Rennicke & fleischgewordene Anachronismen vs. Bomberjack

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Beitragvon And242 » 08.09.2009 (12:57)

Kenaz hat geschrieben:Wer ist übrigens vorhin noch mal "davon ausgegangen, dass gute Musik das ist, was einem gefällt"? - Objektivität?! :wink:

Nein, das ist Subjektivität und war auch so gemeint! Jeder entscheidet für sich, was einem gefällt und nicht irgendwelche Intellektuellen.

Objektivität fängt dort an, wo man für die Diskussion den eigenen Geschmack außenvorlässt. Wenn also die Mehrheit einen Song gut findet, ist davon auszugehen, dass es dieser auch ist, ob er nun von Bohlen kommt oder nicht. Dazu noch Dein Zitat:

Kenaz hat geschrieben:Ist Popularität ein hinreichender Indikator für Qualität? - Doch wohl eher nicht.

Objektiv ja, subjektiv nicht unbedingt.

Mit Deinen Ausführungen zu U2 gebe ich Dir völlig recht. Ich habe mich aber bewusst nur auf diesen Song gestürzt, um zu zeigen, dass ein anspruchsvoller Song nicht unbedingt als solcher verstanden werden muss. Es war sicherlich nicht deren Ziel, eine Sauf- und Party-Hymne zu komponieren, aber vielleicht schon eine Vielzahl von Menschen zu erreichen.
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Beitragvon KaftKrammer » 08.09.2009 (13:29)

And242 hat geschrieben:Es war sicherlich nicht deren Ziel, eine Sauf- und Party-Hymne zu komponieren,


das kann jedem passieren ;)
Wenn du dich umsiehst auf den Straßen und Plätzen, in den Clubs und Diskotheken, in den Foren und Chaträumen; wenn du aufmerksam bist und genau beobachtest, wenn du klaren Geistes bleibst und deine Auffassung nicht trüben lässt, wirst du jemanden finden, der mehr Industrial ist als du...
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Beitragvon And242 » 08.09.2009 (13:30)

Volltreffer :lol:
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Beitragvon Goat93 » 08.09.2009 (13:31)

Nun die Gretchenfrage...

Was ist wenn die Rechten Musiker sich auch als Künstler und Musiker,
weniger als Propagandamittel verstehen? Skrewdriver wurde ja schon
genannt, Ian Staurt hat sich selbst als Musiker gesehen, der eine
Politische Aussage hat. Er hat sich nicht als politiker mit Gitarre gesehen.
Bei den Härteren Fällen wie Landser ist es aber ebenso.

Zur anderen Seite ist aber Politische Musik völlig normal. Ob im Punk/Pop
Bereich, HipHop (weil es ja schon genannt wurde), Metal usw usf.
Es treten Ideologen auf, die die Musik als Mittel zur Politischen Ausrichtung
benutzen. Da ist Politik mit der Musik direkt verbunden, genauso wie bei
den rechten. Auch alles links liegen lassen?

Figuren wie Annett und Rennicke sind weitaus "gefährlicher"


Was ist denn daran "gefährlicher" wie bei den Toten Hosen oder Wizo?
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Beitragvon And242 » 08.09.2009 (13:35)

Weiß ich auch nicht. Es ist auch nicht Rennicke, der mir die Fresse einschlägt, sondern ein rechter Unterschichten-Hool.
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Beitragvon Goat93 » 08.09.2009 (13:43)

Rennicke verleitet den Hool aber dazu, zuzuschlagen :wink:

Die Musiker in den Musikbereichen Punk, RAC und Oi liefern
in den meisten Fällen die Gründe (ausreden ist besser) warum
jemand agressiv sein kann oder "sollte".

Alle sind gegen dich, keiner hat dich liep, wehr dich blabla
ausländer nehmen dir die hamster weg, wehr dich
deutschland ist auf deiner weltkarte gar nicht sichtbar, wehre dich

oder eben
nazis regieren die welt - wehre dich
bonzen nazis machen dich fertig - wehre dich
überall nazis wo du hinsiehst - whre dich
nazis hassen dich, wehre dich
nazis mögen deinen ausländischen freund nicht weil ist eben so...
nazis sind böse, weil sie böse sind und deswegen weißt du ja....

denken ist da generell eher glücksache, das soll die Musik ja übernehmen
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Beitragvon And242 » 08.09.2009 (13:58)

Und deshalb sind auch nicht die Amokläufer schuld, sondern die Computerspiele.
Wäre da nicht der Minirock gewesen... lassen wir das.

Aufrufe zur Gewalt höre ich weder von Rennicke noch von den Toten Hosen.
Rechtfertigung für eigene Zwangsneurosen kann man in jedem Mickey Mouse Heft finden. Deshalb ist den Menschen mit dem Mittel der Bildung die Dummheit auszutreiben und die Rattenfänger werden nur noch belächelt!
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Beitragvon lance_dance » 08.09.2009 (14:05)

Goat93 hat geschrieben:Skrewdriver wurde ja schon
genannt, Ian Staurt hat sich selbst als Musiker gesehen, der eine
Politische Aussage hat. Er hat sich nicht als politiker mit Gitarre gesehen.


Dann hör Dir mal Herrn Stuarts Aussage ab 1:50 in folgendem Clip an:

http://www.youtube.com/watch?v=5kGccOEj ... PL&index=5

Was es da über 5 Seiten zu disskutieren gibt versteh ich allerdings nicht. Jeder hört was er hören will und gut.
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Beitragvon Kenaz » 08.09.2009 (14:10)

And242 hat geschrieben:Jeder entscheidet für sich, was einem gefällt und nicht irgendwelche Intellektuellen.

Objektivität fängt dort an, wo man für die Diskussion den eigenen Geschmack außenvorlässt. Wenn also die Mehrheit einen Song gut findet, ist davon auszugehen, dass es dieser auch ist, ob er nun von Bohlen kommt oder nicht. Dazu noch Dein Zitat:

Kenaz hat geschrieben:Ist Popularität ein hinreichender Indikator für Qualität? - Doch wohl eher nicht.

Objektiv ja, subjektiv nicht unbedingt.

- Ach ja? Du stützt Dich hier ausschließlich auf quantitative Kriterien. Die haben mit der Kategorie "Qualität" allerdings nicht das geringste zu tun: Dass Simmel mehr Leser als Jünger hat, macht ihn deshalb noch lange nicht zum besseren Schriftsteller. Und diese Feststellung hat nichts mit dem Qualitätsdiktat von "irgendwelchen Intellektuellen" zu tun, sondern mit der Bedeutung der Worte "Qualität" und "Quantität". :roll:
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Beitragvon And242 » 08.09.2009 (14:15)

Kenaz hat geschrieben:Du stützt Dich hier ausschließlich auf quantitative Kriterien. ... Und diese Feststellung hat nichts mit dem Qualitätsdiktat von "irgendwelchen Intellektuellen" zu tun, sondern mit der Bedeutung der Worte "Qualität" und "Quantität". :roll:

Ja, genau das tue ich, weil es das einzige ist, was sich wirklich beziffern lässt. Qualität definiert jeder anders.
Demzufolge müsste es ja eine klare Definition von Qualität geben.
Wenn ich aber qualitativ anspruchsvolle Filme im Bekanntenkreis zeige, kommt meist das Ergebnis: "Der Film ist scheiße". Dann sage ich: "Das ist Qualität." Antwort: "So ein Blödsinn"
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Beitragvon lance_dance » 08.09.2009 (14:17)

Kenaz hat geschrieben:Und diese Feststellung hat nichts mit dem Qualitätsdiktat von "irgendwelchen Intellektuellen" zu tun, sondern mit der Bedeutung der Worte "Qualität" und "Quantität".


Qualität ist relativ. Manch einer macht die Qualität an quantitativen Kriterien fest, das hängt vom jeweiligen Framework der Person ab.

Edit: Da hat sich wohl mein Posting mit dem von And242 überschnitten.
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Beitragvon haiwire » 08.09.2009 (15:43)

fr möchte in erster linie seine cds verkaufen, daher ist er wohl eher musiker denn agitator.
selbst wenn ich mir forseti, darkwood usw anhören würde (was musikalisch durchaus vergleichbar ist), käme er trotzdem nicht in frage, da textlich einfach nicht tragbar, damit meine ich vor allem die hölzernen wortspiele, ich erinnere mich mit graus an irgend einen heuler mit der zeile "diese rasse ist einfach klasse", am ende stellte sich heraus dass es um den dt. schäferhund geht, haha. diese rechte politisches kabarett nummer ist schon ziemlich lächerlich, von der oft holprigen syntax kann man mal absehen, die hat die dt. neofolk fraktion auch (belborn zb).

mit dij, c93 usw hat der gute wie hier schon richtig erkannt absolut nichts gemeinsam.
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Beitragvon Kenaz » 08.09.2009 (21:46)

Ach, lassen wir's. :mrgreen:
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Beitragvon SCHRUMBLDID » 09.09.2009 (8:34)

haiwire hat geschrieben:selbst wenn ich mir forseti, darkwood usw anhören würde (was musikalisch durchaus vergleichbar ist), käme er trotzdem nicht in frage, da textlich einfach nicht tragbar

Das stimmt. Die Texte gehen größtenteils gar nicht wie das Beispiel

haiwire hat geschrieben:damit meine ich vor allem die hölzernen wortspiele, ich erinnere mich mit graus an irgend einen heuler mit der zeile "diese rasse ist einfach klasse", am ende stellte sich heraus dass es um den dt. schäferhund geht, haha. diese rechte politisches kabarett nummer ist schon ziemlich lächerlich

nur allzugut verdeutlicht.
Das erinnert mich auch an ein Lied von ihm, in dem er Adolfs Wiegenfest am 20.April textlich feiert ("ne echte Persönlichkeit, Adi Ehrenmann, goldene Jahre". Erst am Liedende bekommt Adolf einen Nachnamen (Schärf), und dieser Schärf wurde auch am 20.April geboren.
Solche Spielchen sind/wären mir einfach zu plump. (ändert aber nichts daran, dass ich circa 2 Lieder rein vom Musikalischen her nicht schlecht finde und musikalische Parallelen zu manch deutschen Neofolkbands sind m.E. nach nicht von der Hand zu weisen.
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Beitragvon Phelios » 09.09.2009 (8:57)

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