ACM 1003: 3“-CD-R im Mini-DVD-Case
In dieser rund 17-minütigen Komposition treten hohe, metallisch-glockenartig klingende Sounds, die an klassische Werke der elektronischen Musik der 50er- und 60er-Jahre erinnern, auf tiefe, mahlende Bassfrequenzen, die leichte Dark-Ambient-Assoziationen wecken. EMERGE bleibt auch hier seinem kompositorischen Prinzip treu, keine synthetischen Sounds zu kreieren, sondern nur extrem bearbeitete O-Ton-Aufnahmen aus einer einzigen Quelle pro Stück zu verwenden – in diesem Fall bilden Atemgeräusche die Grundlage der Klangarbeit.
Die sich andeutenden quasi melodischen Verläufe werden immer wieder von geräuschhaften Einsprengseln kontrastiert, und auch Pausen mit nahezu kompletter Stille haben eine strukturbildende Funktion, die das Klanggeschehen in ständiger Spannung hält. Während die erste Hälfte des Stücks sehr klar und durchhörbar klingt, schichten sich in der zweiten Hälfte zunehmend mehr basslastige, das Echo riesiger Räume suggerierende Klangmassen aufeinander und erzeugen die für frühere Arbeiten von EMERGE charakteristische düstere Stimmung. Zunehmend perkussiver und rhythmischer klingende Sounds in den höheren Frequenzen bauen darüber jedoch eine weitere Strukturebene auf, sodass sich von Anfang bis Ende des Stücks die Rolle von Bass und Hochtonbereich mehr oder minder umkehrt.
Statistik: Verfasst von ACL — 26.06.2011 (14:30)
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