[...] Musik, und insbesondere die experimentelle Geräuschmusik, erscheint [...] von einem besonderen ambivalenten oder polaren Charakter geprägt zu sein. Die mögliche Tiefenwirkung von Musik entsteht durch die Konstellation und das Interagieren der Parameter ?Stärke und Form des unbewussten Potenzials der Musik? und ?Stärke und Art der unbewussten Abwehrorganisation des Hörers?. Hier lassen sich keine Voraussagen treffen, wie eine bestimmte Musik wirken wird, geht es doch stets um die Entstehung und Manifestation eines individuellen unbewussten Beziehungsgeschehens. Und selbst die Wirkung der gleichen Musik beim gleichen Hörer ist oft unterschiedlich, da sie davon abhängt, von welcher Art der gerade präsente unbewusste Niederschlag ist, auf den die Musik trifft: ?Der Umstand, daß die individuelle Bedeutung eines Musikstückes (bzw. des Hörens oder Spielens eines Musikstückes) durch die jeweilige unbewußte Phantasie, die durch die Musik geweckt oder regressiv intensiviert wird, determiniert ist, macht es fast unmöglich auf einer tiefergehenden Ebene allgemeine Aussagen über die Wirkung eines Musikstückes zu machen.
Quelle: "Das Unbewusste und der Klang" von Stefan Knappe (2004) http://www.dronerecords.de/Knappe.pdf
Nur mal so nebenbei...