[Analyse] B**d Rice - live from Sintra, Portugal

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[Analyse] B**d Rice - live from Sintra, Portugal

Beitragvon Imp » 03.05.2006 (15:08)

Zuerst möchte ich mich mal vorstellen,
ich lese hier schon seit einiger Zeit mit und erfreue mich hier immerwieder interessanter Thematik wie auch Themen; bin selbst "Musiker" (mach zwar mehr Ambient, Jazz und Folk) jedoch bin ich dem Noise/Industrial nicht abgeneigt.

Jetzt mal zum Thema, da ich festgestellt habe, dass es hier einige recht gute/kluge Musiker gibt, und ich schon unteranderem so einen Thread gelesen habe, dachte ich mir, man könnte B**d Rice's konzert ausschnitt irgendwie analysieren.
live from Sintra, Portugal
Frage mich eben wie er das gemacht hat, was man da alles braucht und überhaupt alles.
Man sollte das aber bitte nicht mit einem "wie mach ich industrial musik"-thread verwechseln, auch wenn es sich so anhört.
Ich mach meine Musik ganz anders und habe mich eben gewundert wie er z.B. diese Rythmik mit dem "Pfeifen" macht?

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Beitragvon Imp » 08.05.2006 (14:08)

hm...
vielleicht ein paar grundfragen:
verwendet er da ein laptop?
wenn ja, wie stellt ihr euch das vor?
software oder hardware?

(und schreibt ma was rein, is ja irgendwie traurig. :P )

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Beitragvon wortsadist » 13.05.2006 (11:22)

Gleich vorweg, ich bin in keiner Weise technisch begabt, habe nur minimale theoretische Kenntnisse von dem, was man "musikalisch" machen kann, würde der lösung also durch Probieren näherkommen wollen.
Da das ganze so dro(e)hnig wird und auch (meine Meinung) 1:1 rauskommt, wie es reinkommt, bleibt wenig zur Auswahl wie er es gemacht haben könnte. Ich tippe also auf einen Sampler. Vorher sozusagen mit leerem File definieren, wie das File später gespielt werden soll - also wann start, wann stop, wie faden, wie loopen. Dann noch Effekte nach Geschmack dazu und ab damit. Jetzt braucht man eben nur noch live das leere File durch eine adhoc Aufnahme ersetzen und voila.

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Re: [Analyse] B**d Rice - live from Sintra, Portugal

Beitragvon ohmnoise » 13.05.2006 (12:22)

Hallo Imp,

willkommen im "Quatsch"-Board und gleich zur Sache:
der olle B**d Rice verwendet ganz einfach ein Digital-Delay mit hoher Feedbackstufe, dadurch kommt es zu den repetiven Tönen. Die Trompete(?) wird wohl nochmal in der Tonhöhe nach unten gebäut (Pitch-Shifter). Im zweiten Teil erscheint ein einfacher (Rausch-)Loop. Kriegste alles mit zwei kleinen Pedal-Effektgeräten schnell hin. Nur Herr Rice macht das schon ein paar Jähren und daher kommt es recht gut rüber.
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Beitragvon wortsadist » 13.05.2006 (14:52)

Womit mir mal wieder bewußt wird, daß ich zu wenig "analog-live" denke. Als jemand, der sonst viel mit Reason bastelt, schien mir die Umsetzung mit einem Sampler ganz geeignet. Man lernt eben nie aus.

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Beitragvon chikan » 13.05.2006 (20:23)

immer wieder gut mal zur den Ursprüngen zurückzukehren.
selbersamplen statt Libary - Wertänderungen im Zeitverlauf nicht mit Controller sondern per Hand z.B.
die Aufnahmen gewinnen einen wahrlichen einzigartigen Touch.

Vom Herrn Rice hab ich nicht mehr gar soviel heute.
Früher mal etwas mehr.
Was weiß denn ich, ich guck doch auch nur zu!

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Beitragvon white room » 13.05.2006 (21:52)

Live-Equipment auf einem Video von 2005:

2 Mikros, 1 Laptop, 1 Effektgerät für Voice (wie Ohmnoise schon erwähnt).

Beim obigen Track vermute ich daher, dass er die Blasinstrumente live in eine Audio-Rec.-Spur aufgenommen hat (Cubase?), und einfach geloopt hat. Mit Overdub einfach ne neue Bläserschicht drüber.
Die Stimme dann mit dem Effektgerät und diesen Drumloop wohl auch per Software.

Vielleicht auch *täusch*; aber auf dem entsprechenden Video von 05 ist nichts anderes zu erkennen, und Aufgrund "witziger Runen" spare ich mir auch den Link.
ATROX - OUT NOW:

"BLUT AN DEN HÄNDEN" - BOX 2MCD in G3-Magazin.

ATROX - "Skulptur" CDR / Ambient-Tracks zu Phobos 3

20 Jahre ATROX
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http://www.stoefi.de (atrox)
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Re: [Analyse] B**d Rice - live from Sintra, Portugal

Beitragvon hardcore » 14.05.2006 (0:48)

ich glaube ein tapedelay macht den job auch...
auf meinem mixer sind ein paar effekte, darunter ein tapedelay. da kann man vorher per taster die wiederhol-intervale eintippen und dann delayt er vor sich hin.
http://myspace.com/invisiblefrontmusic
out now: "bombs around my head" EP
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Beitragvon Imp » 23.05.2006 (15:53)

Oh, vielen Dank mal für die Antworten/Lösungen,
werde mich mit einigen Vorschlägen näher beschäftigen, habe jetzt auch zum Glück wieder Zeit dafür. :)
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Re: [Analyse] B**d Rice - live from Sintra, Portugal

Beitragvon EF » 23.05.2006 (17:43)

ohmnoise hat geschrieben:Hallo Imp,

willkommen im "Quatsch"-Board und gleich zur Sache:
der olle B**d Rice verwendet ganz einfach ein Digital-Delay mit hoher Feedbackstufe, dadurch kommt es zu den repetiven Tönen. Die Trompete(?) wird wohl nochmal in der Tonhöhe nach unten gebäut (Pitch-Shifter). Im zweiten Teil erscheint ein einfacher (Rausch-)Loop. Kriegste alles mit zwei kleinen Pedal-Effektgeräten schnell hin. Nur Herr Rice macht das schon ein paar Jähren und daher kommt es recht gut rüber.


als ich den guten Boyd vor einigen jahren gesehen habe hatte er auch so ein digital-dings mit (plus irgendwelches playback-grausche).
vor jedem lied hat er die einzelnen loops eingegrunzt,als loop laufen lassen und dann das feedback hochgedreht.
dazu hat er dann seinen text runtergebetet.

war schon irgendwie beeindruckend (fand ich).
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Re: [Analyse] B**d Rice - live from Sintra, Portugal

Beitragvon And242 » 23.05.2006 (17:55)

EF hat geschrieben: vor jedem lied hat er die einzelnen loops eingegrunzt,als loop laufen lassen und dann das feedback hochgedreht.

Man wundert sich manchmal, was man mit Rückkopplungen alles erreichen kann. Ich benutze dieses Mittel auch ganz gerne.
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