Starre Musik

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Beitragvon MINOR » 20.07.2005 (15:22)

nullvektor hat geschrieben:
tja, frage selbst beantwortet.
leider wird die risikobereitschaft immer geringer,aus vielen verständlichen gründen.


sollte es nur daran liegen?
weil die eine Hälfte sich bedauert (weil es früher besser war, Deutschland ja so schlecht geht usw.) und weil die andere Hälfte ja "eh keine Ahnung" hat?
(ich mecker ja auch oft genug)

ich will das nicht glauben.
also ist es tatsächlich eine "Verdrossenheit" ???
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Beitragvon eSpunkt » 20.07.2005 (15:40)

MINOR hat geschrieben:also ist es tatsächlich eine "Verdrossenheit" ???


ich würd z.t. eher von übersättigung sprechen. vieles hat man halt mittlerweile gesehen und man muß es ja nicht mal unbedingt schlecht finden, um einer wiederholung trotzdem abgeneigt zu sein.

eS.
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Beitragvon shake it » 20.07.2005 (15:47)

die leute sind irgendwie immer gefrustet. und ich ahbe auch den eindruck, viele haben resigniert oder sind nciht mehr so interessiert an neuen sachen


Also, daß weniger Interesse an neuen Sachen da ist, finde ich verständlich.
CD im Katalog angeprisen als der Hammer, bestellt, bekommen--> enttäuscht. WEnn das ein paar mal passiert, ist man schnell angelangt bei "früher war alles besser".
Früher gab es nicht diese Fülle an Bands. SEit dem CD-Zeitalter kann jeder Veröffentlichungen machen oder selbst brennen. Somit ist die Anzahl der Bands ins unendliche gestiegen. Und diese sind dann oft jene, welche auf den Konzerten nur den Hinterkokpf über dem Laptop sichtbar, glauben viel Publikum zu ziehen. Daß aber solche "Performances" und die mehr oder weniger brauchbare Musik viele abstößt, und die Veranstaltungen immer leerer macht, das wollen viele Veransalter nicht akzeptieren. Neu ist besser lautet die Devise. DAß aber die "Alten" schon mal das "Alte" Publikum mitbringen, und so mal wieder einige Leute aus der Versenkung zienen, ist ja egal, etwas mehr Geld ist ja schon zuviel.

Außerdem läßt die Werbung echt zu wünschen übrig. Man erfährt ja von vielen Konzerten oder anderen Veranstalungen erst, wenn das ganze vorbei ist, und irgenwo ein Posting auftaucht, oder doch einer, den man kennt dort gewesen ist.

So, jetzt genug geschimpft.
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Beitragvon kawumm » 20.07.2005 (17:37)

shake it hat geschrieben: Früher gab es nicht diese Fülle an Bands. SEit dem CD-Zeitalter kann jeder Veröffentlichungen machen oder selbst brennen. Somit ist die Anzahl der Bands ins unendliche gestiegen.

Rein wirtschaftlich gesehen müßten sich hier nur die qualitativ Besten durchsetzen. Oder gibt es eine Nachfrage nach schlechtem Industrial?
Das der Nachwuchs fehlt könnte daran liegen das er(der Nachwuchs) kaum oder gar nichts von der szene mitbekommt. Wenn ich mir Printmedien wie SoSe, Zillo, Orkus anschaue, steht da zwar ein 12seitiges Interview mit C. Pohl drin aber von Industrial liest man nichts oder wenig. Und wenn es dann schon um Industrial geht, dann um das neue Album von Xotox oder Tumor. Und wenn sich der Nachwuchs mit Geschmack den Mist dann auf der beiliegenden CD anhört will er von Industrial nix mehr wissen.
Ist jedenfalls meine Vermutung.
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Beitragvon 3ZION 147IGID » 20.07.2005 (18:05)

nee - ich glaube es ist eher umgekehrt.. man bekommt tumor, soman und co als industrial verkauft. hört man dann mal als unwissender industrial - ist man möglicherweise enttäuscht oder überfordert. weil die meisten ja nur diesen härteren elektro gewöhnt sind.

ich war beim tumor konzert im april vorband (jaja steinigt mich) und ich habe nur meine weiche kommerz schiene gespielt. keine reaktion vom publikum. die fanden es zu hart. es haben mich 3 von 400 angesprochen, die damit was anfangen konnten , und noch härteres wollen.

die leute sind vielleicht nicht mehr dazu in der lage sowas zu hören. man müsste sich ja mit musik auseinander setzen, statt sie dumm zu konsumieren
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Ich bin leider total krachcominkompatibel mit meiner Billichmucke.
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Beitragvon eSpunkt » 20.07.2005 (18:19)

shake it hat geschrieben:Früher gab es nicht diese Fülle an Bands. SEit dem CD-Zeitalter kann jeder Veröffentlichungen machen oder selbst brennen. Somit ist die Anzahl der Bands ins unendliche gestiegen.


platten pressen lassen konnte damals aber auch jeder der wollte und das geld übrig hatte. die wichtige neuerung war IMHO nicht die einführung der cd, sondern das auftauchen von bezahlbaren aufnahmeequipment. es ist noch nicht soooo lange her, daß kelleraufnahmen ihren namen alle ehre machten.

shake it hat geschrieben:Und diese sind dann oft jene, welche auf den Konzerten nur den Hinterkokpf über dem Laptop sichtbar, glauben viel Publikum zu ziehen. Daß aber solche "Performances" und die mehr oder weniger brauchbare Musik viele abstößt, und die Veranstaltungen immer leerer macht, das wollen viele Veransalter nicht akzeptieren.


angesichts des umstandes, daß selbst ich diverse mir gar nicht zusagende ramba-zamba "industrial" kapellen erleben durfte, die ganz wild auf ihre synths eindroschen und keinen rechner auf der bühne hatten, behaupte ich einfach mal, daß der zusammenhang zwischen musikalischer qualität und performancemethoden noch zu beweisen wäre.

shake it hat geschrieben:Neu ist besser lautet die Devise. DAß aber die "Alten" schon mal das "Alte" Publikum mitbringen, und so mal wieder einige Leute aus der Versenkung zienen, ist ja egal, etwas mehr Geld ist ja schon zuviel.


aus veranstaltersicht kann ich das nur z.t. bestätigen. klar zieht ein act, der 5 VÖs und einen guten namen auffahren kann _vermutlich_ mehr leute, als ein newcomer, der seine erste cd-r draussen hat. aber ich hab's auch schon erlebt, daß konzerte sehr gut liefen, bei denen die meisten besucher vermutlich die katze im sack gekauft haben. zumal ich nach meinen persönlichen musikalischen präferzenzen buche (soweit es der finanzielle rahmen zuläßt), nicht nach dem geschmack des publikums.

shake it hat geschrieben:Außerdem läßt die Werbung echt zu wünschen übrig. Man erfährt ja von vielen Konzerten oder anderen Veranstalungen erst, wenn das ganze vorbei ist, und irgenwo ein Posting auftaucht, oder doch einer, den man kennt dort gewesen ist.


kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. zumindest hier in der gegend finden sich alle relevanten termine in coolibri, blender etc. reinschauen muß man allerdings selber.

eS.
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Beitragvon arbeitsdrone_544 » 20.07.2005 (18:46)

wenig Geld, kein Führerschein (und daher nicht wirklich mobil) und wenig Zeit - meine drei Gründe, weshalb ich nicht mehr so häufig weggehe. Parties besuche ich in der Regel nur, wenn sie bei mir um die Ecke sind (Zwischenfall und Matrix), für Konzerte und/oder Festivals fahre ich schonmal weiter. Ausserdem wird alles teurer. Ja, älter und fauler werde ich ebenfalls.

Den Vergleich mit Punk/Crust/Oi!-Konzerten kann ich jedenfalls bestätigen...
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Re: Starre Musik

Beitragvon WaD » 20.07.2005 (18:50)

MINOR hat geschrieben:ich habe den Eindruck, dass sich die elektronische Musik (auch der Krach) mehr und mehr zu einer Stubenhocker-Bewegung (soll keine Beleidigung sein) entwickelt.


waren musiker die mit elektronik arbeiten nicht immer schon eher
stuben.- bzw. studiohocker?
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Re: Starre Musik

Beitragvon MINOR » 20.07.2005 (20:04)

WaD hat geschrieben:
waren musiker die mit elektronik arbeiten nicht immer schon eher
stuben.- bzw. studiohocker?


ja, klar
aber mit dem allmählich einsetzenden Wegfall von Raves (ähm), Festivals, Konzerten (weil immer weniger hin gehen, WGT mal außen vor = aber wohl auch nur eine Frage der Zeit), wo passiert dann noch (die) "Musikszene"
nur noch in Foren und auf mp3-Hosts ?
also in der Stube? auch für das Publikum?
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Beitragvon UMB » 20.07.2005 (20:26)

Ja, ja, der Zeitgeist ist der Moloch der Industrialszene! :D

Ich denke ja, daß wir uns zur Zeit irgendwo in einem musikalischen und veranstalterischen Loch befinden. Das war Ende der 80er schon mal der Fall, wo alle "Industrialhöhrer" sich der Hippen und kultigen Underground-Techno-Szene anschlossen.
Es stimmt natürlich, daß diejenigen, die unter Industrial aggressiven, unrhythmischen und destuktiven Sound verstehen immer weniger werden, und somit dieser Begriff sich mehr zur Definition für Bands wie Tumor etc. ändert. "Industrial" ist schon lange kein fester BEstandteil dieser schwarzen Szene, die im Orkus, Zillo usw. propagiert wird. Und ein neues umfassendes Forum für alle Spektren dieser electronischen Spielart ist einfach noch nicht in Sicht.

Fazit:Es wird einfach alles zu sehr individualisiert.

Daher ist es ja verständlich, daß heutzutage zu einem Power Electronics Konzert alá ConDom, bei dem früher 300 Mann kamen, heute noch max. 100 Besucher zugegen sind. Das Selbe gilt eben auch für die Rhythmischen Noise Sachen oder Ambient Konzerte.
Ich meine, vor 10 Jahren "ca" gab es eine Szene von 800 Mann, die sich all diese verschidenen Noise Konzerte mehr oder weniger vollzählig angesehen haben. Heutzutage gibt es 100 Power Electronics, 50 Industrial, 200 Rhythm Noise Höhrer etc., und keiner geht auf ein Konzert der "anderen Mannschaft". (Etwas übertrieben dargestellt)

Was bei Industrial Konzerten fehlt, ist, daß man dort etwas erlebt.
always listen to UMB - your favourite tunes !!!

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Beitragvon shake it » 20.07.2005 (20:41)

platten pressen lassen konnte damals aber auch jeder der wollte und das geld übrig hatte. die wichtige neuerung war IMHO nicht die einführung der cd, sondern das auftauchen von bezahlbaren aufnahmeequipment. es ist noch nicht soooo lange her, daß kelleraufnahmen ihren namen alle ehre machten.


Gut, der Sache mit den Aufnahmeequipnet stimme ich zu. jedoch glaub ich nicht, daß sich jeder damals eine Plattenpressung leisten konnte. Heute kauft man sich nen 100er Pack CD-R`s und fertig ist die Veröffentlichung. Das ganze kann man eigentlich nur mit der damaligen Tape-Szene vergleichen. Wer kennt schon noch alle Namen der damals sebst veröffentlichten Bands. Die meisten habens nie bis zur regulär gepressten Veröffentlichung gebracht.

Dies hat auch damals schon dazu beigetragen, daß die Szene irgendwann die Schnauze voll hastte von der Hülle der "schlechten" VÖ`s, und deren fragwürdige "Qualität".
Heute sind wir auch wieder soweit. Viele Bands, Viele CD-R`s, wenig gutes. Und leider Gottes sind die herausragenden Bands auch nicht mehr 100%ig überzeugend. Leider!

Vielleicht muß erst mal alles richtig Scheiße sein, damit vielleicht in 5 Jahren wieder besseres kommt.
Oder die Minimal Electronic Szene übernimmt das Ruder. :wink:
angesichts des umstandes, daß selbst ich diverse mir gar nicht zusagende ramba-zamba "industrial" kapellen erleben durfte, die ganz wild auf ihre synths eindroschen und keinen rechner auf der bühne hatten, behaupte ich einfach mal, daß der zusammenhang zwischen musikalischer qualität und performancemethoden noch zu beweisen wäre.


Schlechte Band und Performances gab es schon immer.


kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. zumindest hier in der gegend finden sich alle relevanten termine in coolibri, blender etc. reinschauen muß man allerdings selber.


Nicht jeder wohnt im Ruhrgebiet. :wink:
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Re: Starre Musik

Beitragvon WaD » 20.07.2005 (21:43)

MINOR hat geschrieben:ja, klar aber mit dem allmählich einsetzenden Wegfall von Raves (ähm), Festivals, Konzerten (weil immer weniger hin gehen, WGT mal außen vor = aber wohl auch nur eine Frage der Zeit), wo passiert dann noch (die) "Musikszene"
nur noch in Foren und auf mp3-Hosts ?
also in der Stube? auch für das Publikum?


leute die auf raves und festivals gehen, repräsentieren nicht unbedingt die "(elektronische)musikszene".
party-people verändern ihren geschmack oft recht schnell.
etwas abseits davon war es immer schon ein recht
überschaubares grüppchen. viele sind schon lang dabei,
von zeit zu zeit verliert jemand das interesse, dafür
stossen wieder neue gesichter dazu. bei den konzerten dieser zeit
sind, zumindest hier in wien, meist ähnlich viele besucher wie
vor z.b. 10 jahren.
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Re: Starre Musik

Beitragvon MINOR » 20.07.2005 (21:51)

WaD hat geschrieben:
leute die auf raves und festivals gehen, repräsentieren nicht unbedingt die "(elektronische)musikszene".


sie gehören aber schon dazu
wenn sie wegfallen, bleiben die Zuhausebleiber.
oder nicht?
Sinnhaftigkeit von "Szene" hin und her, ich finde nicht, dass es die Eigenbrötler sind, die noch irgendwas bewegen oder am Leben erhalten
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Re: Starre Musik

Beitragvon WaD » 20.07.2005 (22:15)

MINOR hat geschrieben:sie gehören aber schon dazu
wenn sie wegfallen, bleiben die Zuhausebleiber.


seh ich nicht so.


MINOR hat geschrieben:Sinnhaftigkeit von "Szene" hin und her, ich finde nicht, dass es die Eigenbrötler sind, die noch irgendwas bewegen oder am Leben erhalten


eigenbrötler vllt. nicht. sehr wohl aber leute die
sich aktiv einbringen.
eine szene, egal welche, lebt doch von leuten
die etwas beitragen, aber nicht von denen die
nur kurz mal konsumieren wollen.
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Re: Starre Musik

Beitragvon MINOR » 21.07.2005 (7:27)

WaD hat geschrieben:eigenbrötler vllt. nicht. sehr wohl aber leute die
sich aktiv einbringen.
eine szene, egal welche, lebt doch von leuten
die etwas beitragen, aber nicht von denen die
nur kurz mal konsumieren wollen.


wie bringen sie sich denn (noch) ein? außer in Foren und mp3-sharing-Plattformen.
was passiert denn noch? wo man teilhaben kann, selbst wenn man eben kein Musiker ist.
das versuche ich ja u.a. mit diesem Thread herauszubekommen
und auch: was muss man den Leuten eigentlich noch bieten?
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