Frauenpower im Industrial

smalltalk, empfehlungen, diskussionen ...

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Beitragvon <<Azid>> » 05.06.2003 (9:41)

Auch hier kann man dem Leif nur beipflichten: Egal welche "Szene" man hier zur Betrachtung heranziehen würde- alle werden sich bei genauerer Betrachtung als inhomogen erweisen...

Wie sagte mr. M. Twain so schön: Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der Persönlichkeit. Trage deine Klage bitte der Gesellschaft vor, die solch einen Unsinn verzapft- da sollte man nicht die einzelnen Szenen ansprechen, das Problem ist etwas grösser ;)
Der Nachteil des Himmels besteht darin, daß man die gewohnte Gesellschaft vermissen wird.
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Beitragvon chikan » 05.06.2003 (9:47)

MTPA hat geschrieben:
CosmiC WizarD hat geschrieben:@MTPA:

Wenn deiner Meinung nach die Szene (und ich hoffe, wir sprechen über dieselbe "Szene") aus

1. mitläufern

2. tendenziell eher ungebildeten

3. unreflektierten menschen


besteht, dann würde es mich interessieren, zu welcher dieser Gruppen du dich selbst zählst...?

Greetz,
CosmiC


ich fühle mich gottseidank keiner szene zugehörig. kann aber aufgrund langjährigem aktiven musikmachens in dieser szene durchaus einschätzen wie diese aussieht.


Regional ergeben sich übrigens einige Unterschiede.
Zudem hat sich in den letzten Jahren sehr sehr viel getan.
Heute noch zu sagen, alles im überblick zu haben ist einigermaßen vermessen (IMO). Da hilft auch das beste Musizieren nicht.
Was weiß denn ich, ich guck doch auch nur zu!

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Beitragvon jedi » 06.06.2003 (12:40)

Vielen Dank MPTA!
Ohne Deine Weisheit wäre ich sonst dumm gestorben...
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Beitragvon SK » 06.06.2003 (12:43)

Ich bin dafür MPTA zum Mitglied des Monats zu küren!!!!! *knutsch*
ich kann euch auch nicht leiden...
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Beitragvon chikan » 06.06.2003 (13:05)

SK hat geschrieben:Ich bin dafür MPTA zum Mitglied des Monats zu küren!!!!! *knutsch*


Dafür! Gibts da ne Prämie?
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Die Swastika

Beitragvon MK » 06.06.2003 (13:41)

Anmerkung zum Thema "Swastika" bzw. das Zurückgreifen auf Symbolismus dieser Art als Provokation:

Es ist sicher kein Geheimnis, daß zu Hochzeiten des Punk sehr offensiv mit der Swastika als Provokationsmittel umgegangen wurde, und zwar in einem unpolitischen Kontext - sofern man kulturell im 20. Jahrhundert von "unpolitisch" sprechen kann.

Auch auf die Gefahr hin, daß Nazisymbolik - als nichts anderes wird die Swastika seit Aufstieg und Fall des Dritten Reiches gesehen, dank Adolf... - und Runenlehre als "cool" und "standesgemäß" gelten, spiegelt die Verwendung dieser in erster Linie eine Äußerung als Außenseiter wieder.

So läuft das Land Italien politisch sicherlich nicht Gefahr, rechts abzurutschen - ebenso wenig wie Deutschland -, obwohl gleichermaßen das rechte Spektrum am Stiefel recht ausgeprägt ist. Die Verwendung des "römischen Grußes" und faschistischer Symbolik stellt für viele jungen Italiener eher die, leider, einzige Alternative zur langsam steigenden Volksverblödung in diesem Lande dar. Sogenannte Fußballfans, die bekannten "Ultras", hauen den Leuten gern auf die Fresse und wem ist es bei einem Länderspiel nicht auch schon einmal komisch vorgekommen, daß irgendwelche abgeknallten Italiener auf ihren Tribünen stehen und demonstratiov den Arm heben?!

Eine gezielt politische Motivation steht generell nicht dahinter - mit Ausnahmen, versteht sich! Das größte Problem dürfte die unreflektierte Handhabung von Symbolik und Ausspruch sein.

Und ja... Ist "Mitläufertum" nicht allzumenschlich? Wir sind Herdentiere und schließen uns gern einer Sache an, die wir attraktiv opder unterstützenswert finden. Leider fehlt gerade in dieser Szene, wenn man von einer solchen sprechen kann, der Antrieb und Mut zum "sich neu erfinden". Dies könnte in der Tat irgendwann ihr Todesurteil sein...
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Beitragvon SK » 06.06.2003 (16:37)

chikan hat geschrieben:Dafür! Gibts da ne Prämie?


Nein!!! Wir wollen doch diesen Titel nicht mit materiellen Belohnungen beleidigen! Ich bin dafür das der Avatar einen Monat lang auf der Titelseite prangt, schön umrahmt, in diesem Fall sogar ein hübscher. Er soll uns strahlen wie die Sonne, uns allen Vorbild sein, unser Denken und Handeln soll sich nach seinen Worten richten, auf das er uns in eine größere, hellere Zukunft führt. Er soll der neue Krach-Messias sein und wir seine Jünger, die sich vertauensvoll an seinen warmen Busen lehnen und von ihm Hoffnung schöpfen, ja... ich sehe es, schon kehren die Götter in die verlassenen Tempel und Dissen zurück - na ja, wenigstens einen Monat lang. *gaga*

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Re: Die Swastika

Beitragvon .siamesiC Twin. » 06.06.2003 (16:57)

MK hat geschrieben:Anmerkung zum Thema "Swastika" bzw. das Zurückgreifen auf Symbolismus dieser Art als Provokation:


hier ne vielleicht interessante seite zum geschichtlichen hintergrund:

http://www.faluninfo.de/2001/maerz/kultur20010301.htm
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Beitragvon chikan » 06.06.2003 (17:18)

SK hat geschrieben:
chikan hat geschrieben:Dafür! Gibts da ne Prämie?


Nein!!! Wir wollen doch diesen Titel nicht mit materiellen Belohnungen beleidigen! Ich bin dafür das der Avatar einen Monat lang auf der Titelseite prangt, schön umrahmt, in diesem Fall sogar ein hübscher. Er soll uns strahlen wie die Sonne, uns allen Vorbild sein, unser Denken und Handeln soll sich nach seinen Worten richten, auf das er uns in eine größere, hellere Zukunft führt. Er soll der neue Krach-Messias sein und wir seine Jünger, die sich vertauensvoll an seinen warmen Busen lehnen und von ihm Hoffnung schöpfen, ja... ich sehe es, schon kehren die Götter in die verlassenen Tempel und Dissen zurück - na ja, wenigstens einen Monat lang. *gaga*

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Wo dann einen ganzen Monat lang TG und Whitehouse läuft?
Naja, wenn es weiter nichts ist?
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Symbolik

Beitragvon MK » 07.06.2003 (0:44)

.siamesiC Twin. hat geschrieben:hier ne vielleicht interessante seite zum geschichtlichen hintergrund


Vielen Dank! Eine sehr interessante Arbeit ist übrigens auch Karlheinz Weißmann's "Schwarze Fahnen, Runenzeichen - Die Entwicklung der politischen Symbolik der deutschen Rechten zwischen 1890 und 1945". Auch wenn der Autor mittlerweile dem konservativen bzw. rechten Spektrum zugeordnet wird, handelt es sich um eine recht fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema Symbolik, welche sich nicht ausschließlich auf Deutschland beschränkt. Hier wird u.a. auch auf den Ursprung der Swastika hingewiesen, welcher sich nach wie vor nicht eindeutig durch die Schulwissenschaft klären läßt. Sehr interessant auch ein Exkurs in die weltweite Verwendung dieses Symbols bis zur Ära des Dritten Reiches mit kleinen Kuriositäten, wie das Emblem der "Esquadre Lafayette", einer US-amerikanischen Einheit im Verlauf des Ersten Weltkrieges, das ein Idianerhaupt mit Kopfschmuck und Swastika zeigt. Das Buch könnte eine gute Quelle für den Einstieg in diese Thematik darstellen, da es diverse Abgrenzungen und Unterscheidungen aufzeigt, die in der allgemein "neutralpolitischen" Haltung des Nachkriegsdeutschland nur zu oft übersehen und vergessen wird.
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Re: Symbolik

Beitragvon MTPA » 08.06.2003 (11:00)

ich frage mich aus welchem grund symbolen wie bspw. dem hakenkreuz/swastika nach wie vor eine solche bedeutung beigemessen wird.
und vor allem: was hat das mit industrial zu tun?

cool...das sidvicioushatauchhataucheinhakenkreuztshirtgetragen argument rockt ja nach wie vor. nur leider war die motivation der punkbewegung (mitte 70er jahre) eine andere. ausserdem haben diese leute eine andere aussage getroffen als bspw. dagda mor (this sun for europe).
das ist über 25 jahre her und seitdem hat sich gesellschaftlich und auch subkulturell einiges geändert.

hast du schon mal einem (deutschen) juden gegenübergestanden der gerade einen dijösitarnjackenträger begegnet ist? die frage ist doch wen wollen besagte menschen provozieren? ist es eine bewusste provokation oder eine modeerscheinung? und worin liegt der sinn?

ich glaube ja, dass die jungs die es nötig haben entsprechende symbole zu tragen und sich entsprechend zu äussern, an einem extremen selbewusstseinsdefizit leiden. mit scheitelfrisur und blutharschanstecker ist schnell mal ein wenig respekt verschafft.

was ist so reizvoll an der WII thematik? gibt es nicht relevantere politische/gesellschaftliche inhalte mit denen es sich besser auseinanderzusetzen gilt? und vor allem mit denen man ach hervorragend provozieren kann?

bis später
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Beitragvon YelworC » 08.06.2003 (11:43)

Nun, ich habe noch nie jemanden aufgrund bestimmter und schwerwiegender Runenbehangenheit oder Haarmuster mehr Respekt als anderen zugestanden, gleichwohl ich den Zusammenhang Scheitel-Rune in vielerlei Kausalketten (so auch in dieser hier) nicht nachvollziehen kann. Ist ein Scheitel provokant? Ist ein Scheitel politisch? Wenn nein, wann wird er politisch? Ich sehe in der Haartracht der Leute kein Problem und schon gar keine Koketterie mit irgendeiner Szene.
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Re: Symbolik

Beitragvon MK » 08.06.2003 (13:15)

hast du schon mal einem (deutschen) juden gegenübergestanden der gerade einen dijösitarnjackenträger begegnet ist? die frage ist doch wen wollen besagte menschen provozieren? ist es eine bewusste provokation oder eine modeerscheinung? und worin liegt der sinn?


um es vorwegzustellen, geschätztes mitglied MTPA, fielen meine kommentare zum thema "symbolik und swastika" keinesfalls wertend aus, d.h. sinn und unsinn der verwendung zum zweck der provokation habe ich mich gar nicht erst vertieft... im übrigen denke ich, gibt es landläufig genug literatur zum thema und die diversen strömungen, so daß meine zwei cent kaum ansatzweise von nöten sind...

warum die swastika reizvoll ist? und warum die WW2 thematik? interessante frage - mögliche antworten sind erwünscht!

übrigens sind auch fast 60 jahre seit dem bombenkrieg vergangen. was daran heute noch so reizvoll erscheint, bleibt auch mir schleierhaft... trotzdem gab's zum "jubiläum" tv-sondersendungen in dauerbeschallung.

sinn und unsinn ist eben so eine sache... ich denke unsere kleine diskussion wird kaum einen halbwegs kompletten lösungsansatz liefern.

leider hatte ich noch nicht das vergnügen, einem treffen zwischen juden und marschierern beizuwohnen. allerdings rührt das auch nichts am grund der tatsachen und umstände. es mag auch juden geben, die mit DIJ und konsorten ganz und gar kein problem haben.

vielleicht geht es auch nur darum: unser gegenseitiges päckchen endlich abzulegen...

in diesem sinne, weiterhin konstruktiv!
mk
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Beitragvon haiwire » 24.06.2003 (8:28)

Das sehe ich aber komplett anders. meines erachtens besteht der grossteil dieser ?szene? aus:

1. mitläufern

2. tendenziell eher ungebildeten

3. unreflektierten menschen


da ist schon was wahres dran, nur unterscheide ich leute, die sich ernsthaft mit vorhandenen oder nichtvorhandenen inhalten auseinandersetzen, von phrasendreschern (meist eher im jugendlichen alter). l
so nach dem motto: gestern noch landser, heute Bluth**sch und übermorgen reinhard may.
geschichten wie vaws betrachte ich nicht ernsthaft als teil der szene, ich denke, hier wurde einfach ausgetestet, wo märkte erschlossen werden können. blöd natürlich, wer sich hat kaufen lassen. einige bands, wie z.b. jack or jive wußten wohl auch nicht so recht, mit wem sie sich hier eingelassen haben, als entschuldigung sollte das aber nicht gelten. es sollte schon zu denken geben, wenn so ein beschissenes produkt wie der thorak-sampler dabei rauskommt, man lese nur mal aufmerksam das vorwort und zähle die rechtschreibfehler.

ich habe in meinem freundeskreis auch keine leute, die "irgendwie verboten" aussehen, noch sich so benehmen, trotzdem viele davon sich mit experimenteller musik beschäftigen.
ich sehe die ganze sache nicht so negativ, denn in der vergangenheit hat sich gezeigt, daß die, welche am lautesten schreien sich meist ganz schnell eine neue spielwiese suchen.
ä!§$%&/()][}{=?*öü+#-.,µ|<>@^°
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