Goran Besov - Exclusiv beim Feindsender

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Goran Besov - Exclusiv beim Feindsender

Beitragvon Sugar-X » 06.11.2006 (9:43)

Aus dem Umfeld von Klangstabil und bei deren Heim & Hof Label Megahertz zu Hause, kommt einer der ersten im Stuttgarter Raum, der sich ernsthaft mit elektronischer Musik auseinander setzen konnte und im Laufe der fast 16 jährigen Karriere einen Sound perfektioniert hat, der als einmalig gilt. Die Rede ist von Goran Besov. Klingt düster und wer seine Veröffentlichungen kennt, weiß das der Name dem Sound alle Ehre macht. Beklemmende Athmosphären voller Unbehagen,schaurig und majestätisch ziehen sie sich wie ein rotes Band durch seine Produktionen. Auf der jahrelangen Suche nach DEM Sound, abseits der üblichen Wege ließ Goran Besov keine musikalische Thematik aus. Wer das Unkonventionelle und Besondere, das Intelligente und Experimentelle an der Musik liebt, sollte sich auf Goran Besov einlassen. Wer oberflächliche Unterhaltung erwartet, darf sorglos abschalten. Goran Besov ist Kunst. Tiefsinnige Strukturen für Kenner und Genießer. Mehr ist nicht zu sagen. Außer der Sendetermin für die Retrospektive. SoundStabil Spezial mit DJ Wolf in Zusammenarbeit mit Megahertz Records. Donnerstag, o9.11.o6 - 22:oo Uhr nur beim Feindsender!!!

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Beitragvon Sugar-X » 06.11.2006 (9:51)

zum besseren verständnis poste ich mal noch fix n paar reviews:


Elements (2000)

artist, march 2000
Goran Besov hat seine dritte Arbeit vorgestellt, das Album ,,ELEMENTS" ist auf dem Markt. Hab ich ein Fach frei im Kopf für das Besondere, bin ich geneigt, neues Unkonventionelles zu hören, bin ich gewillt, beim Hören auch zu arbeiten, dann ist der Besitz dieses Albums ein unausweichlich Ding. Eine Unmenge von Material, gesammelt abseits der üblichen Wege, wurde mit handwerklich absolutester Souveränität in verschieden vielste Strukturen geschachtelt, geschüttelt, gereimt in fester und loser Form, mathematisch montiert und wie von Geisterhand gefügt, es bleibt die gläserne Erkennbarkeit trotz dichtestgefügter Kollagen. Der musiktheoretische Aufbau, die Behandlung von Dramatik und die kompositorischen Fertigkeiten beim Vorstellen eines Themas sind unerklärlich, weil sonst mit einer Ausbildung hinterfüttert, woher das hier vom Himmel fällt, wissen vielleicht die Götter (Außerdem stecken mittlerweile wohl 10 Jahre intensiver Arbeit drin). Witzig ist die punktuelle Nähe zur Grenze "konventionelle Musik", manche Klangbilder kommen ganz vertraut daher, organische Klangfarben und die Vermeidung toter Wiederholstrukturen und synthetischer Geräuschreihungen verschonen mich vor fundamentalistischen Grundsatzdebatten. Thematisch bekommen wir die ganz großen Fragen vorgesetzt, es wird eine Geschichte erzählt über den Zustand der Welt. Mit ganz realistischem Blick wird der Tanz ums goldene Kalb gezeigt und die Stellung des Einzelnen dazu und seine Möglichkeiten beim Mittun und Ausweichen. Die Entwicklung der Welt in Richtung Kommerz, der alles gleich macht, wird erzählt, die tatsächliche Aussichtslosigkeit beim Gang der Welt an ihr Ende wird klarsichtig benannt, ohne Gejammer und sehr fatalistisch wird ein ganz persönliches Statement abgeliefert. Endlichkeit, Vergänglichkeit werden erwähnt in großer Traurigkeit, als Fragestellung formuliert und sanft angezweifelt in ihrer Smnnhaltigkeit, Antworten gibt es keine, weil, Antworten gibt es keine. Die Art der Denkanstösse ist absolut nachvollziehbar, durch das Vorstellen seines kulturellen Hintergrundes, seiner Herkunft in ,,Dark Sun" bekommen wir den Schlüssel in die Hand, der die Schwärze der Sicht erklärt. Die vorgestellten Bilder sind sehr persönlicher Natur, die erzählte Geschichte landet in totaler Flucht und im Chaos, das ist nicht überraschend, weil der Weg dahin genau beschrieben wird. Beim Hören von gelungener Musik, egal, ob Fugen von Bach oder Blues oder Jazz, egal, entsteht das Gefühl der Richtigkeit des Gehörten, jeder Ton, jede Pause sitzt, muss also da kommen und ist darum auch da. Mir geht es so beim Hören von ,,ELEMENTS", ich bin oft völlig überrascht, wo es langgeht, oder, hoppla, was kommt hinter dieser Ecke, hab aber immer das Gefühl, das stimmt so. Das kreative Flirren beim Erdenken dieser Platte wird sehr spürbar, die aus der üblichen Abschottung heraus und schutzlos uns anheim gegebene, sehr intime Weltensicht ist aufregend und, das macht es interessant, versetzt mich in einen Zustand abseits vom banalen Alltag. Ich trete zwangsläufig durch die konsequente Durchführung und kraftvoll strotzende Prismatik selbst ein in Denk- und Traumwelten. Auch beim wiederholten Auflegen gibt es neben dem Wiederfinden der erkannten Strukturen neue Ausblicke und demzufolge neue Reflektionen. Die erste Platte war schon nicht das Werk eines Anfängers, die zweite kam in perfektionistischer Manier daher, nun haben wir es mit einem sehr opulenten Ereignis zu tun, das an Umfang und an Konzept die Werke vorher beschattet. Stellen wir uns vor, es wird bald mehr geben von diesem jungen und potenten Querulanten, welch schöne Verheißung. Haben wir es mit Kunst zu tun? JA, JA, JA, es werden wie sonst bei guter Kunst altbekannte Inhalte neu verknüpft, so dass akzentuierte, verblüffende, neue Sichten uns ermöglicht werden. Das ist hier absolut gelungen.

Michael Oswald



[Major Malfunction] (1998)


partysan bawü
megahertz ist das label von klangstabil. goran besov stammt aus dem umfeld von klangstabil und arbeitet in einem tübinger studio. der produzent releaste bereits vor vier jahren eine platte, die in der fachpresse beachtliche resonanz fand. dieses jahr ist noch eine weitere platte auf shokoy geplant (in zusammenarbeit mit savas pascalidis). musikalisch passt diese platte wunderbar zu klangstabil. es ist umgesetzter strom. strom der durch synthies gejagt wurde und so zu geballten eletronischen soundkollagen wurde. der strom hat etwas majestetisch schauriges an sich. ich weiss nicht, wie ich diese platte besser beschreiben kann. wer den richtigen zugang zu dieser platte findet, versteht sie und wird sie mit sicherheit in sein herz schliessen. (olsen)
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