Automatische Lautstärkenangleichung

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Automatische Lautstärkenangleichung

Beitragvon Komastern » 04.07.2009 (19:51)

Gibt es irgendwo ein Programm, das in der Lage ist, unterschiedliche Lautstärken von verschiedenen Musikstücken einander anzugleichen ?
Ich weiß, dass es so eine Art Funktion bei diversen Brennprogrammen gibt, allerdings werden dann alle Stücke dem leisesten Stück angeglichen...
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Beitragvon Tardive Dyskinesia » 04.07.2009 (20:54)

Das müßte eigentlich mit allen gängigen Audio-Editoren wie WaveLab
und so weiter gehen. Nebenbei kann man dann glich noch selber Hand
anlegen und mit diversen Plug-Ins den sound bearbeiten!
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Beitragvon Komastern » 05.07.2009 (11:07)

Jemand anderes meinte auch schon zu mir, ich könnte ja alle Tracks einfach noch mal "mastern", aber die Arbeit wollte ich mir ehrlich gesagt irgendwie, wenn möglich, ersparen. Ich finde das Angleichen von Lautstärken recht nervig...
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Beitragvon Tardive Dyskinesia » 05.07.2009 (11:23)

Ja, aber die Arbeit sollte man sich schon machen!

Es gibt nichts nervigeres als eine CD mit Lautstärkesprüngen.
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Beitragvon chikan » 05.07.2009 (12:20)

klingt jetzt vielleicht nach Binsenweisheit, aber um so besser und ausgeglichener die ursprüngliche Aufnahme um so weniger gibts beim mastern zu tun.
Deshalb verbringe ich immer mindestens ein paar Stunden mit dem fertigen Stück und pegel das Ganze ewig aus. das ist ne wirkliche fummelarbeit, aber später lohnt sich das.
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Beitragvon Komastern » 05.07.2009 (12:33)

Das Problem mit den Lautstärkeunterschieden hatte ich bei ILP ja nie, da es eh meistens "kracht", aber bei Mazakon Tactics kommt es öfters vor. Ich will demnächst ein Album rausbringen, das sowohl aktuellere Titel enthält, als auch zum Teil 2 Jahre alte Titel, die nicht unbedingt unglaublich laut sind, aber deutlich lauter als die aktuellen. Ich dachte, ich könnte mir mit einem entsprechendem Programm die Arbeit vllt. ersparen.
Nun ja...

Es geht ja nicht um Lautstärkenunterschiede INNERHALB von Tracks, sondern untereinander.
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Beitragvon And242 » 05.07.2009 (13:11)

Diese Prombelematik hab ich hier im Forum schon mehrmals thematisiert aber nie eine befriedigende Antwort bekommen.
Natürlich kann man mit wavelab die Lautstärke erhöhen, aber was nützt das? Und was ist überhaupt Lautstärke?

Speziell beim Brennen von CDs, also einer Digitalaufnahme, spielt die Auflösung eine Rolle. Alte CDs waren meist gut ausgesteuert, wo hingegen neue viel zu laut sind. Beim Angleichen muss man die Lautstärke der neuen also reduzieren, dadurch verschenkt man ein Teil der Auflösung.
Die Daten der alten CDs zu verändern ist ebenfalls problematisch. Es kommt schnell zum so genannten Clipping beim Erhöhen der Lautstärke.

Also Biss in den sauren Apfel, und Level absenken und nicht erhöhen, um Clipping zu vermeiden.

Jetzt möchte man natürlich die gleiche Lautstärke der Stücke. Da sagt beim Aussteuern der maximale Pegel aber nicht viel aus. Das eine Stück erreicht kurz den hohen Pegel das andere Stück befindet sich fast nur da drin. Zwischen diesen beiden Stücken liegen dann Welten im Lautstärkeempfinden, bei gleichem Max-Pegel.

Dazu ist ein intelligentes Programm nötig, was beispielsweise mit der RMS-Methode arbeitet. Nero hat diese Funktion, nennt sich Normalisieren. Viele raten aber von dieser Funktion ab, leider ohne dies zu begründen.
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Beitragvon thedi » 05.07.2009 (14:24)

Komastern hat geschrieben:Es geht ja nicht um Lautstärkenunterschiede INNERHALB von Tracks, sondern untereinander.
@Chikan


Ich denke Chikan sprach auch über die Lautstärken sowohl in den Einzeltracks als auch dann insgesamt bei allen. Es ist immer gut, seine Tracks letztlich auf einen Lautheitspegel zu bringen, dr dann auch zu den anderen Tracks passt - lad dir mal einen Analyzer, zB den freien Inspector, der sollt für den Anfang reichen, ansonsten haben die meisten DAWs mittlerweile gute Tools dafür an Bord:

Inspector:
http://www.rndigital.com/inspector.html

Die XL Version ist natürlich umfangreicher, aber nicht kostenlos, kann ich
aber trotzdem ruhigen Gewissens empfehlen.


Achte darauf, das der RMS bei den einzelnen Tracks immer ungefähr gleich ist.
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Beitragvon NedeN » 05.07.2009 (17:38)

Hm, also solange beim Mixdown keine Übersteuerung ist kann man beim finalen Master meistens schon noch einiges machen ohne Gefahr von Clipping oder dergleichen.
Ein Puncher hilft wahre Wunder was Präsenz und Druck angeht und der Metanormaliser (zumindest bei Wavelab) sorgt für sauber angeglichene Lautstärken ohne einfach die Tracks lauter zu machen.
Das Problem welche viele mit dem üblichen Normalisern haben ist dass diese meistens eben gesamt lauter machen und dabei keine Rücksicht auf die Struktur des Songs nehmen und somit werden die lautesten Elemente schnell mal Spitz oder Übersteuern, der Metanormaliser hingegen versucht alle Spektren des Stücks gleichmäßig anzuheben was auch für einen effektiveren Angleich sorgt.
Aber das ist jetzt auch nur meine subjektive Ansicht... ^^
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Beitragvon Paradroid » 05.07.2009 (19:13)

An sich ist die Themenüberschrift falsch. Denn hier sollen keine Lautstärken angeglichen werden, sondern die Lautheit. Der Unterschied: Letzteres bezeichnet keine absoluten und in Zahlen messbare Pegel, sondern wie laut ein Stück auf den Hörer wirkt.

Das ist gleichzeitig auch das Problem, daß es eben keine 100% verläßliche Software geben kann. Am ehesten kann darüber noch der dB RMS Wert Aufschluß geben, welcher eben ein Durchschnittswert fürs gesamte Stück ist und somit lautere und leisere Momente im Stück beachtet. So richtig funktioniert das aber auch nicht, wenn man beispielsweise ein sehr rhythmisches Stück einem sehr flächigem Stück angleichen will. Letztlich muß man sich eben auf sein Gehör verlassen.

Wenn man ein bereits auf 0 dB Spitzenwert noch lauter machen will, muß man zunächst die Spitzen mit einem Kompressor absenken und anschließend wieder normalisieren.

Alles in allem ist das schon ein recht komplexes Thema und ein hauptsächlicher Teil im Mastering-Prozess, weswegen man da auch nicht so einfach eine befriedigende Antwort geben kann. ;)
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Beitragvon chikan » 05.07.2009 (20:16)

ich meinte so ziemlich genau das, was auch der Herr Thedi darunter verstanden hat.
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Beitragvon And242 » 05.07.2009 (21:46)

NedeN hat geschrieben:...der Metanormaliser hingegen versucht alle Spektren des Stücks gleichmäßig anzuheben was auch für einen effektiveren Angleich sorgt.

Verändert das nicht das Stück? Klingt für mich wie eine Verschiebung der Spektren.
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Beitragvon And242 » 05.07.2009 (21:49)

Paradroid hat geschrieben:Letzteres bezeichnet keine absoluten und in Zahlen messbare Pegel, sondern wie laut ein Stück auf den Hörer wirkt.

Das beschreibt genau das Problem. Gibt es denn keine Software die wenigstens 90% schafft?
Momentan erfolgt meine Aussteuerung nach Gefühl beim Auflegen. Dort ist dann ja alles nur noch analog.
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Beitragvon NedeN » 05.07.2009 (22:42)

And242 hat geschrieben:
NedeN hat geschrieben:...der Metanormaliser hingegen versucht alle Spektren des Stücks gleichmäßig anzuheben was auch für einen effektiveren Angleich sorgt.

Verändert das nicht das Stück? Klingt für mich wie eine Verschiebung der Spektren.


Das hängt davon ab wie massiv die Unterschiede (bei der Lautstärke) sind, wenn es nur um Anpassung im kleinen Bereich geht verändert es das Soundbild eher subtil und steigert die Hörbarkeit von allen Elementen.
Es ging ja auch darum einen Weg zu finden der weniger Aufwand bedeutet weil sonst bleibt nur der Weg übers Mastern und der Metanormaliser ist für diese Zwecke sehr gut.

Beim Auflegen ist das teilweise schon arg aber ich Schraub da lieber Live rum bis die Level passen, die Stücke auf den Auflege CDs vorher alle anpassen wäre mir zu stressig. :shock:
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Beitragvon And242 » 05.07.2009 (23:08)

In unseren Stadt hat eine Person das nie richtig hinbekommen. Nach 1 Minute merkte die Person, dass das Stück von einer alten CD kam. Erst dann wurde der Regler hochgeschoben.
Besonders ärgerlich ist es natürlich, wann man das Mischpult bei den lauten Stücken schon voll am Anschlag fährt und deshalb nichts erhöhen kann.

Dieser unfähigen DJ-Person hätte eine entsprechende Software und ein wenig Vorbereitung sicherlich geholfen.
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