political (in-)correctness

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Beitragvon Seelensturm » 14.01.2006 (10:57)

MythosKorps hat geschrieben:(Ja, meine Herren! Man kann über die USA sagen, was man will, aber wenigstens die Meinungsfreiheit ist dort ein hohes Gut. Und wenn dort z.B.einer als Hitler Karrikatur rumläuft, dann lacht man ihn aus und fertig.


Grenzenlose Meinungsfreiheit war wahrscheinlich auch vor 1933 in Deutschland der ausschlaggebende Punkt, das die NSDAP unter Führung eines nicht unbekannten Herren an die Macht kam (oder war es vllt. doch ganz anders?).

Man sieht auch wo, diese "Meinungsfreiheit" in den USA hinführt, wenn man mal betrachtet, das fast die Hälfte der Amerikaner glauben, das sie ein Konstrukt Gottes sind. Wer wagt denn da noch anderer Meinung zu sein. Da könnte ich mir vorstellen, das die mitten auf so ner Propangandaveranstaltung gesteinigt werden. Und das nur weil sie sagen, das der Mensch doch dem Affen entstammt. Bei vielen kann man das bis heute nicht leugnen... ;)

Ich finds z.B. nicht in Ordnung, wenn in Deutschland Journalisten in ihrer Tätigkeit eingeschränkt werden. Und ich sage auch, das Politiker (nicht alle) im erweiterten Sinne Verbrecher sind. Und? Steht jetzt gleich der Verfassungsschutz vor meiner Tür?
Moment, es läutet... :lol:



P.S. Ich schweifte schon wieder zu weit vom Thema ab. Außerdem muss ich mich vor dem Herrn Klugsch... äh, Herzschmerz in acht nehmen. Sorry! :twisted:
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Beitragvon a.nienie » 14.01.2006 (11:11)

SimonSchall hat geschrieben: ... Was ich nur arg dran find ist das die Grey Wolves den veröffentlichen ... Hätt mir nicht gedacht das die so ne radikale Einstellung haben und unterstützen ...

allerdings, das war auch mein gedanke.
aber anscheinend geht man da anders mit um...
rrr haben die cd-r auch im programm,
das wundert mich noch ne ecke mehr...
möchte noch ergänzen: vor allem musikalisch wundert mich das.
MythosKorps hat geschrieben:Ja, meine Herren! Man kann über die USA sagen, was man will, aber wenigstens die Meinungsfreiheit ist dort ein hohes Gut. Und wenn dort z.B.einer als Hitler Karrikatur rumläuft, dann lacht man ihn aus und fertig.

möchte ich mal bezweifeln...
vielleicht in diese richtung. aber die bruchstücke,
die hierher herüberschwappen klingen eher nach
"freedom of speech - just watch what you say"
oder mist-verstehe ich da was?
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Beitragvon Toxxiq » 14.01.2006 (11:31)

Seelensturm hat geschrieben:Grenzenlose Meinungsfreiheit war wahrscheinlich auch vor 1933 in Deutschland der ausschlaggebende Punkt, das die NSDAP unter Führung eines nicht unbekannten Herren an die Macht kam (oder war es vllt. doch ganz anders?).


Ja, ganz anders. Es gibt da auch genügend empfehlenswerte Literatur, um die Sache ein wenig zu erhellen und nicht immer mit heutigen Maßstäben beurteilen zu müssen.

Empfehlung, da nur gute 100 Seiten und schnell gelesen:

"Sebastian Haffner - Anmerkungen Zu Hitler"

P.S.: Findet man zur Not auch beim Esel als pdf-file
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Beitragvon Seelensturm » 14.01.2006 (12:10)

Jup, Danke!

Werde ich mir mal zu Gemüte ziehn.

Natürlich sind die Zeiten von damals nicht unbedingt mit den heutigen zu vergleichen. Schon allein wegen der geschichtlichen Erfahrung. Aber Dumme, die andere Dumme finden gibts immer. Und das manchmal nicht zu wenig. Und da nehmen sich viele der Meinung anderer an, OHNE ZU üBERLEGEN.
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Beitragvon And242 » 14.01.2006 (12:16)

Seelensturm hat geschrieben:Aber Dumme, die andere Dumme finden gibts immer. Und das manchmal nicht zu wenig. Und da nehmen sich viele der Meinung anderer an, OHNE ZU üBERLEGEN.

Was hat man denn sonst für Alternativen!?
Etwa selber denken und 'ne eigene Meinung bilden?

Davon mal abgesehen, sind die Steuerer eigentlich gar nicht dumm. Die wissen schon wie der Hase läuft.
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Beitragvon Kenaz » 16.01.2006 (13:49)

Pardon, dass ich a) das Thema noch mal aufwärme, nachdem es just im Begriff war zu erkalten, und b) letztlich "nur" die Anmerkung meines unmittelbaren Vorredners ausführe - es juckt mich einfach zu sehr in den Fingern ... 8)

Seelensturm hat geschrieben:Aber Dumme, die andere Dumme finden gibts immer. Und das manchmal nicht zu wenig. Und da nehmen sich viele der Meinung anderer an, OHNE ZU üBERLEGEN.

- Die interessante Frage, die sich dem geneigten Leser in diesem Zusammenhang aufdrängt, lautet: Wer bestimmt mit welcher Legitimation und anhand welcher Kriterien, wer oder was "dumm" ist? Und wer enthält sodann mit welchem Recht den sog. "Dummen" den kreativen Output anderer sog. "Dummer" vor? - Du? Ich? Muß man dafür studiert haben? Braucht man ein bestimmtes Parteibuch dafür? Muß man eine bestimmte Weltanschauung dafür haben, etwa "lupenreiner Demokrat" sein? Und wer prüft die dann mit welcher Legitimation nach?

Wie schon And242 im vorangegangenen Beitrag nahelegt, so bilde auch ich mir gerne selbst ein Urteil. Unabdingbare Voraussetzung dieser Urteilsbildung ist jedoch die freie Verfügbarkeit des Outputs aller kreativ tätiger Personen, und zwar unabhängig von ihren weltanschaulichen Präferenzen und ihrem Intelligenzquotienten. - Ich halte mich nämlich durchaus für pfiffig genug, Deppen ohne fremde "Hilfe" als solche zu erkennen

Hinsichtlich meiner Einschätzung der ästhetischen Qualität des GL-Sounds schließe ich mich im übrigen Toxxiqs eingangs gepostetem Statement an, auch wenn mich das in den Augen mancher geschätzter Mitdiskutanden geschmacklich diskreditieren mag; man kann's eben nicht jedem recht machen ... :wink:
Toxxiq hat geschrieben:Das von Seelensturm angesprochene Projekt Genocide Lolita ist für mich musikalisch eines der besten Power Electronics Projekte der letzten Zeit, ähnlich wie Brethren oder Organized Resistance.
Thematisch/inhaltlich wird das den meisten zu extrem sein, wobei ich das unter dem Gesichtspunkt eines sehr weit gefaßten Begriffs der freien Meinungsäußerung betrachte.
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Beitragvon SUB » 16.01.2006 (17:23)

Kenaz hat geschrieben:- Die interessante Frage, die sich dem geneigten Leser in diesem Zusammenhang aufdrängt, lautet: Wer bestimmt mit welcher Legitimation und anhand welcher Kriterien, wer oder was "dumm" ist? Und wer enthält sodann mit welchem Recht den sog. "Dummen" den kreativen Output anderer sog. "Dummer" vor? - Du? Ich? Muß man dafür studiert haben? Braucht man ein bestimmtes Parteibuch dafür? Muß man eine bestimmte Weltanschauung dafür haben, etwa "lupenreiner Demokrat" sein? Und wer prüft die dann mit welcher Legitimation nach?


Diese Fragen sind wohl so alt wie die Menschheit selbst. Meine Meinung dazu: Wenn ein Studium dabei hilft, sich möglichst viele Quellen solide zu erarbeiten und auf dieser Grundlage zu einer persönlichen Meinung zu gelangen, dann sollte man studieren. Wenn das auch ohne Universitätsbesuch geht, gerne.

Ich gestehe aber niemandem gewisse Deutungshoheiten zu, wenn er oder sie nicht über eine fundierte Bildung verfügt. Und dazu gehört mehr als ein, zwei politische Essays gelesen zu haben. Dass unser System freilich nicht immer die Informiertesten 'ranlässt, ist ein anderes Thema.

Dumm sind für mich aber diejenigen, die ihre Klappe aufreißen, ohne sich wirklich mit einer Sache auseinandergesetzt zu haben. Insofern gestehe ich einem Universitätsprofessor sicherlich mehr Recht zur Deutung des Zeitgeschehens zu als einem Hobbypolitiker, der sein Wissen alleine aus der Süddeutschen bezieht (oder irgend einer anderen Tageszeitung). Das hat für mich persönlich zur Folge nur ziemlich wenige Menschen wirklich ernst nehmen zu können. Vor allem, wenn es um Politik geht.

Die Legitimation dazu wird IMHO nicht verliehen, sondern an sich gerissen. Nur weil wir alle vier Jahre zur Wahlurne dackeln, halte ich das Prinzip noch nicht unbedingt für optimal: Nicht nur mir fehlen so langsam die "echten" Wahlalternativen, zumal das politische System qua seiner Selbsterhaltung dazu gezwungen ist, permanent grausame Kompromisse eingehen zu müssen, um ja niemanden zu verprellen.

In der Kunst sieht das etwas anders aus.
Und in geschmacklichen Dingen sowieso.

Insofern bleibe ich bei meiner Grundüberzeugung: Ein Großteil der Menschheit ist schlicht ungeeignet, wirklich Verantwortung zu übernehmen. Das bedeutet nicht, dass die Masse überflüssig wäre (ich gehöre ihr ja selbst an), sondern dass man vielmehr mit Begriffen wie "Elite" ruhig etwas positiver umgehen könnte.

Ebenso ist es meine Grundüberzeugung, das alles sagbar sein muss. Sei es von links, sei es von rechts ? allein, die scharfe Trennung von Wort und Tat sollte Richtschnur für öffentliches Einschreiten sein. Nicht die Äußerung unbequemer Meinungen. Die Konsequenz aus solch einer Regelung muss eine Gesellschaft allerdings auch aushalten können. Da habe ich bei unserem Land so meine Zweifel.
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Beitragvon Kenaz » 16.01.2006 (19:00)

SUB hat geschrieben:Diese Fragen sind wohl so alt wie die Menschheit selbst. Meine Meinung dazu: [...]

- So schaut es aus: Das ist Deine M e i n u n g. Die ich im übrigen vollumfänglich teile, doch das nur nebenbei. - Bei der Lösung der umrissenen, die Menschheitsgeschichte in der Tat treu wie Oppas Lumpi begleitenden Frage hilft diese unsere Meinung indes kein bisschen weiter, denn sie bleibt, was sie eben ist: eine Meinung, deren Fundierung sich letzten Endes immer auf Grundlage eines variablen Koordinatennetzes unterschiedlicher Postulate vollzieht, die man anerkennen kann oder auch nicht, die ihrerseits dummerweise aber nicht mehr verifizierbar sind.

Genau des folgenden, von Dir namhaft gemachten Umstandes sollte man sich meiner Meinung nach aus Gründen der Redlichkeit aber immer bewußt bleiben (- wenn auch die Aussage, buchstäblich verstanden, freilich Quatsch ist, steht doch der Begriff der Legitimation solch einer Handlungsweise aus eigener "Machtvollkommenheit" per definitionem antagonistisch gegenüber; nichtsdestotrotz: ich verstehe sehr wohl, was Du meinst):
SUB hat geschrieben:Die Legitimation dazu wird IMHO nicht verliehen, sondern an sich gerissen.

- Gerade weil ich Deine Auffassung in diesem Punkt durchaus teile, erregt die bornierte Selbstgerechtigkeit, mit der so mancher selbsternannte moralische Tugendbold und politische Gesinnungswächter sich zu bestimmen erdreistet, was "gute" und was "böse" Kunst/Kultur ist - mit der Intention, die "dumme" Masse (zu der, wie Du sehr richtig feststellst, im Zweifelsfall immer auch Du und ich gehören) davor zu "schützen", auf dass sie nicht auf dumme Gedanken komme -, mittleren bis schweren Brechreiz bei mir.

Und deshalb plädiere ich für ein Maximum an "freedom of speech" und begrüße es ausdrücklich, wenn auch politischen Wirrköpfen wie fraglichem Herrn Ordnung weiterhin die Möglichkeit offensteht, ihren Kram unters Volk zu bringen, damit ich mir auch in Zukunft selbst ein Urteil über ihr "Denken" und Schaffen bilden kann.

Das sich an dieser Stelle mit geradezu schamloser Penetranz aufdrängende Luxemburg-Zitat über die Freiheit verkneif' ich mir jetzt einfach mal ... :wink:
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Beitragvon And242 » 16.01.2006 (21:58)

Noch etwas zu dem Begriff Intelligenz:

Man muss schon ein wenig intelligent sein, um festzustellen, dass man eigentlich gar nicht so schlau ist. :wink:
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Beitragvon sex machine » 16.01.2006 (22:55)

And242 hat geschrieben:Noch etwas zu dem Begriff Intelligenz:

Man muss schon ein wenig intelligent sein, um festzustellen, dass man eigentlich gar nicht so schlau ist. :wink:

*lob*
Schoen ausgedrueckt. Aber die "kluegsten" Vorschlaege kommen wirklich fast immer von den Leuten, die sich`s eigentlich nicht erlauben koennten...
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Beitragvon Penetralia » 23.01.2006 (8:03)

:roll: *kopfschmerzen*

vielleicht später..
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Re:

Beitragvon JosefVolk » 13.08.2010 (23:14)

Seelensturm hat geschrieben:Nun, es ging in dem Zusammenhang um "Operation Cleansweep", als das sie mit Genocide Lolita und noch einem Projekt auf einem Konzert aufgetreten sind. Beworben auf einem Flyer.


Das ist definitiv nicht richtig. Den Flyer würde ich gern sehen.
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Re: political (in-)correctness

Beitragvon 3ZION 147IGID » 31.08.2010 (10:20)

nach 4 jahren ?
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Ich bin leider total krachcominkompatibel mit meiner Billichmucke.
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Re: political (in-)correctness

Beitragvon YelworC » 31.08.2010 (11:15)

Flyer verjähren nicht. Vielleicht hat ihn ja jemand in Sicherungsverwahrung.
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Re: political (in-)correctness

Beitragvon And242 » 31.08.2010 (11:52)

Oder er liegt jetzt mit Fußfessel im Altpapier.
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