z.B. Orkus:
In Zeiten zunehmender Veröffentlichungsfrequenz im stetig wachsenden Dark Ambient-Sektor fällt es oftmals schwer, dilettantische Soundpfuscher von den wahren kreativen Seelen im Bereich brodelnder, unterschwellig schabender und düsterer Ambient-Sphären auszumachen.
Nicht so bei False Mirror:
Hier ist ein wahrer Meister des atmosphärischen Spannungsaufbaus am Werk, ein Künstler, der unter dem Begriff "Sounddesign" noch mehr versteht als das simple Aneinanderkitten endloser monotoner Flächen. Mit North nimmt uns der Ulmer hinter False Mirror mit auf eine minutiös geplante Reise ins ewige Eis, auf entlegene Archipele und in geisterhaft-mystische Welten, die zu einem nicht geringen Anteil durch seine aufwändigen Field Recordings oder verschiedene organische und extrem bearbeitete Instrumente zu dunklem Leben erweckt werden.
Insbesondere in abgedunkelten Räumen entfalten die fünf überlangen Kompositionen eine derartige Intensität, dass man nicht mit besonders viel Fantasie gesegnet sein muss, um mächtige Eisschollen durch die von Polarlichtern beschienene See treiben zu sehen.
70 Minuten lang bietet das mit viel Liebe zum Detail arrangierte North eine mehr als willkommene Alltagsflucht, die auch mit dem wunderschönen und stimmig-frostigen Artwork von Sylvia Riester sofort gefangen nimmt.
(9,5/10)
Statistik: Verfasst von archre — 22.11.2007 (11:06)
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