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KRACHCOM in noise we trust 2009-12-09T12:32:50+01:00 http://www.krachcom.de/phpBB3/feed.php?f=1&t=8916 2009-12-09T12:32:50+01:00 2009-12-09T12:32:50+01:00 http://www.krachcom.de/phpBB3/viewtopic.php?t=8916&p=100135#p100135 <![CDATA[BLACK: Berlin Bruit Black]]>
Dass es bei Einlass, Zeitplan, und der Vergabe der im Ticketpreis enthaltenen LP in Einzelfällen zu Verzögerungen kam, ist angesichts des Umfangs von Vorbereitung und Durchführung einer derartig ungewöhnlichen Veranstaltung trotz der Tatsache, dass es sich bei den beteiligten Underground-Aktivisten sämtlich um Profis handelte, verzeihlich.
Mein durchaus subjektiver Eindruck aus den vielfältigen Impressionen der Nacht, von den Auftritten der Künstler über die vielen netten Wiedersehen und neuen Gesichtern bis zum nächtlichen Spreeufer unter der Jannowitzbrücke, ist der von einer seltsamen Manifestation, oder besser: Kristallisation des ästhetischen Geltungsanspruchs einer antiautoritären Gegenkultur, die die Transgression nicht scheut, ob auf, vor oder hinter der Bühne. Von allen Beteiligten kann gesagt werden, dass sie ihre Kunst trotz aller Entbehrungen leben. Auch wenn manche Provokation etwas schal anmuten möchte: der kulturelle Signifikator, den BERLIN BRUIT ins kulturelle Gedächtnis des frühen 21. Jahrhunderts kerben wird, ist die symbolische Verbeugung vor der letzten Avantgarde des 20. Jahrhunderts; aber auch die fatalistische Anerkennung der überholtheit der künstlerischen Subversionsstrategien der Industrial Culture im digitalen Zeitalter (inklusive poitenloser Performance und spontan abgebrochenem Auftritt), die sich selbst ein Denkmal in retrogardistischer Artefaktform, als personalisierte Vinyl-LP, setzt; ein hoch codiertes Geburtstagsgeschenk an sich selbst.
Ein Abend, den man unter dem Motto „ältere Herren machen Krach“ zusammenfassen könnte, wäre da nicht die Restschärfe der Rebellion, des Aufstandes gegen künstlerische und moralische Meinungsmonopolisierung, gegen industriekompatible Präsentations- und Marketingstrategie, die auch eine kräftige Prise der Reminiszenz und der Nostalgie an die achtziger Jahre enthielt. Haptisch verkörpert im Vinyl-Sampler zum Festival, betreibt die Industrial Culture ihre eigene Historisierung; produziert Erinnerungskultur zum Anfassen im Zeitalter der jpg-memories und koppelt an dieses Souvenir die Erinnerungen an ein außergewöhnliches Ereignis, das in der Eventkultur-gedopten Veranstaltungslandschaft seinesgleichen sucht. Für mich auf jeden Fall ein wunderbarer Abend voll wundersamer sensorischer Eindrücke im Kreise lieber Freunde, ein würdevoller Höhepunkt des Sommers null-null-acht und denkwürdiges Datum dieses jungen Jahrhunderts.
Ende

Statistik: Verfasst von SCHRUMBLDID — 09.12.2009 (12:32)


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2009-12-08T09:12:29+01:00 2009-12-08T09:12:29+01:00 http://www.krachcom.de/phpBB3/viewtopic.php?t=8916&p=100076#p100076 <![CDATA[BLACK: Berlin Bruit Black]]>
Aber zurück zum Thema: Den glänzenden Abschluss des Festivals bildeten die drei Inseleuropäer von SUTCLIFFE JUGEND mit ihrer lebhaften Attacke aus fiesem Gitarrengeschrammel samt Rückkopplungen und dem üblichen Lärm plus Geschrei in der Agit- & Aggro-Tradition („You are shit“ etc.) – erfrischend, wenn auch weniger böse und brutal als gewohnt. Stellenweise wirkten sie wie die sympathischen älteren Herren, die sie sind. Aber trotzdem erstaunlich, was man aus einer Stromgitarre und ein paar Effekten (ob der Bassnoise vom Playback kam?) für Krach rausholen kann. An dieser Stelle das obligatorische Schulterklopfen für DJ Ragnar, der für den Sound verantwortlich zeichnete, sowie an Stefan, Ilja, Andy & Co für die harte Arbeit, ein spannendes, abwechslungsreiches und kontroverses Festival auf die Bühne zu stellen, das trotz ein paar organisatorischer Schwierigkeiten (verspäteter Beginn, Verwirrung bei der Ausgabe der im Eintrittspreis enthaltenen Schallplatte) einen Höhepunkt ganz eigener Art in der Festivallandschaft darstellt – und dem hochgesteckten, im Namen angelegten Ziel, bruitistische Kunst zu präsentieren, voll und ganz gerecht wurde.
Auch wenn die Column-1-Performance an vielen vorbei ging und weithin als schlicht langweilig empfunden wurde, löste zumindest der Auftritt der nEGAPADRES die unterschiedlichsten Reaktionen aus. Manche taten es als kindisches Getue ab, als quasi-embryonale Regression in längst vergangene Industrial-Urzeiten, andere als überflüssige Geschmacklosigkeit oder plumpe Schocktaktik, so war ich doch amüsiert von der Intensität der Ablehnung, obwohl man gerade bei einem Industrial-Festival mit wesentlich drastischeren Inszenierungen (wie etwa Schockfilmchen) hätte rechnen können, und manche Einstellungen der lAST DOMINION LOST-Videos waren auch nicht gerade für empfindsame Gemüter geeignet. Dass eine Performance, die die sensorische Attacke aufs Publikum von den akustisch-optischen auf die Geruchsebene ausdehnt, den ästhetischen Angriff also nicht aufs Audiovisuelle beschränkt, insbesondere von einem Publikum von dem man annehmen sollte, dass es sich durch das vorauszusetzende Interesse an typischen Taktiken der Industrial Culture auszeichnet, so kontrovers aufgenommen wurde, spricht dafür, dass diese kulturellen Waffen noch längst nicht stumpf geworden sind.
Kunstgeschichtlich mag man solche Ekelperformances als seit den Wiener Aktionisten, COUM Transmissions et al komplett durchdeklinierte Praxis abtun, aber zwischen der vermittelten Information über etwas und seiner tatsächlichen Erfahrung steckt eben noch immer ein Kosmos der sensorischen Eindrücke – auf den jeder Mensch unterschiedlich reagiert.
Sozialität durch den Diskurs über solche gemeinsam gemachten (Grenz)Erfahrungen ist das Produkt solcher ansonsten der Vergänglichkeit unterworfenen Performances. Eine spontan improvisierte Performance der anderen Art ereignete sich nach dem Ende des Festivals, als ein vermutlich alkoholisierter und/oder zugekokster Mitarbeiter des Clubmanagements für überflüssigen Stress sorgte bei dem unbeholfenen Versuch, die wenigen restlich verbliebenen Helfer und Gäste zum vorzeitigen Verlassen des Etablissements zu überreden. Da der wenig beherrscht wirkende Mann nicht Herr seiner Verantwortung war, mussten staatliche Ordnungskräfte verständigt werden, um sicherzustellen, dass es durch ihn nicht zu weiteren Belästigungen kam.
Solche unschönen Nachspiele sind in der momentanen Situation für die Beteiligten zwar wenig angenehm, aber sie sind der Stoff, aus dem rückblickend Legenden gestrickt werden.

(letzter Teil -mit u.a. einem Kommentar zu der im Ticketpreis enthaltenen LP und Gesamtfazit- im Laufe der kommenden Tage)

Statistik: Verfasst von SCHRUMBLDID — 08.12.2009 (9:12)


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2009-12-07T09:08:05+01:00 2009-12-07T09:08:05+01:00 http://www.krachcom.de/phpBB3/viewtopic.php?t=8916&p=100010#p100010 <![CDATA[BLACK: Berlin Bruit Black]]> Statistik: Verfasst von And242 — 07.12.2009 (9:08)


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2009-12-07T08:40:23+01:00 2009-12-07T08:40:23+01:00 http://www.krachcom.de/phpBB3/viewtopic.php?t=8916&p=100009#p100009 <![CDATA[BLACK: Berlin Bruit Black]]>
And242 hat geschrieben:
Mit dem Fotografieren ist immer so eine Sache. Man darf nunmal nicht, aus Gründen des Urheberrechts, die Bilder der anderen Fotografen verwenden.


Was man nicht so alles darf in diesem Rechtsstaat, gell?! :lol:

Statistik: Verfasst von ohmnoise — 07.12.2009 (8:40)


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2009-12-07T02:37:49+01:00 2009-12-07T02:37:49+01:00 http://www.krachcom.de/phpBB3/viewtopic.php?t=8916&p=100001#p100001 <![CDATA[BLACK: Berlin Bruit Black]]>
SCHRUMBLDID hat geschrieben:
Ok, weiter geht's:

erneutes dankeschön auch für deine aktuelle tippmühe!


So ne Art Charlotte Roche der Industrial-Culture, inklusive SPK-Zitat?

musste auch an das spk-video denken, als ich JΔ3 das erste mal (noch bei à;GRUMH... und damals mit schweinekopf) erstmals sein interesse an enthauptetem getier auf der bühne ausleben sah... :)


Beats und Sequenzen, die J_3`s Kollege seinem Korg entlockt

der zweite mann an dem abend war jean-christophe sanchez, t-circle member und in seiner heimat paris haupsächlich als 'institut drahomira' aktiv. nEGAPADRÈS.3.3.-hauptakteur SΔ3, war, stellvertreten durch einen papagei in einer box auf der bühne, 'anwesend' ;)


dann ganz plötzlich Schluss, kurze Verabschiedung und sofortiger Abgang, obwohl von vier Stangen erst drei mit Schafsköpfen besetzt sind

à;GRUMH.../t-circle/etc.-kundige wissen um die bedeutung der '3' im circle-kosmos, von daher war von bandseite her klar, dass es bei drei schafsköpfen bleiben würde.


drei Schafsschädel in unterschiedlichen Verwesungsstadien


dem stinkenden, verfaulenden Maul

ähem, die köpfe (ja, in der tüte befanden sich noch mehr exemplare) waren frisch - ich selbst habe shaun & seine freunde noch am selben morgen 100km südlich von berlin aus einer schlachterei abgeholt. zugegeben unter umgehung vieler bestimmungen & gesetze, improvisierte irreführungstaktik/aktion bzgl. einer plötzlich auftauchenden veterinärin im schlachthaus inklusive ;)


...die penetranten Foto-Heinis, von denen einer doch glatt die Frechheit besaß und mit auf die Bühne kroch

wie schon freundlicherweise von 'stahlknecht' klargestellt, handelte es sich bei diesem fotografen um einen freund der band, der den auftritt für sie dokumentiert hat. zugegeben - seine überpräsenz auf der bühne fand ich jetzt auch nicht so toll - andererseits verdanken wir ihm fotos wie diese hier:

BildBild
Bild


und wen im publikum die digitalknipser nerven: ansprechen hilft da in 99% der fälle.

(viel schlimmer finde ich die quatscher, beim superschönen roma-amor-konzert gestern z.b. war ich kurz davor, mir das mikro der sängerin zu greifen und die bierselige kameradschaft sachsen, die zum support-auftritt der neuen deutschen neofolkband 'stein' angereist waren, des raumes zu verweisen...)

was mich als veranstalter allerdings nervt, ist, dass von den gefühlten 30 'fotografen' da vor der bühne (diese traube da vor der bühne wirkte wirklich sehr bizarr, eher wie haute-couture-laufsteg paris denn wie industrialfestival berlin) nur wieder die üblichen drei (martyn, etc.) so kooperativ waren, uns nach dem festival auch die fotos zukommen zu lassen.
wohin verschwinden denn bitte immer die anderen foto- und videoaufnahmen - in p2p-tauschzirkeln? oder gar einzig bei der dementsprechenden person zu hause? und dafür dann solch megaknipsen mit megaobjektiven? ich versteh's nicht, echt...!

beim statement-1961-festival haben drei leute gefilmt, ich hab bis heute keine sekunde bewegtes material von dem abend gesehen....

so genug abgekotzt, weiter im programm! :)

Statistik: Verfasst von IRONFLAME.de — 07.12.2009 (2:37)


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2009-12-06T15:35:38+01:00 2009-12-06T15:35:38+01:00 http://www.krachcom.de/phpBB3/viewtopic.php?t=8916&p=99967#p99967 <![CDATA[BLACK: Berlin Bruit Black]]> Statistik: Verfasst von And242 — 06.12.2009 (15:35)


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2009-12-06T15:24:49+01:00 2009-12-06T15:24:49+01:00 http://www.krachcom.de/phpBB3/viewtopic.php?t=8916&p=99966#p99966 <![CDATA[BLACK: Berlin Bruit Black]]>
SCHRUMBLDID hat geschrieben:
...
Ok, weiter geht�s:
...
Wer ne dicke Kamera als nonverbalen Vorwand nutzt, die B�hne zu belagern und dem Publikum w�hrend ganzer Auftritte die Sicht zu erschweren, erzwingt sch�rfere Sicherheitsma�nahmen bei Veranstaltungen, deren Charakter eigentlich gerade von Selbstkoordination, Zur�ckhaltung und der Abwesenheit von Kontrollzw�ngen gepr�gt ist.




Die Fotografen-Wand hat mich auch extrem gestört! Von dem sich, die Hälfte des Auftritts über, auf dem Boden befindlichen J3 sah man jedenfalls nichts mehr.
Denjenigen der die Schädel mal aus der Nähe fotografiert hat und ansonsten auf der Bühne herumkroch konnte man zwar sehen, aber er versperrte immerhin nicht die Sicht und war für diesen Abend auch offizieller "Band-Fotograf". Und dessen Kamera-Aufsatz hat beim Blitzen definitv nicht so geblendet wie die Kameras der Leute die direkt vor der Bühne standen (ja, bei Blitzlichtern gibt es auch Unterschiede).
Allerdings war die Verweildauer auf der Bühne von ihm doch etwas lang.

Aber wenn es einen "offiziellen" Fotografen gibt, dessen Bilder auch auf der n3.3 HP zu sehen sind, wieso wird dann diese alles verdeckende Fotografen-Wand vor der Bühne nicht aufgelöst?

Statistik: Verfasst von Stahlknecht — 06.12.2009 (15:24)


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2009-12-06T09:58:40+01:00 2009-12-06T09:58:40+01:00 http://www.krachcom.de/phpBB3/viewtopic.php?t=8916&p=99960#p99960 <![CDATA[BLACK: Berlin Bruit Black]]> Ich habe es im Nachhinein bereut, nicht dort gewesen zu sein (meine Urlaubsanfangstage waren da leider), denn ich hätte zu gern selbst dazu etwas geschrieben bzw. meine Sicht der Dinge dargelegt.
Ok, weiter geht’s:



Während a;GRUMH..mit deutlichen Anleihen bei Situationismus, Aktionismus und Discordianismus zu Werke gingen, was ihren Arbeiten jene charakteristische, sardonische Note verlieh, klangen nEGAPADRES 3.3 wesentlich bedrohlicher, ernsthafter, dunkler, besessener.
Der inzwischen 46jährige J_3 beeindruckte durch seine sehr physische Bühnenpräsenz - nachdem er sich obenrum frei gemacht und mit Bier übergossen hatte, machte er sich daran, mit seinen beneidenswert langen Haaren die Bühne aufzuwischen und sich im Schmodder rumzuwälzen. Das allein hätte zwar schon jeder Heavy-Metal-Combo zur Ehre gereicht, aber J_3 war noch nicht fertig:
Aus dem blauen Ikea-Beutel zog er im Lauf der Show drei Schafsschädel („Are you ready for a new sacrifice?“) in unterschiedlichen Verwesungsstadien, und die Frontalattacke auf die Riechnerven verstärkte sich mit jedem Schädel, der auf die vorbereiteten Holzlatten gespießt wurde. Einer schien ihm so gut zu gefallen, dass er sich von dem stinkenden, verfaulenden Maul mit Zungenkuss verabschiedete. Ein von religiöseen (Miss-)Erfahrungen motivierter Kritikversuch am anal konditionierten Sauberkeitswahn? So ne Art Charlotte Roche der Industrial-Culture, inklusive SPK-Zitat? Jedenfalls wummerten die grollenden Bässe und Beat-Stakkatos ganz ordentlich, zu denen J_3 wie besessen religiöse Slogans brüllend wiederholte:“El muerte del cristo – el sangre negro“ und ähnlich finsteres Zeug zu überraschend krachigem Soundtrack. Nachdem er den ersten Schädel zu den Zeilen „No more pain, Jesus is here“ noch innig abgeknutscht und abgeleckt hatte, wird die Show noch rasender, als J_3 zu Gekratze und Gerumpel schreiend deklamiert „No more pain, needles, bloody shit, needles, the potion is in my veins, no more pain, needles....“, aber statt nem Schuss genehmigt er sich lieber noch ne Bierdusche. Keine Frage, der Mann weiß, was ne Show ist. Die trancigen Beats sorgen für Bewegung im Publikum, einzelne beginnen, die Slogans mit zu skandieren („Uomo die, uomo lupus“) oder ihn anzufeuern – aber nach einer Weile (und zwei weiteren aufgebockten Schafsschädeln) bietet die Darbietung doch etwas Abwechslung; die Beats und Sequenzen, die J_3`s Kollege seinem Korg entlockt, addieren sich allzu linear ihren Höhepunkten entgegen, und J_3 scheint zu solchen nach mehreren Stücken ununterbrochenem Schreigesang auch nicht mehr in der Lage zu sein. Er flüstert dem Keyboarder was ins Ohr, und nach dem Stück ist dann ganz plötzlich Schluss, kurze Verabschiedung und sofortiger Abgang, obwohl von vier Stangen erst drei mit Schafsköpfen besetzt sind und der Inhalt der IKEA-Tüte Weiteres versprochen hatte. Ein plötzliches, ein antiklimaktisches Ende – auch wenn das 3.3-Programm Längen gehabt haben mag, erschien es nach diesem abrupten Abbruch doch wie ein unvollständig gebliebenes Ritual. Allerdings schienen J_3`s Darstellungen von Besessenheit ausgereicht zu haben, zumindest einen Besucher (bzw. dessen Dämonen) zu ähnlich orgiastischer Ausschweifung zu veranlassen: Ein Typ vor der Bühne, der reichlich zugedröhnt am Rumzappeln war, übergoss sich schliesslich ebenfalls mit den Resten aus seiner Pilsflasche.
Schade, dass er bei dieser Gelegenheit nicht auch die penetranten Foto-Heinis mit eingesaut hat, von denen einer doch glatt die Frechheit besaß und mit auf die Bühne kroch, um die Schädel und J_3 aus nächster Nähe zu knipsen. Wahrlich eine plastische Demonstration der Heisenbergschen Unschärferelation: Da wurde der Beobachter zum Teil des Beobachteten.
An dieser Stelle muss ich eine Kritik loswerden, die mir schon länger auf der Leber liegt, nämlich die zunehmende Fotografenpest auf Konzerten. Von weiter hinten bietet sich mittlerweile auf den meisten Veranstaltungen das Bild eines Waldes aus Displays von Handy- und Digitalkameras, wobei die Beleuchtung ohnehin nicht ausreichend ist, um vernünftige Bilder mit solchen Geräten zu erzielen.
Reichen da nicht ein paar akkreditierte Hobbyisten mit semi-professionellen Kameras, die die besten Bilder hinterher ins Internet stellen – und genügend Respekt vor Aufführung und Publikum besitzen, nicht selber auf der Bühne herumzukriechen??
Nichts gegen gründliche Dokumentation, speziell im Zeitalter der In- und Exformation, aber was beim „Berlin Bruit“ auch viele extrem nervte, war die dichte Fotografenwand insbesondere bei den performancelastigen Auftritten. Den betreffenden Personen hätte etwas mehr Distanz (im wörtlichen Sinne) gut zu Gesicht gestanden.
Wer ne dicke Kamera als nonverbalen Vorwand nutzt, die Bühne zu belagern und dem Publikum während ganzer Auftritte die Sicht zu erschweren, erzwingt schärfere Sicherheitsmaßnahmen bei Veranstaltungen, deren Charakter eigentlich gerade von Selbstkoordination, Zurückhaltung und der Abwesenheit von Kontrollzwängen geprägt ist.

(Fortsetzung mit SJ folgt demnächst. In ein paar Tagen. Ein Teil noch mit SJ und daraufhin noch der letzte Teil, der das Gesamtfazit beleuchtet).
PS: Pet Shop Boys (mag ich auch zuweilen)

Statistik: Verfasst von SCHRUMBLDID — 06.12.2009 (9:58)


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2009-12-05T17:01:31+01:00 2009-12-05T17:01:31+01:00 http://www.krachcom.de/phpBB3/viewtopic.php?t=8916&p=99935#p99935 <![CDATA[Re: Berlin Bruit Black]]>
And242 hat geschrieben:
IRONFLAME.de hat geschrieben: außerdem hätte ich gedacht, das in berlin-bruit-relevanten zirkeln das ritualindustrialprojekt doch bekannter ist als die e.b.m.-kombo...?

Ich hab es vorher nicht gekannt bzw. gewusst und hätte es durch Dich wohl auch nie erfahren. Tja, umso mehr ärgere ich mich jetzt immer noch über meinen Nichtbesuch.

du hast es doch durch mich erfahren - hier im forum gibt's doch eine ausführliche diskussion dazu, inklusive ankündigung, wo sicher auch à;GRUMH... erwähnt werden. obwohl... - allzu sicher bin ich mir da jetzt gar nicht mehr :)

auf jeden fall ist jede circle-records-platte ein juwel und wenn ich endlich das geld zusammen hab, gibt's auch endlich auf IRONFLAME die ultimative circle-records.anthology-box, remastered und plus dem ersten, rituellen à;GRUMH... album 'rebearth'!

Statistik: Verfasst von IRONFLAME.de — 05.12.2009 (17:01)


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2009-12-05T15:35:54+01:00 2009-12-05T15:35:54+01:00 http://www.krachcom.de/phpBB3/viewtopic.php?t=8916&p=99931#p99931 <![CDATA[Re: Berlin Bruit Black]]>
IRONFLAME.de hat geschrieben:
nEGAPADRÈS.3.3. (wie auch à;GRUMH...) sind zu 100% ein musikalisches produkt des à;GRUMH...-gründers, musikers und texters SΔ3 EVETS, JΔ3 singt in beiden projekten. außerdem hätte ich gedacht, das in berlin-bruit-relevanten zirkeln das ritualindustrialprojekt doch bekannter ist als die e.b.m.-kombo...?

Ich hab es vorher nicht gekannt bzw. gewusst und hätte es durch Dich wohl auch nie erfahren. Tja, umso mehr ärgere ich mich jetzt immer noch über meinen Nichtbesuch.

Statistik: Verfasst von And242 — 05.12.2009 (15:35)


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