluss auf mich hatte oder umgekehrt.

Wie haben Dich die TV Serien Deiner Jugend wie „The Man from U.N.C.L.E.“ (Anm.d.R.: in Deutschland: „Solo für O.N.C.E.L.“) oder „The Munsters“ Dich in Deinem musikalischen Stil beeinflusst ?

Ich glaube, die Musik dieser Fernsehserien wie Gerry Andersons XL5, Stingray, Thunderbirds oder Captain Scarlet übten den ersten Eindruck auf mich aus. Mir wurde klar wie brillant Barry Grays Filmmusik war und welchen Einfluss sie auf die Dramaturgie im Fernsehen hatten. Seine Musik kombinierte schon damals elektronische Effekte, er gehörte zu den frühen Pionieren der elektronischen Klänge. Ich bin mir sicher, dass die James Bond Musik von John Barry auch einen Einfluss hatten. Später kamen dann die amerikanischen TV Serien wie „Solo für O.N.C.E.L.“, „Batman“ oder „The Munsters“ und viele andere. Ihre Soundtracks hatten unzweifelhaft einen Einfluss auf meine musikalische Konzeption und ich wurde zu einem Sammler von Film und TV Musik. Der Einfluss ist meiner Meinung dadurch spürbar, dass ich immer versuche, meine Musik atmosphärisch und einem Soundtrack so ähnlich wie möglich klingen zu lassen.

Du hast schon früh die Musik des „deutschen Hochadels“ der elektronischen Musik wie KRAFTWERK, KLAUS SCHULZE und TANGERINE DREAM gehört. Wie haben diese Pioniere die populäre Musik Deiner Meinung nach verändert ?

Ich bin ein Synthesizer und Sci-Fi Fan und diese beiden Dinge fügen sich zusammen. Das erste Mal, dass ich wissentlich mit einem Synthesizer in Berührung kam, als mein Cousin sich ein Stereogramme (Anm.d.R.: Eine frühe „Musikanlage“ der Fa. Decca) kaufte. Die Demonstrations-LP war „Switched On Bach“ in super Stereo. (Anm.d.R.: LP von WENDY CARLOS, 1968 die als wichtigste Platte für die Entwicklung der Synthesizer gehandelt wird. Auf dieser Platte war zum ersten Mal weltweit ein MOOG Synthesizer zu hören. Wendy Carlos, der zu diesem Zeitpunkt noch Walter Carlos hieß, war später auch für den Soundtrack des Films TRON verantwortlich.) Wahrscheinlich habe ich schon vorher synthetische Instrumente gehört, aber das war zu der Zeit eine komplett neue Erfahrung. Ich hatte keine Ahnung, wie diese Töne produziert wurden, dieses Album zu sehen und zu hören war wie eine Offenbarung. Es regt meine Vorstellungskraft sofort an, es war futuristisch und Sci-Fi. Danach sammelte ich alle Arten von Musik, die irgendetwas Elektronisches an sich hatte. Durch das herumlungern in den Plattenläden entdeckte ich die seltenen deutschen Importe von elektronischen Bands wie KLAUS SCHULZE, COSMIC JOKERS, TANGERINE DREAM, FAUST oder KRAFTWERK. Ihre Musik war experimentell und sehr faszinierend für mich. Die Tatsache, dass sie einfach ihr eigenes Ding machten war sehr wichtig, sie machten keine Popmusik, sie waren weit davon entfernt. Erst als KRAFTWERK als rein elektronische Band „Autobahn“ veröffentlichten und damit in die Charts einstiegen, begann für die elektronische Musik eine neue ära und es ebnete den Weg für mehr Elektronik in der populären Musik. Natürlich gab es auch andere wesentlich erfolgreiche Pioniere der elektronischen Musik, wie z.B. GIORGIO MORODER, der Elektro- mit Discomusik verband. Ich schätze, die Tatsache, das der Synthesizer ein vielseitiges und billiges Instrument mit unbeschränkten Möglichkeiten war, machte ihn zu einem Instrument, das weiter entwickelt wurde. Heutzutage ist es undenkbar, in der modernen Musik keinen elektronischen Prozess zu haben.

Du warst der deutsche Repräsentant für das legendäre Factory Records Label. Was genau war Dein Job? Wie war der Aufstieg und spätere Fall dieses großartigen Labels für Dich ? Wie war es für Dich, als sie ihre Türen für immer schlossen?

Ich war der deutsche Repräsentant, weil ich in Deutschland lebte und da ich Tony Wilson und Rob Gretton (Anm.d.R.: die Gründer des Labels) und die Jungs von JOY DIVISION kannte, wurde mir der Job gegeben, um das Label hier bekannt zu machen. Ich sollte die Medien mit Platten und Neuigkeiten versorgen und für Lizensierungs-Deals sorgen (heute würde das als PR-Manager bezeichnet) Es war eine undankbare Aufgabe, da Deutschland gerade seine eigene „Punk und New Wave“ Bewegung entdeckte und es nicht viele Leute gab, die an dieser miserablen künstlerischen englischen Band namens JOY DIVISION interessiert waren. Ich entschied mich, diesen Job 1983 zu beenden, da ich zu dieser Zeit mehr mit DIE UNBEKANNTEN spielte und mit MALARIA! tourte. Natürlich war ich traurig, als ich hörte, dass dieses Label ihre Arbeit einstellte, aber da ich wenig von dem mitbekam, was im Hintergrund vorging, war ich wirklich überrascht.

Warst Du vom Tod IAN CURTIS sehr bestürzt? Hast Du je einen Song darüber geschrieben ?

Ich war sehr geschockt. Ich hatte nur wenige Tage vorher mit ihm gesprochen und er schien so aufgeregt darüber zu sein, nach Amerika zu gehen. Ich glaube der DIE UNBEKANNTEN Song „Perfect Love“ hat indirekt etwas mit der ganzen Sache und ihrem Effekt auf mich und Annik (Anm.d.R.: Annik Honoré war damals die Freundin von IAN CURTIS, für die er seine Frau und das gemeinsame Kind Deborah verlassen hatte).

Soweit ich weiss, hat BERNARD SUMNER von JOY DIVISION / NEW ORDER in den 80ern so etwas wie seinen eigenen Synthesizer gebaut. Hast Du jemals etwas ähnliches getan, etwas eigenes entwickelt, um Deinen eigenen musikalischen Stil zu entwickeln?

Bernard baute seinen aus einem Bausatz in den späten 70ern. Er hatte eine Ader für elektronische Dinge. Ich hatte das nie. Sie benutzen diesen Eigenbau bei ihren ersten WARSAW (Anm.d.R. die Band, aus der später JOY DIVISION wurde) und JOY DIVISION Platten und Auftritte. Als JOY DIVISION ihren ersten polyphonen ARP Synthesizer bekamen, gab mir Bernard seinen Eigenbau. Ich habe ihn immer noch. Was mich betrifft, ich habe immer nur Modell-Flugzeuge und Gesichtsmasken für meine winterlichen Motorrad-Trips gebaut.

Wie war Dein Kontakt zu all den großen deutschen Künstlern, die Du zu Beginn der New Wave ära in Berlin getroffen hast? Gab es je irgendwelche Kollaborationen ?

Natürlich wurde zusammen gearbeitet. Die Szene war sehr klein und wir spielten gelegentlich zusammen oder tauschten untereinander Musiker aus. Zum Beispiel war der Drummer von DIE UNBEKANNTEN auch der Drummer von DIE HAUT und später NICK CAVE. Einige der ersten Leute, die ich traf, waren Michael Schäumer und Alexander Hacke (Borsig) von P1/E und Elisabeth Recker, die das Label Monogam gründete.

Die Band DIE UNBEKANNTEN bekam ihren Namen aufgrund des deutsches Journalisten Andre Schwerdt, der eure Band in einem Konzertbericht „die 2 unbekannten Engländer“ nannte. Hast Du ihm jemals dafür gedankt ?

Ja, natürlich. Wir machen heute noch Scherze darüber.

Wie war es, eine so großartige Band wie DIE UNBEKANNTEN zu haben? War Dir damals bewusst, dass Du und die anderen Künstler etwas sehr spezielles gemacht haben ?


Nunja, „grossartig“ ist eine Frage der Auffassung, aber trotzdem Danke ;-)

Ich glaube, man realisiert eigentlich nie, wenn Etwas besonders ist. Du fühlst Dich nur zufrieden oder angenehm oder Du hast ein gutes Gefühl, aber es ist nicht das Gefühl, dass Du etwas Besonderes machst. Ich fühle das auch immer noch nicht. Vielleicht stellt sich dieses Gefühl irgendwann später noch ein, wenn andere Dich für Deine Arbeit loben und Du realisierst, dass es etwas für andere bedeutet. Wir waren hier in Berlin eine kleine New Wave Szene, wir lebten in einer eingemauerten Stadt. Wir waren an der Frontlinie und es war sehr aufregend und es beeinflusste dich sehr. Ich glaube, diese Stadt war voll von Außenseitern aus der normalen Gesellschaft. Wir hingen alle in den gleichen Bars und Clubs ab und dachten natürlich, dass wir etwas anderes und kreatives machen. Wir wollten in gewisser Weise ein Statement abliefern.

Welche Bands waren ein Einfluss für Deine musikalischen Projekte wie DIE UNBEKANNTEN und später SHARK VEGAS? Für mich klingt es auf seine Art sehr eigen.

Eigentlich keine spezielle. Alistair und ich habe einen so großen und weit gefächerten Musikgeschmack, dass ich nicht sagen könnte, diese oder jene Band hat uns beeinflusst, weil es so einfach nicht stimmen würde. Es waren eher die Produzenten, Sounds und Ideen, die uns beeinflussten. Unsere Musik klang so, weil sie ein Ergebnis unserer musikalischen Möglichkeiten war. Die Umstände diktierten unsere Möglichkeiten oder ihr Fehlen, sie kreierten unseren Sound. Wir wollten etwas atmosphärisches machen, dass unsere tägliche Umgebung reflektierte und die Dinge zeigte, die uns inspirierten.

Während Deiner Tour mit DIE UNBEKANNTEN und MALARIA! hast Du ja auch NICK CAVE getroffen. Du hast mal gesagt, dass er eines Tages auf Deiner Türschwelle stand und dann eine Weile bei Dir wohnte. Weißt Du noch etwas über diese Zeit, das Du erzählen könntest ?

Ich war mit MALARIA! und THE BIRTHDAY PARTY auf Tour und während einer unserer unzähligen Gespräche schlug ich Nick vor, dass Berlin ein großartiger Platz zum Leben sei. Kurz danach kam Nick nach Berlin und wohnte mit mir zusammen. Es war eine kleine Wohnung in Kreuzberg und sehr beengend für zwei Personen. Dann kam auch noch Anita Lane, seine Freundin dazu. Es war eine sehr verrückte Zeit. Ich erinnere mich daran, dass Nick sehr fasziniert war, dass man illegalen „duty-free“ Fusel und Zigaretten in den „Intershops“ (das waren ostdeutsche Läden, die westliche Sachen für westliche Währung verkauften – ein Weg für Ostdeutsche, um an harte Währung zu kommen). Der Laden war in der westlichen Sektion der Friedrichsstrasse U-Bahn Station direkt in Ostberlin. Das war auch deshalb so attraktiv, weil man mit dem Kram noch Geld machen konnte, wenn man es zurück in den Westen schmuggelte. Wie auch immer, das war natürlich nicht der einzige Grund für Nick, um in Berlin zu bleiben. Die allgemeine Situation, der wir alle unterworfen waren, am Rande der Welt zu sein, gab dem kreativen Fluss Schwung.

Wie war es, als Du den Prototyp des Roland 606 Synthesizers von Deinem Freund ADRIAN WRIGHT von THE HUMAN LEAGUE zum ausprobieren bekamst und damit habt ihr dann ja die Songs „Don't Tell Me Stories“ und „Perfect Love“ eingespielt? Warst Du nervös im Umgang mit dem Instrument? Besitzt Du noch Instrumente oder ähnliches aus dieser Zeit ?

Wir konnten es absolut nicht fassen, waren aber definitiv nicht nervös. Adrian hat einfach zu uns gesagt: „Ich habe da diesen Prototypen eines Drumcomputers von Roland, den ich testen soll, aber ich habe keine Zeit… Hier nehmt ihn und sagt mir, wie er ist.“ Also gingen wir nach Hause und fingen sofort an, einen Song zu schreiben. Leider habe ich sonst praktisch keine alten technischen Geräte mehr aus der Zeit.

Du hast 1990 dein eigenes Label „Masterminded For Success“ (MFS) gegründet. Warum, hast Du es so spät getan. Ich denke, es wäre doch in gewisser Weise wesentlich leichter gewesen, es früher zu tun, Du hättest all Deine Kontakte nutzen können und unter Umständen einfacher Erfolg haben können.

Dinge geschehen, wie sie eben geschehen. Natürlich aus retrospektiver Sicht hätte ich es viel früher tun können, aber auf der anderen Seite hätte ich dann nicht die Erfahrungen, die ich als Manager und Künstler gesammelt habe, nutzen können, um es gut zu machen. Ich denke, ich habe es zur richtigen Zeit in meinem Leben gemacht.

Deine Label-Arbeit konzentriert sich schon früh auf die gerade aufkeimende Trance Szene. Was war Dir damals wichtiger, großen Erfolg zu haben oder etwas in der musikalischen Welt zu bewegen ?

Ich begann mit dem Label hauptsächlich, um die Lücke zwischen der Club Musik der 80er und dem ausufernden Technosound zu überbrücken. Ich wollte einen eher trancigen hypnotischen, einen synthetischeren Sound. Ich dachte nicht, dass ich ein Trance Label mache. Der Sound der heute als Trance bekannt ist, existierte damals noch nicht. Das Wort gab es zwar schon, es wurde vorher schon von vielen Künstlern wie THE SCORPIONS, KLAUS SCHULZE, KLF und andere benutzt. Ich war von der Idee getrieben, eine Brücke zwischen Techno und dem was damals unter dem Begriff Dance verstanden wurde zu schlagen. Viele meiner Freunde mochten Dance Musik, konnten aber nichts mit Techno anfangen, ihnen fehlte so etwas wie eine Melodie. Ich entschied mich dazu, es Hypno-Trance zu nennen, es war ein sich wiederholender Sound, der trotzdem mystisch war und eine Melodie hatte. Der Name war zu lang und wurde schließlich verkürzt um dann als Trance bekannt zu werden. Der Sound an sich begann sich musikalisch zu manifestieren als NEUTRON9000, COSMIC BABY, EFFECTIVE FORCE und MIJK VAN DIJK mit an Board kamen und ich kreierte den Ausdruck MFS-Trance-Dance. Im Frühjahr 1992 brachte ich eine Compilation heraus, die „Tranceformed From Beyond“ hiess und damit hatte sich dieses Genre etabliert.

Zurück zu DIE UNBEKANNTEN: Das Label Vinyl On Demand veröffentlichte 2005 so etwas wie eine „Complete works of…“ Wie war es für Dich, zu sehen, dass es immer noch Leute gibt, die sich für diese Musik interessieren ?

Ich fühlte mich sehr geehrt und war stark beeindruckt. Ich versuchte, ihnen jede Unterstützung zu geben, die ich konnte. Ich gab ihnen sogar das Bild / Design für das Cover, welches meine Idee für die erste Full-Time Platte von DIE UNBEKANNTEN war. Natürlich hören die Leute diese Musik heute mit völlig anderen Ohren. Sie entdecken die Musik zum ersten Mal und das ist wunderbar und ich bin sehr glücklich darüber. Es klingt gleichermaßen neu und „old-school“

Was glaubst Du sind die Hauptunterschiede zwischen der Jugend in den sehr aufregenden 80ern und der eher gelangweilten Jugend von heute ?

Im Grunde waren wir damals gar nicht so anders. Wir hatten damals genauso wenig Akzeptanz für alles Mögliche wie die Jugend es heute hat. Die Jugend von heute lebt in „Big-Brother“-Städten voller Sicherheit, eingebettet in Komfort und Kontrolle. Ihre progressiven Eltern schützen sie und versuchen ihnen alles zu geben, was sie brauchen. Es gibt keine Herausforderungen und sie fordern sich selbst nicht heraus, wie es die Jugend der vorherigen Generationen getan hatten. Das Leben ist sehr komfortabel und sie sind sehr konservativ. Die meisten können sich noch nicht einmal ein Leben ohne Mobiltelefon und Computer vorstellen. Die einschneidenden Grenzen zwischen Arm und Reich, zwischen Gut und Böse sind neu gezogen. Heute gibt es keine brisante nukleare Patt Situation zwischen USA und USSR mehr. Die Mehrzahl der Menschen lebt in verhältnismäßig sicheren Zuständen und ihre Aussichten sind positiv. Also gibt es auch keinen Grund zu rebellieren. Ein gewisser Komfort ist zum Standard geworden. Ich habe ausserdem das Gefühl, es gibt eine unterschwellige Angst aufzufallen. Das zeigt sich unter anderem auch durch ihre langweilige und einfallslose Kleidung, es zeigt die Durchschnittlichkeit der heutigen milden Jugend. Ich denke, das ist auch eine Art Statement. Ironischerweise ist dies größtenteils die Welt von der wir als Kinder geträumt haben. Wir wollten eine sichere Welt, eine friedliche Welt voller Komfort und ohne die Bedrohung eines nuklearen Krieges oder Terror. Zwischen dem Fall der Berliner Mauer und dem 11. September schien es sogar so, dass wir unser Ziel erreicht haben. Heute haben wir einen neuen Stil des Terrors, es ist sozusagen Mode geworden. Er geschieht Meilen entfernt von unserer eigenen Realität und allein das Wort ist eine hervorragende Entschuldigung für die Regierungen, uns in allen Belangen zu kontrollieren und aus dem Krieg ein Geschäft zu machen. Jetzt entwickelt sich wieder die potentielle Bedrohung eines nuklearen Krieges am aufkeimenden Horizont, nur um uns etwas zu geben, über das wir in der Nacht nachdenken können, - aber wo sind die weltweiten Proteste? Vielleicht ist die Situation noch nicht bedrohlich genug. Amerika und England sind in den Krieg involviert, aber ich glaube solange sie nicht ihre jungen Männer zum Wehrdienst einziehen, werden die jungen Leute fortfahren, nur zu jammern und anzuklagen ohne etwas zu unternehmen. Im Rückblick scheint die alte Welt mit all ihren Fehlern uns die Inspiration und viele Entschuldigungen um kreativ zu sein gegeben zu haben. Die heutige Jugend scheint alles zu akzeptieren und hinterfragt die Autoritäten nicht, sie lassen es einfach geschehen. In den 60ern rebellierte die Jugend gegen ihre Eltern-Generation und hinterfragten deren Motive. Kaum 20 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg schickten sie ihre Kinder wieder in den Krieg. Diesmal war es weit weg in den fernen Osten, nach Vietnam. Der Krieg ist ein grosses Geschäft und der Preis ist hoch. In den 70ern lehnte sich die Jugend auf gegen den Vietnamkrieg und die Selbstgefälligkeit ihrer Eltern gegenüber den etablierten Themen und der Verwirrung, die von ihnen in Bezug auf deren Zukunft angerichtet wurde. Sie übten einen Druck auf sie aus, der schließlich zum Ende des Vietnamkrieges führte und nachdem alles vorbei war, rebellierte die nächste Generation gegen die aufkommende Langeweile. Zu dieser Zeit wurde in UK das sogenannte Out-Sourcing betrieben, das heißt, die Industrie verlagerte ihre Produktionsstätten in günstigere Länder wie z.B. nach Indien oder Pakistan. Die Leute hatten anscheinend keine Zukunft und die Arbeitslosigkeit stieg in den Himmel. Die Jugend begehrte wieder auf, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen. In den 80ern gingen die Jugendlichen wieder gegen die Autoritäten auf die Barrikaden, die sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt, das Ergebnis einer Zwei Klassen Gesellschaft aus Yuppies und verkrusteten „Habenichts“ (BMW vs. Fahrrad). Glatte, geschliffene Bands wie Spandau Ballet oder Duran Duran trampelten auf dem Image des Punk Rock herum. Und um wieder von den eigenen sozialen Problemen abzulenken gab es natürlich wieder einen kleinen Krieg, drüben auf der anderen Seite des Meeres, um die neuesten Waffen für die kommenden Neunziger Jahre zu testen. Selbst nach dem Fall der Berliner Mauer waren die Menschen noch kreativ. Der Thrill einer neuen glänzenden Zukunft spornte sie noch mal an. Die Tatsache, dass es in Ostberlin viele verschiedene neue Party-Locations gab, machte es einfacher, Dinge zu arrangieren. Die meisten Parties fanden in Ruinen statt, in baufälligen oder ungenutzten Fabrikhallen, viele von ihnen waren noch vom Krieg (oder Kalten Krieg) übrig geblieben. Es waren faszinierende Gebäude, z.B. Bunker oder alte russische Armee Stützpunkte etc… Ein weiterer Punkt war, dass es keine gesetzlichen Auflagen bezüglich „Clubbing“ gab, die ostdeutschen Politiker hatten andere Dinge, über die sie nachdenken mussten. Also gab es eine Menge Freiheiten und es war zudem noch sehr billig. Die Energie und Spannung, kombiniert mit der „neuen“ Droge „E“ und dem neuen radikalen Stil der Technomusik, alles angereichert mit dem Gefühl, Teil einer musikalischen Revolution zu sein, machte das Ganze zu einer wirklichen großartigen Erfahrung. Heute ist Clubbing total anders, es gibt keine Radikalität mehr, es ist kein Statement mehr. Es ist gereift und hat seine eigenen ungeschriebenen Gesetze und Parameter. Es ist eine wesentlich konservativere und kontrolliertere Erfahrung.
Ich schätze, die meisten Leute würden es vorziehen, in solche Läden zu gehen, die in den späten 80ern und frühen 90ern Clubs genannt wurden. Dunkle, feuchte und staubige Keller mit niedrigen Decken, Pilzen und Spinnenweben, der schale Geruch alter Luft mischte sich mit Zigaretten, miesen Sound und nur einem Stroboskop, heutzutage sind sie praktisch eine Legende. Sicher, gelegentlich finden illegale Parties spontan in Berlin statt, aber sie werden immer seltener. Das Problem ist, es gibt kaum noch Möglichkeiten, es sind kaum noch Ruinen übrig. Man mag sagen, diese „good old days“ des Feierns sind für immer vergangen und das einzige, was übrig geblieben ist, ist eine vage Erinnerung für die, die sich überhaupt noch daran erinnern können. Damit meine ich aber nicht, dass heutzutage jeder mild und blasiert ist. Es gibt noch eine Menge kreativer Leute da draußen und ein paar jüngere die wollen, dass ihre Stimme Gehör findet und die man gelegentlich gegen Globalisierung oder „grüner Themen“ demonstrieren sieht. Leider werden sie von vielen eher als störender Faktor denn als Freiheitskämpfer gesehen. Es gibt eine generelle „Immer schön raushalten“ Stimmung. Es ist wesentlich leichter, ins Schema zu passen und ein Gangsta Hip-Hopper mit Goldkette zu sein, der die Big Bruvva Gangstas von America nachahmt, anstatt sein eigenes neues Ding zu machen. Ich bin sicher, es wird sich letztendlich noch ändern wenn die nächste Generation antritt. Diejenigen, die heute so stolz auf Amerika und England sind, werden ihre Meinung ohne Zweifel ändern und ihr vorheriges Image hinterfragen und der Eindruck verändert sich jetzt langsam. Gross-Industrien und der kommerzielle Overkill lassen die Jugend ausserdem aufhorchen. Wie auch immer, ich bin momentan froh, dass sich der Geschmack und die Trends mit jeder Generation ändern, auch wenn die heutige Generation eher passiv ist. Es ist nun mal wie es ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie je explosiv und farbenfroh werden, solange sie dieses Gefühl nicht kennen. Ich glaube, sie wissen wahrscheinlich einfach nicht, in welche Richtung sie sich bewegen sollen, aber das wird sich eines Tages ändern. Frustrierende Situationen geben jungen Menschen die Möglichkeit, neue Ideen zu entwickeln und eine andere Sicht auf die Dinge zu entwickeln. Unglücklicherweise ist es selbst für mich als Besitzer eines kleines Indie-Labels nicht möglich, die Umstände von heute auf morgen zu ändern, so sehr ich es mir manchmal auch wünsche. Ich muss berücksichtigen, dass mein Publikum nicht neben mir herläuft und ich eine Geschwindigkeit wählen muss, so dass sie mir folgen können. Ein Wandel ist immer schwer durchzusetzen, man muss es einfach tun und an sich glauben. Denk daran, die Leute meinen immer, dass die vorangegangenen Jugendbewegungen wahrscheinlich riesengroß waren, der Millionen gefolgt sind, aber dem war nicht so. Nimm z.B. die so genannte Berliner Underground Szene in den 80ern, es waren ein paar hundert Leute, wenn überhaupt. Heute wird es so wahrgenommen, als wenn es etwas Großes war. Die Menschen waren kreativ und es war unkonventionell und hinterließ einen Eindruck. Das ist es, was zählt. Die meisten, die heute zum so genannten Rückrad der aktuellen Musik-Szene zählen, ruhen sich nur auf ihren Lorbeeren aus und schauen zurück auf ihre Retro Welt und was damals alles so prachtvoll war. Natürlich ist es nett, zu reflektieren, aber was ist mit der Zukunft, wer traut sich etwas zu und ist anders? Es ist natürlich einfach, diejenigen zu verspotten, die etwas riskieren, ihre Chancen nutzen und etwas Neues ausprobieren und es auch wesentlich einfacher etwas Vertrautes zu kopieren, das schon erfolgreich mal erfolgreich war. Man könnte argumentieren, das Techno und Trance nicht mehr so neu und aufregend sind wie zu Beginn der 90er. Die Leute hinterfragen es nicht mehr, es ist alles verkommerzialisiert und voll akzeptiert. Aber heißt das, dass wir daraus nichts neues erschaffen sollten? Ein Teil der Musik, die die DJs heute in den Clubs spielen ist wirklich interessant und es macht Spass zuzuhören, aber ich empfinde es als nicht so stimulierend. Es lässt meinen Adrenalinpegel nicht steigen und mir wünschen, auf die Tanzfläche zu springen und vor Freude zu schreien, wie es früher war. Die Party Gesellschaft hat sich verändert, es ist nicht länger ein reines Techno-typisches abfeiern, es gibt Rock-Schuppen, Discos für Charts-Musik und Hits der 80er – Läden für praktisch jeden Geschmack. Es ist alles definiert und die umgebenden Umstände sind fein abgestimmt. Im Moment läuft es gut für traditonellen Techno und Trance, es ist ein langlebiges Genre, aber auch wenn die Musik aufgeschlossen bleibt und sich ständig neu erfindet (so wie es der Hip Hop getan hat) aber es wird sich selbst zu Musikgeschichte verbannen. Ich kann natürlich verstehen, warum viele junge Leute von dieser Musik gelangweilt sind, das Image ist alt und ausgeleiert. Es hat keine bestimmte Haltung und die Sexualität und die Botschaft sind nicht mehr da. Es gibt keine Anreize und Gelegenheiten für junge Möchte-Gern-DJs mehr und viele denken, wenn sie grosse Namen kopieren, werden sie anerkannt aber die Tatsache ist, dass sie keine Chance gegen die Erste Liga der DJs haben und das wird sehr desillusionierend sein. Für diese Leute haben Corvin und ich Wet & Hard gegründet, ein Sound bei dem die Leute wieder erfinderisch sein können, ein Sound, bei dem sie sofort mitmachen können, da er sich gerade entwickelt und nicht schon sein Ende findet. Aber es ist eine Frage des individuellen Blicks, was Du als Wet & Hard ansiehst. Wenn Du Dir die aktuelle Musik-Szene anschaust, denke ich, es ist nur normal, dass viele junge Leute sich gegen die DJs wenden und eher zu anderen Formen und handgemachter Musik tanzen, wie Hip Hop oder Rock (das nicht nur neu für sie klingt, sondern ihnen auch die Möglichkeit gibt, individuell zu sein) weil sie ihnen die Möglichkeit gibt, aktiv involviert zu sein. Sie wollen Teil von etwas Neuem sein. Ihre Eltern oder grösseren Geschwister haben schon vor Jahren Techno gehört. Vielleicht gibt es in 10 oder 15 Jahren ein Techno Revival, wenn diese jungen Leute den Sound ihrer Eltern neu entdecken. Es ist eine Art stille Revolution. Es ist also nachvollziehbar, dass diese jungen Menschen, wenn sie ein schön mildes Video eines sauberen, stimmlosen DJs und dann ein Video mit leicht bekleideten Mädchen, die ihre Hüften zu einem rappenden Rebell schwingen sehen denken: „Hey ich will auch so sein“. Einfach weil sie etwas neues, radikales und cooles darstellen. Heute erleben wir die Fusion von Rock und Elektronik. Neue Bands expermientieren mit einem Mix aus verschiedenen Genres oder sie mischen live Instrumente mit Computern. Ich denke, das ist wirklich aufregend. Rock hat eine Transformation durchgemacht, er verbindet moderne Aufnahmetechnik und es klingt besser als je zuvor. Als Band spielst Du für ein paar Stunden, aber was passiert nach einer Live-Show? Du willst diesen Spass transportieren und weiterhin Spass haben und was kann da besser sein, als ein Club? Heute leben wir in einer sehr unterschiedlichen Welt, es ist einfach, man hat sehr viele verschiedene etablierte Musikstile aus denen man wählen kann. Diese Situation gab es vorher nicht. Es scheint, die Musikszene ist etwas verwirrt, wir haben heute Revivals von Traditionalität, die schon durch Punk, Pop, Hip Hop, House, Elektro, Techno, Disco, Rap, Rock und Retro ausprobiert wurden und sie wetteifern (wieder) um das nächste grosse Ding. Die Radiosender mit ihrem strikten Bubble-Gum Programmen helfen da nicht. Wenn Du Dich dazu entscheidest, ein Punk zu sein, weißt Du genau, welches Verhalten und Image Du hast, welche Kleidung Du brauchst und wie Du als Punk aussehen musst. Du schaust in ein Magazin und nimmst es dann aus dem Regal. Die Leute sind es heutzutage gewohnt, alles auf einem goldenen Teller dargeboten zu bekommen, schön verpackt und ausgearbeitet. Im 20. Jahrhundert hatten wir klar definierte Feindbilder. Jedes neue Genre, das entwickelt wurde, gab ein Statement ab und repräsentierte die Stimme einer bestimmten Generation. Heute haben wir so etwas nicht mehr, die heutige Generation ist zu mild, sie scheinen keine Feinde zu haben, es gibt nichts Einzigartiges, keine individuelle Identität und sie sind zu selbstzufrieden oder festgefahren, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen. Sie scheinen verloren, aufgewühlt, gelangweilt und langweilig. In den Clubs tanzen sie zur Musik einer anderen Generation, deshalb ist es kein Wunder, dass sie verschwindet. Teenager können heute aus allen vorherigen Arten wählen oder sich dazuzählen. Vielleicht haben sie eines Tages alles ausprobiert und sie entscheiden sich dazu, ihr eigenes neues Ding zu machen. Die Frage ist, wie will die Jugend von heute in den nächsten Dekaden des 21. Jahrhunderts wahrgenommen werden?

Wenn Du heute oder in der Vergangenheit etwas ändern könntest, was wäre es ?

Ich würde nichts ändern. Ich bedaure nichts, es spielt keine Rolle, wie gut oder schlecht es war. Ich habe mein Leben bisher sehr genossen. Wie auch immer ich würde eine Welt bevorzugen, in der es keine Religion gibt. Eine Welt in der die Leute mehr an sich selbst glauben als an ein vages Konzept aus einer anderen Zeit.

Ein besseres Schlußwort kann es wohl kaum geben! Ich danke Mark Reeder für die mehr als ausführlichen Antworten und für die Zeit, die er in dieses Interview investiert hat. Ich wünsche ihm alles Gute und den verdienten Erfolg für seine Labelarbeit und mögen seine Wünsche für die Jugend von heute einst in Erfüllung gehen!
Plastikmann
 
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