von Eternal Soul » 18.01.2005 (18:02)
DOGPOP ist die Fusion einiger Musiker aus dem jeweiligen Umfeld von Anenzephalia und Thorofon. Beides sind ja echte Optionen in der nationalen Industrial Kultur. Auf dieser Langspielplatte haben sie sich zum gemeinsamen musizieren zusammengefunden. Die Aufnahmen dokumentieren eine Zeitspanne von 1995 bis 2003. Die relativ große zeitliche Differenz hört man dem Album allerdings nicht an, es wirkt wie aus einem Guss oder vielleicht besser gesagt wie aus einer Aufnahmesession. Die erste Plattenseite trägt den Namen DOGPOP und die zweite wurde POPGOD benannt. Der Sinn, falls es denn überhaupt einen gibt, bleibt jedoch im Dunkeln. Die Musikalische Einordnung erfolgt ganz klar in die Kategorien Minimal Electro, Retro Pop, Angst Pop und Cold Wave. Geboten wird ein wirklich sehr experimentelles und abwechslungsreiches Album. Es klingt wie eine Veröffentlichung aus den frühen Achtzigern, als hier in Deutschland noch richtig gute, radiotaugliche Musik produziert wurde. Natürlich gibt es auch heute noch reichlich gute Veröffentlichungen aber diese werden nun keinesfalls mehr im öffentlichen Rundfunk angeboten. Beispielsweise erinnert der Track "Augen" doch sehr an die guten alten DAF, wobei der Gesang bei diesem Lied fast in Richtung Joachim Witt tendiert. Herrlich, es kommt eine nostalgische Stimmung auf. Wobei ich ausdrücklich darauf hinweisen möchte, nur um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen, dass es sich hier nicht um ein laues NDW Remake handelt! Aufgrund der bereits erwähnten hohen Abwechslung ist die Stimmung bei den anderen Stücken wieder eine ganz andere. Als weitere Vergleiche müssen noch ECHO WEST und LADYTRON genannt werden. "Hunde tanzen" ist ein Instrumental und kommt sogar etwas nach der neuen KIRLIAN CAMERA CD. Auch bei der Covergestaltung hat man sich viel Mühe gegeben, dieses ist eine Augenweide und passt ausgezeichnet zu der damit verpackten Musik. Ein rundum gelungenes Meisterwerk, geprägt durch hochanspruchsvolle Popmusik. Eine Brücke von der Gegenwart zurück in unsere Jugendtage. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, wieder einmal eine Schallplatte die in keiner gut sortierten Sammlung fehlen darf. Also, "Hunde wollt ihr ewig tanzen"? [J.S. für Eternal Soul]
.: IN HOC SIGNO VINCES :.