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BeitragVerfasst: 11.12.2009 (12:38)
von Goat93
KaftKrammer hat geschrieben:
Goat93 hat geschrieben:naja egal, wer zumindest rausbekommt, wer das ist und
welches Lied, der bekommt den KrachMaster Orden :lol:


Mariah Jungle - Baby Bloomers


wer ist das? :shock:

BeitragVerfasst: 11.12.2009 (13:17)
von And242
Knäckebrot hat geschrieben: Oh, da hast du mich wohl falsch verstanden. Ich sehe das nämlich genauso.
Aber die rohe Aufnahme des Straßenverkehrs (als Ausgangsgeräusch bezeichnet) entsteht ja gänzlich ohne mein Zutun. Ein Herumbasteln damit ist dann natürlich "mein Werk". ;)

Ne, hab Dich nicht falsch verstanden, da Du es in Deinem zweiten Satz Deiner Ausfuehrungen ja schon beschrieben hast.
Ich wollte hier nur herausstellen, dass das Ausgangsgeraeusch immer vorgegeben ist.
Ob nun Alltagsgeraeusche aufgenommen werden, oder ein Instrument gestimmt wird.

BeitragVerfasst: 11.12.2009 (20:56)
von KaftKrammer
Also zum Thema Geräusche unter Urheberrecht - Mein bisheriger Stand ist der folgende:

Wenn du Alltagsgeräusche aufzeichnest genießt die Aufzeichnung KEINEN Schutz durch das Urheberrecht. Was auch bedeutet dass du den Bauarbeiter der den Presslufhammer bedient nicht als Urheber nennen musst ;)

Wenn du aber die Aufzeichnung in einen künstlerischen Kontext setzt (z.B. als Soundscape in einer Installation), dann schon.
Die einzelnen Elemente der Soundscape (z.B. ein vorbeifahrendes Auto oder Vogelgezwitscher) sind wiederum nicht geschützt

Faustregel: Wer sich durch Geräusche künstlerisch ausdrückt (z.B. ein Musiker), dessen Output ist geschützt.
Wenn das Geräusch als Nebenprodukt einer nicht-künstlerischen Tätigkeit entsteht (z.B. Bauarbeiter), dann isses nicht geschützt und du kannst es verwenden. Aber auch die Aufzeichnung selbst ist dann nicht geschützt!

BeitragVerfasst: 11.12.2009 (21:14)
von Al.Machine.O
KaftKrammer hat geschrieben:
Faustregel: Wer sich durch Geräusche künstlerisch ausdrückt (z.B. ein Musiker), dessen Output ist geschützt.
Wenn das Geräusch als Nebenprodukt einer nicht-künstlerischen Tätigkeit entsteht (z.B. Bauarbeiter), dann isses nicht geschützt und du kannst es verwenden. Aber auch die Aufzeichnung selbst ist dann nicht geschützt!


Hmmm das heisst also, wenn ich mich morgens auf die Toilette begebe um mein Verdauungsendprodukt auszuscheiden und dabei entstehende Töne für weitere Verwendung aufzeichne, sollte ich darauf achten, dass sie nicht einfachso nebenher entstehen, sondern möglichst künstlerisch ausgepresst oder ausgedrückt werden, um den ggf. notwendigen Schutz zu erlangen. Na schöne Scheisse!

BeitragVerfasst: 11.12.2009 (22:01)
von And242
Nicht ganz, prinzipiell könnte Dein Nachbarn genauso gut Dein Werk verwursten, wenn er es aufnimmt. Dann muss aber ein Gutachter entscheiden, inwieweit es sich um natürliche Geräusche handelte oder es doch schon als Kunstwerk betrachtet werden könnte.

Ist dann in Wirklichkeit aber eher ein Thema für Korinthenkacker.

BeitragVerfasst: 11.12.2009 (22:22)
von Al.Machine.O
Wenn meine Nachbarn mein Verdauungsendprodukt (je nach Tagesform eh schon Wurst oder Matsch) verWURSTen, ist das einerseits ein Fall für den Herrn Staatsanwalt (unerlaubte Inbesitznahme fremden Eigentums inkl. unberechtigtes Eindringen in mein Herzl-Häusle) andererseits ne ganz derbe Schweinerei.

BeitragVerfasst: 11.12.2009 (22:51)
von And242
Ich meinte mit Aufnehmen nicht in den Händen halten :wink:

BeitragVerfasst: 11.12.2009 (22:55)
von Al.Machine.O
Nunja, an (Nahrungs)Aufnahme von Wurst, welche zuvor schon Wurst von Wurst war, mag ich nichteinmal denken.

Aber ist mir eh Wurs(ch)t! :mrgreen:

BeitragVerfasst: 13.12.2009 (22:34)
von archre
Spannendes Thema.
Interessant ist ja mal darüber nachzudenken, welche DSP-Transformationen invertrierbar sind.
Fangen wir doch mal einfach an und nehmen nen simplen Bandpass-Filter an:

y[n] = gain * (x[n] - r * x[n-2]) + c1 * y[n-1] + c2 * y[n-2])

Da wir hier eine lineare Funktion vorliegen haben wird die Umkehrung schnell klar:

x[n] = 1/gain * (y[n] - c1 * y[n-1] - c2 * y[n-2]) + r * x[n-2]

Ergo können wir - mit bekannten Filterparametern - aus einem Bandpass-gefiltertem Signal das Originalsignal rekonstruieren - theoretisch.
Das Problem das jedoch auftreten wird ist ein numerisches, die transformierten Samples müssten unendliche Genauigkeit besitzen, um das Signal eindeutig zu rekonstruieren.

Weiteres Beispiel: Fouriertransformation.
Da wir lediglich einen diskreten Bereich berechnen können kommt es zwangsläufig zu Aliasing und Seitenbändern aufgrund der Fensterung, sofern das exakte Ausgangsmaterial nicht bekannt ist, ist es daher praktisch unmöglich das Signal exakt zu rekonstruieren. Dazu kommt die Unschärfe-Relation der DFT: Eine höhere Zeitauflösung geht automatisch mit einer schlechten Frequenzauflösung einher (und umgekehrt). Das sieht man wenn man in einem Audio-Editor seiner Wahl die sog. FFT-Size/Window-Size erhöht, erhöht sich zwar die Genauigkeit der Frequenzdarstellung, aber die Zeitdauer bis sich diese Darstellung ändert ist grösser (nein, das liegt nicht an der Geschwindigkeit des Rechners!).

Das angesprochene Pitchen ist ebenfalls ein Problem. Hier kommt es darauf an, was für ein Algorithmus verwendet wird. Mit Granularsynthese (Time-Stretching ohne die Tonhöhe zu verändern) haben wir aufgrund der Fensterung (ähnlich wie bei der DFT) Seitenbänder. Zusätzlich variieren die meisten Granularsynthese-Algorithmen noch verschiedene Parameter zufällig (in Ableton Live heisst das z.B. "Flux") um die Fensterung zu "verwischen", das ist dann eindeutig irreversibel.
Bei einem herkömmlichen Pitching muss man unterscheiden, ob nach oben oder nach unten gepitcht wird. Wird nach oben gepitcht wird Information verworfen - die selbe "Strecke" an Samples wird in kürzerer Zeit und somit mit weniger Samples pro Zeit (bei gleicher Samplerate) durchlaufen. Die verworfenen Samples sind natürlich verloren und können höchstens per Interpolation "geraten" werden.
Wenn man hingegen nach unten pitcht sieht die Sache anders aus, in dem Fall kommt Information hinzu, per Interpolation (ich verwende hierbei am liebsten kubische Splines) werden aus den vorhandenen Samples die fehlenden, dazwischenliegenden Samples geraten. Sofern der Algorithmus der das heruntergepitchte Material also wieder nach oben pitcht die selben Samples verwirft, die er per Interpolation hinzugefügt hat kann das Signal - theoretisch - wieder rekonstruiert werden. Theoretisch aufgrund der numerischen Ungenauigkeit, die ich bereits erwähnt habe.
Man kann sich diesen Sachverhalt leicht klar machen, wenn man eine simple Sinuswelle bei sagen wir 20000Hz erzeugt und diese auf 50Hz herunterpitcht. Je nachdem wie gut der verwendete Interpolationsalgorithmus ist (kubische Splines funktionieren imho ganz gut bei nem Sinus) werden entsprechend viele anharmonische Seitenbänder erzeugt.


Cheers und haltet euch mit Gegenbeweisen nicht zurück, evtl habe ich jetzt auf die Schnelle auch was übersehen.

BeitragVerfasst: 13.12.2009 (23:46)
von archre
Hier übrigens noch ein Extrembeispiel - meine nächste CD mit über 70 Minuten auf ~ 3 Sekunden reduziert:
http://www.falsemirror.de/uploads/dw_compressed.wav

Viel Erfolg beim "Entfremden". ;)

BeitragVerfasst: 14.12.2009 (9:53)
von Phelios
y[n] = gain * (x[n] - r * x[n-2]) + c1 * y[n-1] + c2 * y[n-2])

Da wir hier eine lineare Funktion vorliegen haben wird die Umkehrung schnell klar:

x[n] = 1/gain * (y[n] - c1 * y[n-1] - c2 * y[n-2]) + r * x[n-2]

*rofl* Du bist doch komplett bescheuert!

Hier übrigens noch ein Extrembeispiel - meine nächste CD mit über 70 Minuten auf ~ 3 Sekunden reduziert:

Das ist ganz einfach. Ich bin aber so nett, das neue Album in entfremdeter Form nicht hochzuladen.

BeitragVerfasst: 14.12.2009 (12:36)
von And242
y[n] = gain * (x[n] - r * x[n-2]) + c1 * y[n-1] + c2 * y[n-2])

Da wir hier eine lineare Funktion vorliegen haben wird die Umkehrung schnell klar:

x[n] = 1/gain * (y[n] - c1 * y[n-1] - c2 * y[n-2]) + r * x[n-2]

Also mir ist die Funktion bzw. Umkehrung nicht klar, da in der Ausgangsgleichung schon ein Fehler vorliegt.

BeitragVerfasst: 14.12.2009 (13:44)
von archre
Okay, lasse mich gerne berichtigen :)
Hab die DGL aus den Kommentaren meines BPF gezogen, aber da ich im Moment den Quellcode nicht hier hab kann natürlich sein dass ein Fehler drin ist. Falls du die letzte geschlossene Klammer meinst, die muss natürlich weg.. die ist wohl per Copy&Paste entstanden.
Aber auch sonst lass ich mich wie gesagt gern berichtigen...

BeitragVerfasst: 14.12.2009 (14:45)
von Phelios
Tobi das war ein Scherz!!! Deine Ausführungen haben diesen Thread zumindest inhaltlich im Sinne der Fragestellung des Themenstarters zu seiner Vollständigkeit gebracht.

BeitragVerfasst: 14.12.2009 (15:15)
von haiwire
Also mir ist die Funktion bzw. Umkehrung nicht klar, da in der Ausgangsgleichung schon ein Fehler vorliegt


fehlt ne klammer, sonst noch was?