TG - Konzept

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TG - Konzept

Beitragvon SK » 20.07.2003 (21:32)

Hallöchen,

an verschiedener Stelle wurde mittlerweile geäußert, daß eine richtige Auseinandersetzung mit den Konzepten verschiedener "Industrialbands" bis jetzt nicht stattgefunden hat. Mit Laibach möchte ich jetzt nicht beginnen, da ich darüber genug informiert bin (Inke Arnts).
Weiß einer von euch welches Grundkonzept hinter TG steckt? "Nazi" und "Provokation" als Erklärung ist flach und unzuteffend. Mich würde "es" interessieren was es wäre, wenn hinter TG mehr stecken würde als "nur" Musik.
Hoffe auf einen sachlichen und angenehmen Austausch, ansonsten hätte chikan recht... :wink:

Mit freundlichen Gruß an alle
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Re: TG - Konzept

Beitragvon WaD » 20.07.2003 (21:49)

SK hat geschrieben:Weiß einer von euch welches Grundkonzept hinter TG steckt?


das buch "wreckers of civilisation" (black dog publishing) gibt da einen sehr guten überblick
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Re: TG - Konzept

Beitragvon SK » 20.07.2003 (21:55)

WaD hat geschrieben:das buch "wreckers of civilisation" (black dog publishing) gibt da einen sehr guten überblick


Danke, ich bin aber auf eine Diskussion aus. Ein Buch lesen ist "konsumieren", ein Gespräch unter mehreren ist wirkliche Reflektion, Meinungsaustausch, die durch Frage und Antwort "Schattierungen" an den Tag bringen kann.
Was steht denn im Buch?
Trotzdem vielen Dank!

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Re: TG - Konzept

Beitragvon eSpunkt » 20.07.2003 (22:11)

SK hat geschrieben:Weiß einer von euch welches Grundkonzept hinter TG steckt? "Nazi" und "Provokation" als Erklärung ist flach und unzuteffend. Mich würde "es" interessieren was es wäre, wenn hinter TG mehr stecken würde als "nur" Musik.


also, IMHO ist es vor allem die reflektion und dokumentation der eigenen lebensumstände, die hinter TG steckten: "wir arbeiten an privater dokumentation. wir haben den schritt in die arena der öffentlichkeit getan und arbeiten mit archetypen der populärkultur. wir leben unser leben wie einen film; wir versuchen jede szene interessant für's publikum zu gestalten. wir benutzen die presse, jede unserer aktivitäten wie in einem tagebuch festzuhalten. unsere dokumentation findet in tageszeitungen und zeitschrift statt." (aus dem CT statement "annihilating reality in: Bronsen & Gale (Hrsg) "performance by artists", zitiert nach hartmann "show me thee bunker, darling" in: hartmann/pott "rock session 6")

recht wichtig zum verständis von TG ist also das wissen um ihren ursprung in der kunst-szene unter den name COUM Tranmissions. die ablehnung des etablierten kunstbetriebes hat CT dazu gebracht, diesen bereich zu verlassen.

eS.
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Re: TG - Konzept

Beitragvon WaD » 20.07.2003 (22:22)

SK hat geschrieben:Was steht denn im Buch?


die geschichte von coum transmissions und throbbing gristle. sehr umfangreich.

auch wenn du auf gespräch aus bist das buch kann ich dir trotzdem empfehlen
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Beitragvon SK » 23.07.2003 (12:49)

Wars das?
Bin noch am sammeln...
Keine Erzähllaune?
Muß man erst jemanden beleidigen um eine Antwort zu bekommen?

Doch das Buch kaufen...?
Dabei spare ich doch für mein Porno-Abo!! :lol:

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Beitragvon NedeN » 23.07.2003 (19:28)

Hm, ich denke egal ob CT oder TG, beides ist aus ihrem Lebensraum heraus entstanden. Die Auflehnung gegen die damalige 2Klassengesellschaft in England und dem Kontrollwahn der Regierung um Thatcher herum. Zu dieser Zeit wurden solche Dinge durchgesetzt wie das abschaffen der freien Schulmilch an den Arbeiterschulen oder verschiedene Gesetze contra freie Meinungsäußerung.
TG haben darauf reagiert in dem sie alles verneint haben was "normal" war und gleichzeitig versucht durch Schockelemente das Publikum aufzurütteln. Ich denke das sich einiges erklären läßt wenn man die Situation in England zu dieser Zeit betrachtet.
Ein Einblick bieten da auch die zahlreichen Interviews, nicht nur mit TG:

"The terrace opposite stops short in the grey air, thick with moisture, revealing vistas of factories, tower blocks, endless tightly patterned semi`s...hills in the distance. Sometimes the factories work at night - the noise can be heard in the house, filtering through dreams: dull percussive, hypnotic." Cabaret Voltaire `78

Sicherlich ist damit nicht alles erklärt aber ich finde es gibt eine Ahnung darüber warum sie es getan haben.
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Beitragvon MiB » 17.08.2003 (9:05)

NedeN hat geschrieben:Hm, ich denke egal ob CT oder TG, beides ist aus ihrem Lebensraum heraus entstanden. Die Auflehnung gegen die damalige 2Klassengesellschaft in England und dem Kontrollwahn der Regierung um Thatcher herum. Zu dieser Zeit wurden solche Dinge durchgesetzt wie das abschaffen der freien Schulmilch an den Arbeiterschulen oder verschiedene Gesetze contra freie Meinungsäußerung.



Regierungszeit M. Thatcher: 1979-1990
Geschichte 6, setzen.
:lol:
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Beitragvon NedeN » 17.08.2003 (19:03)

Danke für den Hinweiß, aber ob mit Maggie oder ohne, all diese Elemente gab es vor ihr auch schon in England und wurden während ihrer Amtszeit nur massiver Vorangetrieben.
Aber gib doch lieber mal deinen "Part" zu TG`s Geschichte ab... :wink:
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Beitragvon MiB » 17.08.2003 (21:02)

Ich kann auch nur Stichworte liefern, zumal ich TG nicht für besonders politisch halte (wären sie`s gewesen, hätte Cosey nicht bis in die 80er Pornos gedreht) und diesen Background bei denen auch nicht sehe (im Gegensatz zu Test Dept).
Futurismus( Luigi Russolo), Vorticism und Bruitism waren wohl maßgebliche Einflußfaktoren (die Futuristen zogen ähnliches schon 60 Jahre vor TG in Mailand, Rom usw. ab). Was wirklich neues haben TG also nicht aus dem Hut gezaubert, aber vielleicht war es ein Versuch, es diesmal konsequenter durchzuziehen. Warum Chris Carter dann allerdings so ne fette ABBA Plattensammlung hat, weiß ich auch nicht. :)
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Beitragvon eSpunkt » 17.08.2003 (21:10)

MiB hat geschrieben:zumal ich TG nicht für besonders politisch halte (wären sie`s gewesen, hätte Cosey nicht bis in die 80er Pornos gedreht)


vielleicht stehe ich jetzt gerade mächtig auf der leitung, aber wo schliessen sich denn politisches bewußtsein und das drehen von pornos (erst recht, wenn dies als teil eines übergeordneten kunstkonzeptes geschieht) aus?

eS.
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Beitragvon NedeN » 18.08.2003 (2:09)

vielleicht stehe ich jetzt gerade mächtig auf der leitung, aber wo schliessen sich denn politisches bewußtsein und das drehen von pornos (erst recht, wenn dies als teil eines übergeordneten kunstkonzeptes geschieht) aus?


Sehe ich genauso. Immerhin war eines der Ziele von TG einen absoluten Gegenpol zur Gesellschaft zu bieten ob das immer sinnvoll war ist ein anderer Punkt. Außerdem waren ja schon zu COUM-Zeiten immer wieder pornographische Elemente im Spiel um eben die vermeintlich konforme Masse aufzurütteln.
Mit den Futuristen kenne ich mich bei weitem nicht so gut aus aber ich sehe nicht so viele Parallelen zu TG. Auch bei der Darstellung ihres Konzept Bzw. Gedankenguts sehe ich diese nicht aber wie schon gesagt dazu kenne ich den Futurismus nicht gut genug.
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Re: TG - Konzept

Beitragvon <<Azid>> » 18.08.2003 (9:32)

SK hat geschrieben:
WaD hat geschrieben:das buch "wreckers of civilisation" (black dog publishing) gibt da einen sehr guten überblick


Danke, ich bin aber auf eine Diskussion aus. Ein Buch lesen ist "konsumieren", ein Gespräch unter mehreren ist wirkliche Reflektion, Meinungsaustausch, die durch Frage und Antwort "Schattierungen" an den Tag bringen kann.
Was steht denn im Buch?
Trotzdem vielen Dank!

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Dunkel erinnere mich, das es REFLEXION heisst... und hat wenig mit Meinungsaustausch zu tun ;)
Der Nachteil des Himmels besteht darin, daß man die gewohnte Gesellschaft vermissen wird.
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