29.01.05 - SOL INVICTUS, MUSHROOM'S PATIENCE & AGNIVOLOK

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Beitragvon frank93 » 17.01.2005 (21:28)

Tardive Dyskinesia hat geschrieben:Langsam gehen sie mir auf die Nerven!

der sol-invictus-auftritt in wien ist ebenfalls "bis auf weiteres" abgesagt. diskussion dazu bei lichttaufe im forum. und hier.

gruß,
f.
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Beitragvon MK » 17.01.2005 (23:26)

Laut Veranstalter ist das letzte Wort in Sachen Konzert Schweiz noch nicht gesprochen - ggf. sogar Verlegung.

Exciting days...

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Beitragvon SKR » 17.01.2005 (23:27)

So wie es aussieht ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Wir sind uns im Moment auch nach einer alternativ Lokation am umschauen. Hoffen wir das Beste.
we need a war
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Beitragvon vac » 17.01.2005 (23:28)

MK hat geschrieben:Laut Veranstalter ist das letzte Wort in Sachen Konzert Schweiz noch nicht gesprochen - ggf. sogar Verlegung.

Exciting days...

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SKR hat geschrieben:So wie es aussieht ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Wir sind uns im Moment auch nach einer alternativ Lokation am umschauen. Hoffen wir das Beste.


argh, immer diese spamer ;)
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Beitragvon MK » 18.01.2005 (12:43)

Hier zur Info ein paar Statements von Sol Invictus:

"I have been asked if I would make a statement regarding some accusations that have been made.

In the past I have always refused, as I knew that anyone who works with or knows me would be aware of how untrue these accusations are. Also, I have always refused to involve my family life and friends in the refuting of such accusations.

However, I have been told that it would help if I did made things clear.

I and Sol Invictus have no interest in or connection to any totalitarian ideology and that includes Nazism."

Tony Wakeford


"If Tony were a Nazi, I wouldn't be in his band, not to mention have been married to him for almost six years. He wouldn't be a very good Nazi to have married a Jewish girl in the first place."

Renée Rosen


"There seem to be rumours circulating about Sol Invictus claiming that Tony Wakeford and the rest of the members are Nazis. This is NOT true!
How can they be? Tony's wife is Jewish who, is also one of the violinists in Sol and I am the other. I am a Socialist, whose politics are LEFT-wing not right. We do not support any Nazi beliefs whatsoever."

Maria Vellanz
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Beitragvon vac » 18.01.2005 (12:51)

als ob solche statements irgendwas an der meinung verbohrter zeitgenossen ändern würden. das einzige was man hoffen kann, ist, dass der "hausherr" sich überzeugen lässt. aber mit antifa zu diskutieren ist so produktiv wie mit rightwing-leuten zu reden. ich hab beides in der vergangenheit getan und schenke es mir mittlerweile. ist schade um die zeit.
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Beitragvon MK » 23.01.2005 (23:29)

SOL INVICTUS IN ZüRICH ABGESAGT!


Am Samstag den 15.Januar erreichten diverse Emails das Dynamo sowie das Sozialdepartement der Stadt Zürich, welche Sol Invictus als rechtsextrem Band darstellten und die Absage des Konzertes forderten. Kurz darauf erschien ein Beitrag auf Indymedia.ch, wo dies ebenfalls thematisiert wurde (mittlerweile sind es drei Themen, z.T. zensiert). Zwei Tage später wurde das Konzert vom Dynamo abgesagt, ohne dass sich die dafür verantwortlichen Behörden überhaupt mit der Thematik auseinandergesetzt hätten. Die Entscheidung fiel aus purer überforderung und Unkenntnis.

Als wir am 17.Januar vom Dynamo informiert wurden, dass sie von ihrer Seite her das Konzert absagten, trugen wir diese Info etwas vorschnell an die Öffentlichkeit. Doch nach zahlreichen Gesprächen, Mails und Anfragen sieht die Sache immer düsterer aus. Der letzte Hoffnungsschimmer teilte uns heute mit, dass auch er zur Zeit das Risiko nicht tragen könne - mehr als verständlich, wenn man in Betracht zieht, dass an diesem Wochenende zahlreiche Anti-WEF Demos angesagt sind und man weiss, wie diese bis anhin ausarteten. Ein Club mit einer solch umstrittenen Band wirkt in so einem Fall wie ein Magnet auf den ganzen Mob, welcher bereits versammelt und in seiner Zerstörungswut schon voll entbrannt ist. Wir stehen also weiterhin ohne Club da und sehen nun im deutschsprachigen Raum definitiv keine Möglichkeit mehr, das Konzert durchzuführen. Dazu
kommt, dass wir nach diesen Tagen langsam aber sicher ausgebrannt sind.

DIE KONZERTNACHT IN ZüRICH MIT SOL INVICTUS, MUSHROOM'S PATIENCE & AGNIVOLOK IST ABGESAGT!!!

SoleilNoir klärt zurzeit ab, ob sie eine Möglichkeit zur Durchführung im französisch sprechenden Teil der Schweiz haben. Sollte dies der Fall sein, werdet ihr selbstverständlich darüber informiert. Sollte sich sonst jemand in der Lage fühlen, dieses Konzert (dessen Kosten zu einem grossen Teil übernommen werden) durchzuführen, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme freuen.

Wir danken all den zahlreichen Personen, welche uns in den letzten Tagen auf diverse Arten unterstützt haben.

Am 29.Januar sollte der grösste Totenlicht Anlass bis anhin stattfinden - das Ereignis ist mehr als nur niederschmetternd!

Für Totenlicht,
Andreas

http://www.totenlicht.ch
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Beitragvon Schmerzsucht » 24.01.2005 (11:14)

Mal eine Offtopicfrage MK:
Ich habe mal auf Arte eine Doku über die in der Schweiz lebenden Skins gesehen. Dort wurden auch Konzertausschnitte gezeigt, wo ich mir dachte, herje, sowas hier bei uns? Der Laden würde nicht lange stehen. Im Hintergrund der Bühne riesige Fahnen mit allem was man sich nur vorstellen kann :shock:. Und es sah nicht so aus, daß das Konzert konspirativ veranstalltet worden ist :shock:.
Für alle die sich jetzt auf den Schlips getreten fühlen, ich sage nur meine Meinung.
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Beitragvon MK » 24.01.2005 (11:37)

Schmerzsucht - ich weiß jetzt zwar nicht ganz genau worauf Deine Frage bzw. Anmerkung hinausläuft, jedoch ist mir diese Dokumentation bekannt.

Allerdings habe ich keine Ahnung wie es sich mit einer derartigen Szene in der Schweiz verhält, oder ob es großartige Unterschiede zu deutschen Bewegungen gibt. Wahrscheinlich wird es hierzulande durchaus vergleichbare Veranstaltungen geben - nicht nötigerweise konspirativ organisiert, sondern getarnt.

Gleichfalls sehen die Möglichkeiten in der Schweiz regional unterschiedlich aus - man spricht nicht ohne Grund vom sogenannten "Röstigraben". Die Dokumentation begleitete, wenn ich mich richtig erinnere, Leute aus dem französischen Teil.

Kurz und knapp, um wieder eine Verbindung zu Thema herbeizuführen: Im französischen Teil hätte man derartige Probleme wahrscheinlich nicht, was ich jedoch nicht mit Sicherheit sagen kann. Zumindest fand 2004 ein Konzert mit Der Bluth**sch in Yverdon ohne Zwischenfälle statt.

Das Interessanteste an der Schweiz sind ohnehin die Berge...

MK
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Beitragvon M.T.B » 30.01.2005 (20:07)

Ein etwas längerer (Konzert)Rückblick von Seiten des Veranstalters


Die erste provisorische Absage:

Am Samstag den 15.Januar erreichten diverse Emails das Dynamo sowie das Sozialdepartement der Stadt Zürich, welche Sol Invictus als rechtsextrem Band darstellten und die Absage des Konzertes forderten. Kurz darauf erschien ein Beitrag auf Indymedia.ch, wo dies ebenfalls thematisiert wurde (mittlerweile sind es mehrere Themen, z.T. zensiert). Zwei Tage später wurde das Konzert vom Dynamo abgesagt, ohne dass sich die dafür verantwortlichen Behörden überhaupt mit der Thematik auseinandergesetzt hätten. Die Entscheidung fiel aus purer überforderung und Unkenntnis.

Als wir am 17.Januar vom Dynamo informiert wurden, dass sie von ihrer Seite her das Konzert absagten, trugen wir diese Info etwas vorschnell an die Öffentlichkeit. Doch nach zahlreichen Gesprächen, Mails und Anfragen sah die Sache immer düsterer aus. Der letzte Hoffnungsschimmer teilte uns am 23.Januar mit, dass auch er zur Zeit das Risiko nicht tragen könne - mehr als verständlich, wenn man in Betracht zieht, dass an diesem Wochenende zahlreiche Anti-WEF Demos angesagt sind und man weiss, wie diese bis anhin ausarteten. Ein Club mit einer solch umstrittenen Band wirkt in so einem Fall wie ein Magnet auf den ganzen Mob, welcher bereits versammelt und in seiner Zerstörungswut schon voll entbrannt ist.


Die erste definitive Absage:

Wir standen also weiterhin ohne Club da und sahen nun im deutschsprachigen Raum definitiv keine Möglichkeit mehr, das Konzert durchzuführen. Dazu kommt, dass wir nach diesen Tagen langsam aber sicher ausgebrannt waren.

Somit wurde das Konzert von Totenlicht definitiv abgesagt mit der Bitte, dass wenn irgendjemand sich im Stande fühle, dieses Konzert Anderweitig durchzuführen, wir ihn entsprechend unterstützen würden.


Die zweite definitive Absage (diesmal aus Freiburg):

Kurz darauf wurde ich von einem Veranstalter aus Süddeutschen Raum kontaktiert, welcher anscheinend noch Möglichkeiten in der Umgebung von Freiburg i.B. sah. Wir gaben alle Infos an diesen weiter, damit dieser das Konzert dort planen konnte und zwei Tage später, am 25. Januar, erreichte uns ein Mail mit der Konzertanzeige. Freudig sendeten wir dieses weiter, doch schon einen Tag darauf kam die Absage.


Ein letzter Anlauf:

Am 27. Januar, setzten wir uns mit einem letzten Hoffnungsschimmer mit Ave Dementia in Verbindung, welche über einen kleinen, privaten Raum in Zürich verfügten, in dem, so unsere Schätzung, knapp 40 Leute sowie Sol Invictus Platz hätten, wenn alle eng zusammenrückten und sofern keine grösseren, technischen Anforderungen vorhanden wären. Ave Dementia war sofort bereit uns voll und ganz zu unterstützen und auch die Band war gewillt dieses kleine Konzert in engem Rahmen unter beschränkten Bedingungen zu geben. Uns blieben also noch knapp zwei Tage Zeit um eine improvisierte Veranstaltung zu organisieren und das nötige Equipment zu besorgen.

Am 28. Januar fanden wir eine Person, welche sich sofort bereit erklärte, Mischpult, Boxen, Mic, Kabel und alles technische zur Verfügung zu stellen und die Tontechnik am Abend zu übernehmen. Somit schien alles zu stehe und eine sehr kurzfristige Einladung wurde an all diejenigen versendet, welche bereits Karten aus dem Vorverkauf besassen, sowie denjenigen, welche Totenlicht seit Anbeginn begleiteten und unterstützten.




Der Konzertabend:

Die ersten Gäste trafen gegen neun Uhr Abends ein. Die Band war tiefgefroren noch am Soundcheck und wir sahen uns mit zwei Problemen Konfrontiert: Ein technisches (Wackelkontakt?), welches man schlussendlich für behoben sah, sowie eine sehr tiefe Raumtemperatur, von welchen wir hofften, dass sie anstieg wenn erst genügen Gäste anwesend sind.
Gegen 10 Uhr schienen die meisten geladenen Gäste eingetroffen zu sein. Kurze Zeit später eröffnete die Band das Konzert mit ihrem ersten Stück. Endlich spielte die Band, für uns kaum fassbar nach diesem ganzen Theater. Doch dann plötzlich tauchten die technischen Probleme wieder auf und man war der Willkür dieser ausgesetzt. Die Band nahm dies mit einem gewissen Humor, aber es war absehbar, dass diese nicht all zu lange spielen würde. Denn auch die Raumtemperatur war leider nicht gestiegen und die Meisten (Band wie Besucher) frohren vor sich hin. Nach einer Spielzeit von max. 45 Minuten war das Konzert beendet, aber immerhin hatten wir diese 45 Minuten und Niemand verübelte der Band diesen kurzen Auftritt.
Im Anschluss, wie auch vor dem Konzert, sorgte DJ Antz für gute Musik und die meisten Gäste blieben noch für ein paar Gespräche.

Der Abend erinnerte ein wenig an eine Schulparty, sehr Amateurhaft und trotzdem gut.




Fazit:

Für uns ein sehr lehrreicher, aber wieder einmal einmaliger Anlass. Zukünftig sind wir auf jeden Fall für solche Situationen (hoffen wir sie treffen nie mehr ein) besser gewappnet.




Zum Schluss:

Hier nochmals eine Entschuldigung an all diejenigen welche auch gerne dabei gewesen wären. Für uns war es nicht einfach den vielen Leuten den Anlass vorzuenthalten, welche sich sosehr darauf freuten, doch Aufgrund der engen Platzbegrenzung blieb uns keine andere Möglichkeit. So entschieden wir diejenigen zu belohnen, welche ihre Konzertkarten bereits im Vorverkauf erwerbten.

Dank sei hier nochmals an unsere Tontechnikerin (Du hast Dein bestes gegeben!), Ave Dementia, sowie den zahlreichen Personen, welche uns in den letzten zwei Wochen, aber auch schon vorher, tatkräftig unterstützten.

Für Totenlicht,
Andreas
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