ok, kann mich wieder an Samstag Abend erinnern...:
Wir kamen pünktlich im K17 an; und zuerst war ich am Eingang etwas erschrocken, denn dieser sah eher nach Holzschuppen aus, wie nach Konzertsaal.
Aber ich war sehr positiv überrascht, als ich das "innere" sah... eine hervorragende Location tat sich auf, ein grosser Saal mit prima Bühne, souveräner PA und Lichtanlage. Ein zweiter Raum; fast gleich dimensioniert für Merchan und der Bar.
Die Besucher des CE kamen aus allen Ecken Europas zusammen, und man traf ständig auf Leute aus diesem Forum und mehr oder wenig bekannten Musikern.
Begonnen hat den Abend CE; eine wunderbare Lärmklatsche.
Caspar war genial. Mehr als das. Wie ein kleines Kind im Legohaufen; hat er mit seinen obskuren "Spielsachen" wahrlich Kunst vermittelt. Ein Urgestein der Avantgarde; Laptop-freie Zone. Es war faszinierend, wie er durch seine Improvisation zufällig einen Sound erzeugt hat, dieser ihm dann ein Lächeln entlocken konnte - und er begann nun, mit diesem Ton weiter zu experimentieren. *Extrem-Hut Ab!*
Die Amerikaner gaben uns dann sowas von einer Lärm-Schrei-Orgie auf die Muschel, dass man hane am Ohrenstöpseln war; wenn man es nicht schon in weiser Vorsicht gemacht hat. Anfänglich sehr begeistert (auch durch die Performance des Sängers) wirkte der Auftritt für mich persönlich - aber dann nach einiger Zeit etwas zu sehr in die Länge gezogen. Ca. die Hälfte der Performance verbrachte ich dann im zweiten Raum, auf dem man das Konzert in gedämpfter Lautstärke auf einer grossen Video-Leinwand mitverfolgen konnte. Welch feine Idee! *Lob*
Wertham war dann wieder 100% meine Wellenlänge. Der Sound war etwas strukturierter, auch die tiefen Frequencen drückten massig aufs Fell und das Zerfetzen des Teddys machte dem Publikum auch sichtlich Spass (naja, den meisten der Gäste...).
Naja, was Whitehouse betrifft... jedesmal wenn ich die Live sehe, rechne ich damit, dass sie mal etwas "zahmer" und "anständiger" werden, aber dem wird wohl nie so werden. Ich hab sie jetzt auch seit 2 Jahren nicht mehr gesehen; letztmalig noch mit einem Laptop und einem Noise-Sound, der ne knappe Stunde lief - standen nun 2 Computer auf der Bühne und... welch überraschung - weiterentwickeltem Sound! Die erste Hälfte des Konzerts gabs wahrlich rhythmischen Noise aber sowas von bretterhart um die Ohren, dass ich mich gerne 1000 mal "fucking"-mässig beschimpfen liess. Und - was die Genialität von Whitehouse nun mal ausmacht - im richtigen Moment wurden die Regler auf "Voll-Lärm" gedreht... die zweite Hälfte nur noch brachial.
Wenn ich mich so zurück besinne... hab ich das Gefühl, es war das für mich beste WH-Konzert überhaupt.
Fazit: Selten haben sich 2000 km Fahrt, 20 Stunden Autositzen und 25 Euro Eintritt so gelohnt wie dieses Wochenende. Wers verpasst hat, hat wirklich etwas verpasst.
Ohne Arschkriecherei; Das war genial Peter! Perfekte Location, perfektes LineUp, perfekte Organisation. Und die Bands gaben ein perfektes Statement der Noise-Szene. Praktisch volle Punktzahl.
Du hast mir die Messlatte für Erlangen ganz schön hoch gelegt...