WaD hat geschrieben:schubladenwichserei
Interessante Wortschöpfung
WaD hat geschrieben:ich verbinde halt mit blood axis eher eine musik und ästhetik wie ich sie auch von D**th In June, sol invictus, der Bluth**sch usw. her kenne.
Und damit hast Du sicherlich keinesfalls unrecht...
WaD hat geschrieben:nun aber zu meiner kernfrage, wenn ich nun blood axis (oder eine ähnlich gelagerte gruppe) veranstalten möchte, wie eurer meinung nach sollte ich da vorgehen?
Vorsichtig, würde ich sagen...
WaD hat geschrieben:aus kreisen musikliebhaber dieser art hieß es nach der sol invictus problematik, man darf sich nicht vereinnahmen und einschüchtern lassen, man habe nichts zu verbergen, alles ist legal, die öffentlichkeit soll nicht ausgeschlossen sondern aufgeklärt werden usw.
Halte ich, ehrlich gesagt, alles für kalten Kaffee. Entweder man will eine derartige Band veranstalten, oder nicht - die Motive dahinter haben doch nur sekundären Charakter. Legal ist, was per Gesetzbuch nicht verboten ist. Daß das aber auch nicht unbedingt als Maßstab anzusetzen ist, steht gleichfalls fest. Immerhin ist der Genuß von Fleisch auch erlaubt, doch es gibt Menschen, die einem dafür gern was in die Fresse hauen würden...
Anyway, wer Blood Axis auf die Bühne holen möchte, darf zu 99.9% mit Problemen rechnen. Entschuldigungen gibt es dafür keine, denn der Ruf dieser Band ist langläufig bekannt - ob man ihn teilt oder nicht ist, wie gesagt, egal. Auch wenn man nur die Musik so wunderschön findet... (Kommentare dieser Art hat's ja im Zusammenhang mit Sol Invictus gegeben.)
Am Besten man geht sicher, daß der Veranstaltungsort wasserdicht bzw. dessen Besitzer standfest ist, d.h. klipp und klar sagen, daß es zu Anfeidungen kommen kann, ja sogar wird. Sollte das klargehen, wird mit größter Sicherheit auch das Konzert stattfinden. Der Veranstalter selbst darf auch mit Problemchen rechnen - ich habe an anderer Stelle auf das Blood Axis-Konzert in Hannover vor ein paar Jährchen hingewiesen. Im Klartext: Gewalttätige übergriffe sollten einkalkuliert werden.
Schlußendlich also: Wie sehr will man den Auftritt einer Band ermöglichen, und wieviele Probleme ist man bereit dafür auf sich zu nehmen?
Diese ganze Herumheulerei ging mir schon immer auf die Nerven. Unser Staatsgebilde ist eine Demokratie. Daß dies natürlich nur in der Theorie sehr schön klingt, praktisch aber so ziemlich unmöglich ist, steht auf einem anderen Blatt. Jeder hat das Recht das zu tun, was ihm beliebt, ohne die Freiheit eines anderen einzuschränken. Daß der Hase in Wirklichkeit nicht so läuft, sollte sogar dem dümmsten Zeitgenossen klar sein. Auf diesen ganzen Scheiß muß man sich also nicht berufen, sich mit Freiheit entschuldigen und derlei Blödsinn, sondern einfach tun was man tun will, sich über die Konsequenzen bewußt sein usw.
In den USA darf ich auch auf die Straße gehen und wüste Sprüche abgeben, von "Heil Hitler!" bis "Verbrennt alle Juden und Neger!" ist alles ganz legal und führt nicht in den Knast (hier unterscheiden sich die Demokratien ebenfalls deutlich). Daß man im Zweifelsfall aber auf Juden und Neger trifft, denen deine Meinung so ganz und gar nicht zusagt, und die im Zweifelsfall waffenartige Objekte bei sich tragen, sollte auch klar sein... Wer dann meint, er hätte nur seine Meinung gesagt, ist selten blöd.
Okay, vielleicht ist das auch keine großartig zufriedenstellende Antwort auf Deine Frage
Gruß,
MK