RITUALMUSIK /RITUALKLASSIKER

meinungen und konzertberichte, musik und bild in worten

Moderator: haiwire

Re: nachtrag

Beitragvon a.nienie » 07.04.2005 (10:17)

SCHRUMBLDID hat geschrieben:
a.nienie hat geschrieben:big road breaker durch zufall bei artware gefunden.
wurde dort mit alten c93 aber sehr eigenständig beschrieben.
chöre, glocken, brummen, perkussion... sehr geil.
die live cd ist etwas droniger...



Ah ja, die kenn ich.
"Don`t fuck with angels" :D
Tolles Booklet. Aber mir hat es nicht soooo sehr gefallen, die hab ich mal verkauft (die CD und ein Tape von Big Road Breaker), ist wohl aber eindeutiger Industrial, findest du nicht ?


der höreindruck ist schon etwas her,
willkommener anlass mal wieder reinzuhören.
war jedenfalls begeistert von den cds...
ist das tape ähnlich?
a.nienie
 

Beitragvon Shrike » 07.04.2005 (11:41)

K.WIESE: Ich muss aber sagen, dass Wiese auch das eine oder andere seichte Album gemacht hat, die schon eher in die Esokiste zu packen sind --die beiden genannten Alben (El-Hadra und Mystic landscapes) sind praktisch schon "auserkorene" Alben.


Einen komplette überblick über sein Werk hab ich bisher nicht, die mir bekannten CDs (Soma, Space, Neptun und insbesondere die Nono-Orchestra-Veröffentlichungen um mal ein paar zu nennen) würde ich allerdings kaum als pure Lebensfreude-Spender bezeichnen.
Und wenn man diese CDs dann neben einem unsäglichen Arnd Stein-Machwerk (Casio-Preset-Sounds unterlegt mit grausiger Frauenstimme die einem immerzu einflüstern will, wie toll man sich doch beim Hören der CD fühlt. Also ungefähr wie das Gina-Wild-Hörbuch) findet, kommt mir doch das Grausen.

Ich denke, das Esoterikimage wird zu sehr in eine seichte Ecke gedrückt, was nicht heissen soll, dass es grösstenteils nicht zurecht geschieht, aber es finden sich wirklich einige interessante und sehr gute Sachen darunter.


Der Herr Wiese und auch der Herr Khan legen doch in erster Linie Wert auf die Musik (z.B. was neben der Soundqualität auch die Verwendung merkwürdiger Instrumente, etwa beim Nono-Orchestra zeigt), während es in der Eso-Szene in erster Linie um markige Sprüche auf den Covern ("In 15 Minuten frisch und ausgeglichen" oder "Steigern Sie Ihr Karma sofort um den Faktor 23") und vor allem ums schnelle Geldscheffeln geht, der künstlerische Anspruch spielt dort, falls überhaupt vorhanden, kaum eine Rolle.
Und deswegen denke ich, dass die anfangs erwähnten Leute dort nich gut aufgehoben sind.

Conscienta P: Da hab ich eher schlechte Erinnerungen.

Dem kann ich mich anschliessen, vor allem der Sound ist meiner Meinung nach fürchterlich. Aber in Deiner Ursprungsfrage ging es ja auch nicht um "gute" sondern um "unbekannte" Ritualgruppen :D.

Thelema ? Ist das nicht eher crowleybeeinflusster Neofolk

Ich meinte "Telema" und von denen kenne nur die Veröffentlichung auf MembrumDebilePropaganda (siehe
http://www.membrumdebile.de/backcatalogue/5000-04.htm ) und da ist nichts neofolkiges drauf, sondern pure Ritualmusik. Vor allem das 2. Lied ist klasse.

Schöne Grüße
Shrike
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Beitragvon eSpunkt » 07.04.2005 (14:27)

Karid hat geschrieben:Will sich denn nicht mal jemand an einer Definition/Bechreibung des Stils versuchen?


;-) aber interessant in diesem zusammhang ist, daß noch niemand TG erwähnt haben, die ihre musik ja durchaus als rituelle musik verstanden haben. "...denn wir haben immer versucht, eine organische, rituelle musik zu machen. die musik einer nicht näher bestimmten, feierlichen zusammenkunft, nicht musik-musik. der tibetanischen näher als der bluesmusik." (gpo in einem nicht näher datierten brief, nachzulesen bei hartmann "tg: show me thee bunker darling")

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Beitragvon Toxxiq » 07.04.2005 (15:25)

eSpunkt hat geschrieben:aber interessant in diesem zusammhang ist, daß noch niemand TG erwähnt haben, die ihre musik ja durchaus als rituelle musik verstanden haben.


Was ja noch nicht heißt, daß es beim Hörer auch so ankommt. :wink:

Eine Ritualschublade existierte für mich bislang eigentlich gar nicht. Das meiste, was hier genannt wurde und mir bekannt war, hatte ich immer anderen Kategorien zugeordnet, meist im Ambientbereich.
Deshalb würde mich auch mal eine kurze Beschreibung der typischen Ritual-Stilmittel anhand von einigen Schlagworten interessieren. Wer traut sich?
Toxxiq
 
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Re: nachtrag

Beitragvon SCHRUMBLDID » 07.04.2005 (15:32)

a.nienie hat geschrieben:
SCHRUMBLDID hat geschrieben:
a.nienie hat geschrieben:big road breaker durch zufall bei artware gefunden.
wurde dort mit alten c93 aber sehr eigenständig beschrieben.
chöre, glocken, brummen, perkussion... sehr geil.
die live cd ist etwas droniger...



Ah ja, die kenn ich.
"Don`t fuck with angels" :D
Tolles Booklet. Aber mir hat es nicht soooo sehr gefallen, die hab ich mal verkauft (die CD und ein Tape von Big Road Breaker), ist wohl aber eindeutiger Industrial, findest du nicht ?


der höreindruck ist schon etwas her,
willkommener anlass mal wieder reinzuhören.
war jedenfalls begeistert von den cds...
ist das tape ähnlich?



Ich hatte es auch damals bei Artware gekauft. Die Beschreibung klang beser als die Musik :)
Das Tape ? Weiss ich nicht mehr, mir fällt auch der Name nicht mehr ein. War jedenfalls aufklappbare Leichtpappe o.ä.
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Beitragvon Ludwig Van » 07.04.2005 (15:34)

Ich weiß jetzt nicht, ob das jemand hier schon getippt hat (zu faul nach zu schauen), aber Valefor's Album "Invokation of Forneus" dürfte wohl unter die Kategorie zum Großteil unter die Kategorie Ritualmusik fallen. Finde ich persönlich ganz angenehm, das Album.
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Beitragvon eSpunkt » 07.04.2005 (15:36)

Toxxiq hat geschrieben:Deshalb würde mich auch mal eine kurze Beschreibung der typischen Ritual-Stilmittel anhand von einigen Schlagworten interessieren. Wer traut sich?


ich werf mal den repeativen charakter und die meist dezent-monotone perkussion in den brainstorming pool. letztlich würd ich aber immer den hintergedanken als das entscheidene kennzeichen sehen.

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Beitragvon SCHRUMBLDID » 07.04.2005 (15:41)

Shrike hat geschrieben:
K.WIESE: Ich muss aber sagen, dass Wiese auch das eine oder andere seichte Album gemacht hat, die schon eher in die Esokiste zu packen sind --die beiden genannten Alben (El-Hadra und Mystic landscapes) sind praktisch schon "auserkorene" Alben.


Einen komplette überblick über sein Werk hab ich bisher nicht, die mir bekannten CDs (Soma, Space, Neptun und insbesondere die Nono-Orchestra-Veröffentlichungen um mal ein paar zu nennen) würde ich allerdings kaum als pure Lebensfreude-Spender bezeichnen.
Und wenn man diese CDs dann neben einem unsäglichen Arnd Stein-Machwerk (Casio-Preset-Sounds unterlegt mit grausiger Frauenstimme die einem immerzu einflüstern will, wie toll man sich doch beim Hören der CD fühlt. Also ungefähr wie das Gina-Wild-Hörbuch) findet, kommt mir doch das Grausen.

Ich denke, das Esoterikimage wird zu sehr in eine seichte Ecke gedrückt, was nicht heissen soll, dass es grösstenteils nicht zurecht geschieht, aber es finden sich wirklich einige interessante und sehr gute Sachen darunter.


Der Herr Wiese und auch der Herr Khan legen doch in erster Linie Wert auf die Musik (z.B. was neben der Soundqualität auch die Verwendung merkwürdiger Instrumente, etwa beim Nono-Orchestra zeigt), während es in der Eso-Szene in erster Linie um markige Sprüche auf den Covern ("In 15 Minuten frisch und ausgeglichen" oder "Steigern Sie Ihr Karma sofort um den Faktor 23") und vor allem ums schnelle Geldscheffeln geht, der künstlerische Anspruch spielt dort, falls überhaupt vorhanden, kaum eine Rolle.
Und deswegen denke ich, dass die anfangs erwähnten Leute dort nich gut aufgehoben sind.

Conscienta P: Da hab ich eher schlechte Erinnerungen.

Dem kann ich mich anschliessen, vor allem der Sound ist meiner Meinung nach fürchterlich. Aber in Deiner Ursprungsfrage ging es ja auch nicht um "gute" sondern um "unbekannte" Ritualgruppen :D.

Thelema ? Ist das nicht eher crowleybeeinflusster Neofolk

Ich meinte "Telema" und von denen kenne nur die Veröffentlichung auf MembrumDebilePropaganda (siehe
http://www.membrumdebile.de/backcatalogue/5000-04.htm ) und da ist nichts neofolkiges drauf, sondern pure Ritualmusik. Vor allem das 2. Lied ist klasse.

Schöne Grüße
Shrike



:lol:
Na deine Interpretation von Esomusik ist ziemlich stark hausfrauendurchtränkt...
Das trifft sicher auf einen nicht unbeträchtlichen Teil zu, steckt sicher aber nicht das ganze Gebiet ab.
Und Nono Orchestra fand seinen Weg schon in Industrialkataloge.
Lightwave oder Steve Schroyder, David Parsons und wie sie alle heissen atmen im Sektor Esomusik.

Telema - da schau ich mal, danke.

Ja, Conscienta Peccati fand/finde ich etwas billig produziert, etwas unprofessionell - zumindest Tapes von früher, das Neuere kenn ich nicht mehr.

Gruß
SCHRUMBLDID
 
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Beitragvon SCHRUMBLDID » 07.04.2005 (16:07)

Toxxiq hat geschrieben:
Eine Ritualschublade existierte für mich bislang eigentlich gar nicht. Das meiste, was hier genannt wurde und mir bekannt war, hatte ich immer anderen Kategorien zugeordnet, meist im Ambientbereich.
Deshalb würde mich auch mal eine kurze Beschreibung der typischen Ritual-Stilmittel anhand von einigen Schlagworten interessieren. Wer traut sich?



Nachvollziehbar, dass hier Gruppen genannt wurden, die zwar okkassionelle rituelle Elemente mit in ihre Musik einbeziehen, aber wohl eindeutig dem Ambient/Deathindustrialbereich entspringen (Mercantan, Archon Satani, Necrophorus..)

Doch es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass wiederum andere Gruppen sich grösstenteils oder ausschliesslich diesen Elementen bedienen (charismatisch ist z.B. die hypnotisierende Percussion, meist zweckgebunden, da sie zumeist der Bewusstseinsveränderung und Transformation dienen möchte. )
Gruppen wie COTA oder Zero Kama kann man doch nicht als Ambientmusik bezeichnen, oder !?
Bei diesen Beiden z.B. ist das Ganze eindeutig auf Ritual konzipiert.
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Beitragvon EF » 07.04.2005 (16:46)

SCHRUMBLDID hat geschrieben:@ EF:
Danke für die Tipps (Cpinalonga u. The Narrator) und Golden Dawn-Info.
Die Life after fallout/Ödland-Box hab ich selber - stimmt, die ist ziemlich gut !


Cpinalonga und The Narrator sind griechen und auf CAPP erschienen.
die LP heißt Telepathy.
haben aber einzeln noch mehr veröffentlicht.

auch sehr gut und den ersten C93 nicht ganz unähnlich ist die lp Weltanschauliche Mission von LC
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Beitragvon Shrike » 07.04.2005 (17:03)

Na deine Interpretation von Esomusik ist ziemlich stark hausfrauendurchtränkt...

Man wird halt immer wieder schief angeschaut, wenn man sich im hiesigen Saturn beschämt in die Eso-Ecke schleichen muss, um zu schauen ob`s vielleicht ein neues Schnäppchen von Robert Rich oder gar Ian Boddy gibt, das prägt. Auch eine CD von Philippe Laurent fand sich schon dort.
Aber was will man auch von einem Laden erwarten, der Autechre als Drum & Bass und Johann Johannsson neben Scooter als Techno kategorisiert....

Lightwave oder Steve Schroyder, David Parsons und wie sie alle heissen atmen im Sektor Esomusik.

Die Lightwave-Cover (z.B. Cantus Umbrarum) dürften auf die meisten Eso-Tanten auf der Suche nach Seelenglück doch eher abschreckende Wirkung haben, wobei ich die nun wirklich nicht als Eso-Musikanten bezeichnen würde....


Ja, Conscienta Peccati fand/finde ich etwas billig produziert, etwas unprofessionell - zumindest Tapes von früher, das Neuere kenn ich nicht mehr.

Daran hat sich auch zumindest bis zur Quinque Viae nichts geändert, die späteren hab ich mir dann erspart.

Schöne Grüße
Shrike
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Beitragvon birkenholzkreuz » 07.04.2005 (17:56)

...außerdem äußerst empfehlenswert -auch wenn die Ethno-Elemente ziemlich dominieren- sind:

Everything Is Slow-Symbols and Cymbals CD (Lowlands) Holland
Budha Building-Sounds of the abnormal heart CD (Double Space Recordings) Holland

übrigens um nochmal auf Dagda Mor zurückzukommen, die "Heriot" und "Stern des Nordens"-Kassetten sind ja wohl Ritual-Noise par exellence...
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Beitragvon Toxxiq » 07.04.2005 (18:03)

SCHRUMBLDID hat geschrieben:Doch es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass wiederum andere Gruppen sich grösstenteils oder ausschliesslich diesen Elementen bedienen (charismatisch ist z.B. die hypnotisierende Percussion, meist zweckgebunden, da sie zumeist der Bewusstseinsveränderung und Transformation dienen möchte. )
Gruppen wie COTA oder Zero Kama kann man doch nicht als Ambientmusik bezeichnen, oder !?
Bei diesen Beiden z.B. ist das Ganze eindeutig auf Ritual konzipiert.


Hatte ja auch geschrieben: "Das meiste, was hier genannt wurde UND mir bekannt war..."

Du darfst deshalb davon ausgehen, daß ich so einige der genannten Projekte nicht kannte/kenne. :wink:
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Beitragvon Ulbricht » 07.04.2005 (18:06)

Equimanthorn - Second Sephira Calla

Hat rituelle Elemente die sich mit sumerisch/akkadischer Magie und überlieferung befassen. Allerdings ist auch ein leichter Ethno-Touch vorhanden was auch an den mitunter verwendeten Instrumenten liegt.
Auf dieser Scheibe wirkt jemand von The Soil Bleed Black mit... der rest ist aus dem Metal Bereich (Absu und Melechesh)

Zu den Tapes und der ersten Scheibe kann ich leider nichts sagen.
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Beitragvon haiwire » 07.04.2005 (20:14)

birkenholzkreuz hat geschrieben:übrigens um nochmal auf Dagda Mor zurückzukommen, die "Heriot" und "Stern des Nordens"-Kassetten sind ja wohl Ritual-Noise par exellence...


finde ich nicht unbedingt, ich kann mir auch nicht vorstellen (was nat nichts heißen muß) dass das die intention dieses projektes war. für mich ist ritualmusik schon zweckgebunden, wogegen frühe dagda mor oder auch andere projekte aus dieser richtung jederzeit hörbar sind, da viele -*hust* - death industrial und power electronics elemente enthalten sind. ein gewisser ritueller charakter einiger stücke ist trotzdem auszumachen, aber ich persönlich ziehe die grenze vorher.
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